History of Porn (5) – Der pornografische Film in den 50er Jahren

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Langsam aber sicher bewegt sich diese Serie aus den fast schon prähistorisch zu nennenden Anfängen hinaus und erreicht nun eine Zeit, in der es nicht zum Besten gestellt war, um den Pornofilm. Was jedoch bis hierher bereits deutlich wurde, ist, dass es immer wieder Auf- und Abwärtsphasen gab. Die 50er Jahre jedoch, sollten für die Pornographie eine besonders dürre Zeit werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die junge Bundesrepublik Deutschland besonders stark durch den großen Kriegsgewinner Amerika geprägt, nicht nur politisch oder ökonomisch, sondern auch kulturell. Speziell die Jugend war mehr als offen für Rock’n’Roll, Jazz, amerikanische Filme und Comics, die in den Heranwachsenden sicherlich auch die Moralvorstellungen prägten.
Wurde hier die Kultur aus Übersee mit offenen Armen empfangen, so befanden sich die Vereinigten Staaten wiederum selbst in einer kulturellen Krise. Es herrschte in der sogenannten McCarthy Ära eine absolute Paranoia vor, in welcher man überall Kommunisten am Werk wähnte. Keiner vertraute mehr seinem direkten Nachbarn, und schon gar nicht mehr den Politikern.

Sex in Comics, Pin Up Erotik und Stag Films

In diesem Klima war es nicht unverständlich, dass es bald groß angelegte Kampagnen geben sollte, die es sich zur Aufgabe machten, die Moral im Volk um jeden Preis aufrecht zu erhalten. So ging man gnadenlos vor gegen jede Art von „Unkultur“, die der Jugend schaden könnte. Man erinnere sich dabei an die große Zeit der EC Horror Comics, die durch derartige Angriffe bis kurz vor das endgültige Aus gebracht wurde.

History of Porn Teil 5Der „Stag Film“ wurde dabei noch weiter in den Untergrund gedrängt. Gleichzeitig jedoch, wurde man an anderer Stelle offener. Als eine besondere Art der amerikanischen Kunst entdeckte man beispielsweise den Striptease, die Pin Up Girls und eine Reihe neuer Film Diven, deren Königin natürlich Marilyn Monroe sein sollte, die mit ihrem Sex Appeal Generationen von männlichem Publikum schwach werden ließ.

Entsprechend widersprüchlich verläuft die Geschichte des Pornofilms. Gerade in Amerika lief man der Entwicklung, die Sexualität der Frau zu revolutionieren, wieder völlig entgegen. Es entstanden Filme, die Frauen zum Objekt degradierten und in denen sie dem unstillbaren Sexhunger des Mannes befriedigen mussten.

Ein gutes Beispiel für diese Art Film ist Alex De Renzys „Smart Aleck“, in welchem es offensichtlich ist, dass die Striptease Tänzerin Candy Barr (kommt der Name bekannt vor? Hier sicherlich ein Prototyp für spätere Namensgebungen) keinerlei Vergnügen am Geschlechtsakt hat.
Im Gegenzug gab es jedoch auch andere Beispiele, wie z.B. den um 1950 entstandenen „Sally and Her Boy Friend“, in welchem die Titelheldin den Penis ihres Gespielen zwischen zwei Sandwichhälften legt und aufißt.

Einer der berühmtesten und vielleicht anspruchsvollsten Filme dieser Dekade ist mit Sicherheit „The Nun’s Story“ (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Streifen von Fred Zinnemann!!), in welchem das Thema der klerikalen Wollust behandelt wird. Es gibt eine junge Nonne zu sehen, die sich mit einem Dildo befriedigt, bevor schließlich ein Mann in die Szenerie tritt.


Der Cumshot oder das Manifest des sichtbaren Orgasmus

Der Pornofilm war zu dieser Zeit wieder anonym, meist stumm und in der Regel schwarz/weiß. Auf Dialog wurde ebenfalls zugunsten von Stöhngeräuschen verzichtet, und die Handlung, die zuvor ebenfalls nur rudimentär vorhanden war, noch weiter reduziert.

Was sich in dieser Zeit durchsetzte ist ein Motiv, welches heute nicht wegzudenken ist: der männliche Orgasmus hatte außerhalb der Frau stattzufinden, um einen gewissen Realismus unter Beweis zu stellen. Hinzu kommt, dass die Schmerzen der Frau mit der Kamera eingefangen wurden. Eine heimliche Rache der Filmemacher an den Produktionsbedingungen der Zeit. Wenn man schon in den Bereich des Unwürdigen gedrängt wurde, dann wollte man auch wirklich fies sein.

Analsex in Deutschland

Dies gipfelte darin, dass ab Mitte der 50er Jahre die ersten Filme entstanden, in denen der Analsex in den Mittelpunkt gestellt wurde, der in Deutschland spätestens seit den 80ern ein Markenzeichen darstellt.
So gibt es in dem Film „Playmates“ eine Szene, in der eine Glühbirne in den Hintern einer Frau geschoben wird, die daraufhin anfängt zu leuchten. Die Vorliebe für Analszenen, die von der Psychologie gern als Dominanzverhalten ausgelegt wird, führte weiterhin dazu, den Pornofilm in den Untergrund zu drängen, denn so etwas hatte nun gar nichts im angespannten moralischen Klima der McCarthy Ära zu suchen.

Inzwischen wurden die sogenannten „Stag Filme“ (also Junggesellen Filme) auch mehr und mehr von verheirateten Männern konsumiert, die sich zu gesellschaftlichen Abenden zusammenfanden und mit Alkohol und Gelächter dem geheimen Feind um die Ecke trotzte: noch ein widersprüchliches Bild, welches die Zeit der 50er Jahre gut widerspiegelt.

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