microsoft XBOX 360 Testbericht

Mit der XBox 360 von Microsoft bietet sich jetzt eine Alternative zu DVD-Playern an, die vor nicht allzu vielen Jahren noch als reine Spielerei für Kiddies abgetan wurde. Gemeint sind Spielekonsolen und mit den mittlerweile am Markt befindlichen Geräten der Next-Gen finden sich auch zunehmend echte Allround-Talente in Sachen Unterhaltung im Wohnzimmer wieder.

Derzeit sicher noch kein vollständiger Ersatz mit den unerschöpflichen Ressourcen und Möglichkeiten eines PC oder Mediacenters, doch zumindest in vielen Dingen, wie der Grafikleistung und Handhabung diesen immerhin ein gutes Stück voraus. Dazu zählt auch die neue XBOX 360 von Microsoft, die insbesondere in Verbindung mit dem separaten HD-DVD Laufwerk den Weg in die richtige Richtung weist.

Microsoft XBox 360 mit HD-DVD LaufwerkSeit dem Dezember 2005 ist die Xbox 360 von Microsoft in Deutschland erhältlich und stellte zum Zeitpunkt der Markteinführung viele Geräte im Unterhaltungs- wie auch im PC-Bereich in den Schatten stellt.

Die beeindruckenden Hardware-Fakten, wie die spezielle 64-Bit-CPU mit drei Kernen (jeweils 3,2 Ghz) oder dem angepassten ATI-Grafikchip mit 500 Mhz sprechen für sich, sorgen aber auch für den vieldiskutierten Stromverbrauch und Wärmeentwicklung der Konsole.

Warum man sich trotz der modernen Hardware nicht auch direkt für das von Microsoft unterstützte HD-DVD Format und ein entsprechendes Laufwerk entschieden hat, dürfte wohl der Kosten- und Produktionsstruktur geschuldet sein, wie es die PS 3 mit Blu-ray Laufwerk von Konkurrent Sony belegt.

XBox 360: Starke Spielkonsole für Gaming und HD-DVD

Die Konsole selbst punktet natürlich in erster Linie im Spiele-Bereich mit einer unglaublichen Grafikdarstellung, die ein vollkommen neues Spielerlebnis offenbart. Vor allem, wenn die Konsole an einem Full-HD oder HD-Ready tauglichem TV angeschlossen ist. Das gleiche gilt auch für die Wiedergabe von DVDs und vor allem für HD-DVDs.
Dabei gibt es allerdings bei jeweils gleichem Display einen kleinen Qualitäts-Unterschied zum Toshiba HD-DVD Player.
Ein Unterschied, der sich jedoch wirklich in Grenzen hält und man müßte diesbezüglich eher von einer Nuance sprechen. Dennoch ist für stolze Besitzer einer XBox, 360 die auch Filme in bester Qualität genießen wollen, das HD-Laufwerk vom Preis her die erste und einfachste Wahl. Auch Anschluss und Handhabung des Laufwerks, wie der beiliegenden Fernbedienung, sind denkbar einfach.

In diesem Zusammenhang vermisst man aber noch einen HDMI-Ausgang, wenngleich der analoge YUV-Ausgang in Verbindung mit den neusten Updates zu beachtlichen Bildresultaten führt. Auch das Upscaling normaler DVDs ist nicht schlechter als bei entsprechend hochwertigen Standalone-Geräten.

An Auflösungen bietet die Konsole im HDTV-Modus 480p, 720p, 1080p und 1080i bei HD-DVDs. Allerdings kommt man mit einem VGA-Kabel anstelle des Komponenten-Anschlusses auch bei HD-DVDs in den Genuß von 1080p, wenn dies das angeschlossene Display unterstützt.
Doch egal, welchen Anschluss man nun wählt ist die prächtige Grafik auf den Bildschirm schon sehr beeindruckend. Abstricke muss man allerdings bei PAL-Fernsehern hinnehmen, die keine 60Hz beherrschen, da die Xbox 360 HDTV-Signale nur mit 60Hz ausgibt. Dennoch sind auch in so einem Fall noch eine Fülle an Effekten (HDR, Bump-Mapping, Lichteffekte) zu bewundern, wenn auch ein HDTV Gerät mit feineren Hintergründen und einer besseren Tiefenschärfen die Unterschiede deutlich macht.

XBox 360: Leistungshungriges und lautstarkes Multimedia-Center

Doch wie es Nintendos Wii belegt ist Grafik beim Spielen nicht alles. So sind aber dank der Rechenleistung der Konsole auch Verbesserungen in anderen Punkten möglich, die nichts mit der Grafik zu tun haben und die Konsole auch für die Zukunft leistungsfähig genug erscheinen lassen. Angesichts des Lebenszyklus einer Konsolen-Generation dauert es meist sowie seine Zeit, bis die Fähigkeiten einer Konsole seitens der Games vollständig ausgereizt werden.

