Emil Sitoci – The Tremendous Wrestler im Interview

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Nach all den Jahren, in denen jetzt das GAN-Magazin besteht, gilt es mit diesem Interview, welches ich mit dem Wrestler „TremdendousEmil Sitoci vor kurzem geführt habe, zugleich das erste Interview bei German-Adult-News, welches mit Erotik eigentlich rein gar nichts zu tun hat. Daher sind wir auch auf Eure Reaktionen gespannt und hoffen, dass Euch der Faktor Entertainment auch mal ohne Erotik genauso gut gefällt.

Emil Sitoci: The Tremendous One und seine Wrestling-Karriere

Emil SitociDanke, dass du dir vor deinem heutigen Match (bei der wXw-Show „Back 2 the Roots VIII“) noch die Zeit für ein Interview nimmst. Nun, vielleicht kannst du am besten kurz mit eigenen Worten beschreiben, wer „The Tremendous Emil Sitoci“ überhaupt ist?

„Tremendous“ Emil Sitoci ist die Seite meiner Persönlichkeit, die ich im Ring darstelle und auslebe. Es ist eine Kombination aus Selbstbewusstsein, dem Streben nach Perfektion und dem althergebrachten männlichen Verlangen zu kämpfen und seine Kräfte zu messen.
Ich bin bei den Fans des Pro-Wrestling und in den verschiedenen Ländern, vor allem für meinen extravaganten Stil im Ring und meine vielseitigen Fähigkeiten bekannt.

War es für dich ein Kindheitstraum Wrestler zu werden oder wie bist du zum Profi-Wrestling gekommen?

Ich habe seit meinem dritten Lebensjahr Pro-Wrestling im Fernsehen gesehen. Obwohl ich damals noch recht klein war, war es für mich schon damals eine leichte Entscheidung, dass ich später lieber im Ring als an der Seite stehen wollte.

Emil Sitoci mit Hustler-Girl LunaWer hat dich trainiert und wie lange dauert es bis man für einen ersten Auftritt im Ring fit ist?

Ich wurde von Chris Hero trainiert, der weltweit einer der besten unabhängigen Wrestler ist. Vor jedem Debüt im Ring, steht für jeden Wrestler ein mehrere Jahre dauerndes Training an.
Man muss lernen, wie man richtig fällt, bevor man dann zu speziellen Wurftechniken und Aufgabegriffen übergehen kann. Aber das allein reicht noch nicht!
Denn man muss sich das Recht in den Ring zu steigen Schritt für Schritt verdienen und sich dessen als würdig erweisen. Zuerst muss man sich um seine Pflichten kümmern und regelmäßig seine Hausaufgaben machen.
Dazu gehört zum Beispiel den Ring auf- und abzubauen, die Umkleiden zu reinigen und auch dem Trainer mal die Tasche zu tragen, wenn es sein muss. Das Wrestling hat eine strenge Hierarchie, die stets zu beachten und zu respektieren ist.

Was sollte man noch beim Wrestling besonders beachten oder können, wenn man Wrestler werden will?

Der wichtigste Faktor, den man berücksichtigen sollte, wenn man Wrestler werden will, ist die eigene Entschlossenheit dies auch werden zu wollen. Man muss bereitwillig akzeptieren, dass man auf der Leiter ganz unten anfängt. Auf dem harten Weg, der nur Stufe um Stufe nach oben führt, muss man eine ganze Menge über sich ergehen lassen. Und das ist nicht immer leicht!
Darüber hinaus muss man natürlich bereit sein, über seine körperlichen Grenzen hinaus zu gehen und diese ständig zu erweitern. Diesbezüglich sollte man sich selbst nichts vormachen und – egal ob nun Mann oder Frau – sollte man sich vor allem bewusst machen: Wer Profi-Wrestler werden will, wird sich stets mit Schmerzen auseinander setzen müssen!!

Emil Sitoci gegen Marc RoudinWenn man sich die derzeit aktiven Wrestler in Europa ansieht, stammen nicht gerade wenige, wie du ja auch, aus den Niederlanden. Was kannst du uns über die Wrestling-Szene in den Niederlanden erzählen? Wie populär ist dort das Wrestling, wenn man es zum Beispiel mit Deutschland oder England vergleicht?

Pro-Wrestling ist in Holland sicher eine unterbewertetsten und am wenigsten ausgeübten Sportarten. Daher ist verständlich, dass die bedeutendsten und besten holländischen Wrestler ihren Erfolg in Ländern wie Deutschland, Frankreich, England und wie in meinem Fall auch in den Vereinigten Staaten suchen. Aber es gibt eine ganze Menge an jungen und fanatischen Leuten, die hart daran arbeiten, dass ihr geliebter Sport auch in Holland die angemessen Anerkennung und Öffentlichkeit findet.

Gibt es einen bestimmten Wrestler oder eine Persönlichkeit, die du als Vorbild siehst?

Die Zeit, in der ich zu anderen Wrestlern aufgesehen habe, ist nun wirklich vorbei. Das liegt aber nicht daran, dass ich sie nicht mehr respektiere, sondern viel mehr daran, dass ich mittlerweile die meisten der Jungs persönlich kennen gelernt habe.
Eine Person, die mir jedoch noch einfallen würde, wäre Arnold Schwarzenegger. Obwohl er oft als Zielscheibe für den Spott anderer diente, kann er eine der erfolgreichsten Karrieren in der Welt vorweisen! Zunächst verdient er meinen Respekt für sein jahrelanges Bodybuilding-Training und die Tatsache, dass er mehrfach verschiedene internationale Titel in Folge gewann. Danach wurde er zu einem der bekanntesten Filmstars in Hollywood und selbst mit einem gewissen Alter hörte er nicht auf seine persönlichen Ziele zu verfolgen. Er nutzte seine Popularität, um zumindest einen Teil der Welt mit praktischer Politik zum besseren verändern zu wollen. Und wie viele Europäer können schon von sich behaupten, dass man sie in Amerika zum Gouverneur gewählt hat? Arnold hat seit vielen Jahren die Kritiker weitestgehend verstummen lassen und ist trotzdem relativ bescheiden geblieben.

Emil Sitoci mit LunaKann man eigentlich als Profi-Wrestler in Europa genug verdienen, um davon seinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Als Profi-Wrestler bin ich durchaus in der Lage ein ausreichend hohes Einkommen zu erzielen, um davon leben zu können.
Es ergeht mir jedoch nicht anders, als vielen anderen freien Künstlern, die letzten Endes nie genau wissen, wie viel Geld sie am Ende des Monats haben werden.

Was machst du außer dem Wrestling? Soweit ich weiß studierst du noch, oder?

Neben meiner Tätigkeit im Pro-Wrestling besuche ich den Master-Studiengang für Film-und Fernsehwissenschaften an der Universität von Utrecht.
Also nicht vergessen: Emil Sitoci ist kein dummer Muskelprotz!

Du warst ja auch des Öfteren schon im holländischen TV zu sehen. Was kannst du uns über deine Erlebnisse bei der Reality-Show „Hollandsje Kriegers“ berichten, für die du in Afrika warst?

Vor mehr als einem halben Jahr hat man mich kontaktiert und gefragt, ob ich Interesse hätte, an der Reality-TV Show „Hollandse Krijgers“ („Dutch Warriors“) teilzunehmen. Für die Show bin ich dann mit vier anderen Athleten nach Afrika gereist, wo wir acht Wochen bei afrikanischen Eingeborenen-Stämmen gelebt haben.
Während der Zeit mussten wir verschiedene Wettbewerbe in lokal gepflegten Sportarten austragen … allerdings bedeutete dies vielmehr acht Wochen auf dem nackten Boden schlafen, Blut trinken, Stock-Kämpfe austragen und mit dem Kanu zwischen Alligatoren paddeln. Es stellte sich als großes Abenteuer für alle Beteiligten heraus und wird in diesem Jahr bei dem Sender Veronica ausgestrahlt werden.

Emil Sitoci gegen Marc RoudinWelche Hobbys hast du und was machst du in deiner Freizeit?

Eines meiner größten Hobbies sind Filme. Ich habe mir im Lauf der Zeit ein Heimkino eingerichtet und Unmengen an DVDs im Schrank. Für mich ist es die perfekte Art und Weise, um sich nach einem Kampf zu entspannen. Neben der Beschäftigung mit Essays liebe ich aber auch abenteuerliche Dinge wie Reisen, Fallschirmspringen und Skifahren.

Was sagen denn deine Eltern und Freunde zum Thema Wrestling?