In Sachen Ton (über den optischen Digitalausgang) ist die Welt bis zur 5.1 Ausgabe noch in Ordnung, wobei sich auch das größte Manko der X-Box offenbart. Denn sowohl das Laufwerk, wie auch die Lüfter rattern ziemlich laut, was im Wohnzimmer nicht unbedingt für Gemütlichkeit sorgt. Ist das bei einem Action-Shooter noch okay, so entpuppt sich das Geräusch jedoch spätestens bei Action-armen Filmen als störend.

In diesem Zusammenhang sei auch auf den Stromverbrauch der Konsole hingewiesen, der sonst eigentlich nicht interessiert. Aber von 2,7 Watt im Standby-Modus (kein Ausschalter) bis hin zu 150 und 180 Watt ist das schon nicht wenig in Zeiten der globalen Erwärmung und kletternder Strompreise. Denn mit einem dreimal so hohem Verbrauch (bei voller Leistung), wie dem eines aktuellen Durchschnitts-PC setzt man nicht unbedingt verbraucherfreundliche Akzente.

Pluspunkte gibt es bei der XBOX hingegen wieder für die leichte und übersichtliche Bedienung. Neben der einfachen Bedienung und Handhabung können auch Musik- und MP3-CDs abgespielt werden. Über einen der drei USB-Ports können sogar Mp3 Player, wie auch Ipods mit der XBOX verbunden werden. Gleiches gilt auch für weiteres Games-Zubehör (Lenkrad, Tastatur, etc.).

Zusätzlich können auch Bilder (via CD, DVD, Memorystick) ohne Probleme angezeigt werden, wobei alle Medien zwar gelesen, aber nicht gespeichert werden können. Hier ist ein zusätzlicher heimischer PC im Netzwerk erforderlich über den die Daten mit der Windows Media Center Edition gestreamt werden können.
Optional ist auch ein verhältnismäßig teuerer Wlan-Adapter erhältlich und mittels Software-Update können so mittlerweile auch Divx-Files übertragen werden. Ein wenig Netzwerkwissen kann dabei keinesfalls schaden.

XBox 360: Online-Spiele und -Spaß gegen Gebühr und Elite-Version

Unverständlicherweise enthält die XBOX aber keinen Internet-Browser, während das Online-Spielen nicht nur möglich, sondern äußerst unterhaltsam ist. Dies ist allerdings auch nur über den XBOX Live Dienst möglich, für dessen Nutzung jährlich nochmal 60 Euro anfallen.
Doch das Angebot lohnt sich durchaus, denn neben Trailern und Musikvideos werden auch Demos (in zwei Qualitäts-Varianten) von aktuellen und kommenden Xbox-360-Spielen kostenlos zum herunterladen angeboten.
Der Download dauert ein wenig länger als man es vielleicht vom PC gewohnt ist und die XBOX kann währenddessen für keine weiteren Aktivitäten genutzt werden.

Im Xbox Live Marktplatz gibt es auch zusätzlich kostenpflichtige Angebote, die mit „Microsoft Points“ (2100 Points entsprechen 25 Euro) bezahlt werden können. Somit können für Spiele zum Beispiel neue Maps, Inhalte, Themes oder Charaktere gekauft werden. Gleichfalls kann man im Angebot von „Xbox Live Arcade“-Spiele, bereits jetzt über ein Dutzend Spiele, wie „Gauntlet“ oder „Worms“ zu unterschiedlichen Preisen erwerben.
Dabei ist die Anmeldung und Nutzung gleichermaßen einfach und problemlos zu nutzen, wie die Konsole an sich.

Laut Microsoft ist auch geplant, die Konsole IPTV tauglich zu machen. Mit der Neuauflage der schwarzen XBOX 360 Elite (in den USA ab Ende April erhältlich) wird demnächst auch ein HDMI-Ausgang und größere Festplatte (120 GB) verfügbar sein.
Allerdings wird auch die Neuauflage der XBox nicht serienmäßig über ein HD-Laufwerk verfügen, dafür kann auch die größere Festplatte für die alten Modelle zwecks Aufrüstung erworben werden. Zum Verkauf in Deutschland hat man seitens Microsoft allerdings noch nichts bekannt gegeben.

Sieht man von Lautstärke und Stromverbrauch ab, so ist die XBox plus HD-DVD Laufwerk für Gamer und Filmfans oder Filmfans mit Spiele-Ambitionen derzeit eine einfache wie preiswerte Lösung, um neben dem Spielen auch in den Genuß von HD-DVD zu kommen.

Nachtrag von 2009:
Dank eines System-Updates lassen sich die Spiele mittlerweile von der Festplatte spielen, was erheblich leiser ist. Das Elite Modell ist gleichfalls und mit serienmäßigem HDMI-Anschluss erhältlich.

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