Meine Eltern und Freunde haben zu Anfang alle ziemlich gleich reagiert: Zuerst hielten sie es für etwas sehr Merkwürdiges. Dann begannen sie es zu akzeptieren und nachdem sie mich in einem meiner Matches gesehen haben, fanden sie es einfach großartig!

Sieht man sich deinen bisherigen Karriereverlauf an, dann bist du schon in etlichen Ligen auf der ganzen Welt angetreten. Was hat dich am meisten beeindruckt und was siehst du als den bisherigen Höhepunkt in deiner Wrestling-Karriere an?

Eines der absolut coolsten Dinge, die ich bis jetzt erlebt habe, war meine Tour durch Amerika. Ich habe viel von den absoluten Größen im Wrestling gelernt und hatte eine Menge Spaß mit meinen Freunden!
Ein weiterer Höhepunkt war eine zwei Wochen lange Tour nach La Réunion: einer Insel, die nicht allzu weit entfernt von Madagaskar liegt. Es waren zwei Wochen bezahlter Urlaub auf einem tropischen Paradies, und jedes Mal, wenn ich ein Match hatte, war nicht ein einziges Ticket mehr über und das Gebäude stets mit 5.000 Fans gefüllt. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich zu Hause eine ganze Kiste voll mit Plüschtieren, Liebesbriefen und sogar Höschen von weiblichen Fans habe.

Emil Sitoci in ActionDu bist von Anfang an eine feste Größe bei der deutschen Liga wXw (westside Xtreme Wrestling). Was zeichnet die wXw deiner Meinung nach so besonders aus?

Was wXw so einzigartig macht und von allen anderen Wrestling-Organisationen unterscheidet, ist diese einmalige Underground-Atmosphäre. Die Fans der wXw sind sehr enthusiastisch und loyal zu dem Produkt. Nicht zu vergessen, dass die wXw regelmäßig eine Mischung aus den besten Stilrichtungen im Pro-Wrestling aufbietet.

Neben einigen Awards und früheren Titeln bist du seit einigen Monaten amtierender wXw Champion. Ist es, also der Champion zu sein, das Ziel auf das man als Wrestler hinarbeitet?

Wenn man Wrestler ist und es schafft den Titel zu bekommen und auch zu halten, dann ist es die absolute Anerkennung seiner Fähigkeiten, wie auch die seiner Kollegen und Fans. Ja, es ist das große Ziel für einen Wrestler einmal Champion zu sein.

Bei der wXw gibt es in deinem Fall nur zwei Reaktionen der Fans. Entweder man liebt dich oder hasst dich, was auch ein wenig davon abhängt, ob du in der Rolle des „Guten“ oder wie nun seit einiger Zeit als „Bösewicht“ zu sehen bist. Wie leicht oder schwer fällt es dir dieser Rolle gerecht zu werden?

Die Rolle, die ich derzeit in der wXw erfülle, ist ja die des Bösen. Also des Heel, der von den Fans gehasst und verhöhnt wird. In vielen Kampfsportarten wird die Reaktion der Fans bewusst genutzt. Fans wollen ganz einfach nicht nur ihren Favoriten gewinnen sehen, sondern sie wollen auch diejenigen verlieren sehen, die sie hassen.
Angesichts der Tatsache, dass wXw ein besonderes Publikum hat, war es für mich leicht gehasst zu werden. Ich mache alles, was ein typischer wXw-Fan hasst. Ich verhalte mich narzisstisch, komme mit einem Pop-Song in den Ring und trage rosa Klamotten. Wenn die Fans mich sehen, denken sie sich meistens: „Wer in Gottes Namen meint er denn, dass er ist?“ Es ist großartig, sie zu ärgern!

Emil Sitoci feuert die Glitterkanone abIst es trotzdem nicht wahnsinnig schwer, die Fassung zu bewahren, wenn die Fans ihre Abneigung gegen deine Rolle lautstark zum Ausdruck bringen? Oder bestärkt dich das viel mehr, wenn du merkst, dass die Fans deinen Wrestling-Charakter für authentisch halten?

Es ist fantastisch, wenn sich die Fans gegen mich wenden! Pro-Wrestling ist für mich auch eine vollkomme Abwechslung. In dem Moment, wo die Fans dich sowieso schon verspotten, hat du eine perfekte Ausrede, um all das machen zu können, was man im alltäglichen Leben nicht machen kann. Du kannst ein vollkommener Fiesling sein, ohne dich später jemals entschuldigen zu müssen. Die Fans lieben es jemanden zu hassen. Die Welt im Ring ist schon eine andere, wenn man sie mit der Realität vergleicht.

Wer ist bei der wXw Dein Lieblingsgegner und/oder -Partner?

Steve Douglas ist sowohl mein Lieblings-Gegner als auch -Partner. Wir kommen beide sehr gut miteinander klar und haben ein gutes Gespür füreinander im Ring. Das sorgt für spektakuläre Matches, egal ob wir zusammen oder gegeneinander kämpfen.

Seit einigen Wochen unterstützt Hustler Europe nicht nur die wXw, sondern auch dich persönlich mit einem attraktiven Hustler-Girl am Ring. Was ist deine persönliche Meinung über Hustler?

Hustler ist ein großartiges Produkt für alle, die sich selbst als echte Männer sehen. Das Gleiche lässt sich auch von der wXw und dem Pro-Wrestling festhalten. Die Elemente des Kampfes und der Sexualität begründen den Kern traditioneller Männlichkeit. In der heutigen Gesellschaft verlieren Menschen manchmal den Kontakt mit der Natur. Diese Zusammenarbeit kann man daher als eine Erinnerung dessen betrachten, was wir wirklich sind, ohne dafür verurteilt zu werden.

Emil Sitoci provoziert Ringrichter TasWenn es um Wrestling geht, hegen viele Leute oft noch Vorurteile. Meist beruhen diese noch auf dem Eindruck ältere TV-Shows und was sagst du zu beiden größten Klischees? Also, dass zum einen alles abgesprochen ist und ihr zum anderen gar nicht echt kämpft?

Viele Leute bezeichnen Wrestling als Fake. Aber diese Aussage ist einfach nicht richtig. Es ist sicher wahr, dass der Ausgang der Matches in der Regel vorher festgelegt wird. Aber das ist tatsächlich auch in anderen Kampfsportarten so. Pro-Wrestling hat sich in der heutigen Zeit aber tatsächlich zu dem Punkt entwickelt, wo sich die Menschen darüber vollkommen im Klaren sind.
Pro-Wrestling ist eine Kunst, in der das Element des Kampfes so dargestellt ist, das es eine emotionale Reaktion des Publikums auslöst. Obwohl das Ergebnis des Matches festgelegt wird, ergibt sich nahezu der Großteil mehr oder weniger spontan im Ring. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich jeder Wrestler selbst aufgefordert sieht, so echt und hart wie nur möglich zu kämpfen.
Das führt nicht gerade selten dazu, dass selbst das Publikum nicht mehr unterscheiden kann, wann die Wrestler echte Aktionen ausführen oder wann es gespielt ist und zur Story gehört. Aber egal, wie man es nun sehen will, eine Sache kann man nicht verleugnen: Denn unabhängig davon, ob das Ergebnis des Matches vorher entschieden wird oder nicht, treffen die Schläge den Körper und auch der Ring kann bei der Landung steinhart sein.

In diesem Zusammenhang anschließend die letzte Frage, ob und welche Verletzungen du dir schon zugezogen hast?

Ich litt bis jetzt nur einmal unter einer leichten Gehirnerschütterung, die aber mit allen Begleiterscheinungen auftrat. Wunde Stellen, Muskelzerrungen und blaue Flecken waren und sind dagegen keine Seltenheit. Glücklicherweise handelte es sich bis jetzt nur um temporäre und nicht um dauerhafte Verletzungen oder Schäden. Da klopfe ich auf Holz!

Möchtest du unseren Lesern noch was mitteilen?

Die Begeisterung für Pro-Wrestling kann man nur wirklich verstehen, wenn man es einmal live gesehen hat und sich damit auseinander gesetzt hat. Aber Vorsicht! Denn dann macht der Sport dich sehr schnell abhängig und lässt dich nicht mehr los. Mein Rat lautet daher: Lehn dich zurück und lass dich auf eine einmalige Art unterhalten, wie es nur Wrestler können!

Vielen Dank für das Interview und wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg!

Weitere Informationen zu Emil Sitoci unter: www.sitoci.com.

Weitere Informationen zu den Wrestling Shows im wXw Interview, sowie unter: www.wxw-wrestling.com
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