Über CPHPORN.com (Copenhagen Porn Studio) haben wir bereits – ganz oder besser gesagt viel zu kurz – im Rahmen eines Specials im Vorfeld der Venus Berlin 2024 berichtet. Doch das kleine, aber umso feinere CPHPORN Girl-Special reichte hinsichtlich des Informationsgehalts bei Weitem nicht aus. Und da leider auch der geplante Interview-Termin auf der Venus aus organisatorischen Gründen beiderseits zum Opfer fiel, freute es mich – und hoffentlich ebenso John Rasmussen –, dass wir uns vor einigen Tagen auf halbem Weg zwischen Dänemark und Deutschland getroffen haben, um endlich das „Copenhagen Porn Studio“ im Detail vorstellen zu können.
Fangen wir also direkt vorne an und werfen auch einen Blick darauf, wie diese dänische Pornografie neue Impulse in der Pornoproduktion in Europa setzen könnte.

John Rasmussen: Ich war seit 1990 immer wieder als Darsteller in XXX-Filmen tätig und fand, dass es sehr viel uninteressante Pornografie und Filme aus schlechten Blickwinkeln gab und gibt.
Ich liebe jedoch Frauen und Erotik, beides übrigens immer noch (lacht!), und wollte daher selbst hinter der Kamera aktiv werden. Zum einen, um zu sehen, was ich überhaupt und eventuell besser machen kann. Zum anderen, aber vor allem, um das zu drehen, was ich selbst sehen wollte.
Einer der ausschlaggebenden Gründe war sicherlich meine Zeit in Frankreich. Ich habe damals unter anderem mit NJ Bahia gedreht, mit der ich immer noch in Verbindung stehe. Das hat mich gleichermaßen geprägt wie inspiriert, es mit einer eigenen Produktionsfirma zu versuchen. Es hat zwar ein paar Jahre länger gedauert als geplant, aber hey, hier bin ich.
Das klingt ja nach einer interessanten Geschichte. Erzähl‘ uns doch bitte noch ein wenig mehr darüber. Wie bist Du damals Darsteller geworden? Für welche Studios hast Du gearbeitet und mit wem hast Du noch gedreht?
John Rasmussen: Das war eigentlich alles eher Zufall. Ich war damals beruflich viel in Europa unterwegs und habe nebenbei als Model gearbeitet. Dadurch habe ich verschiedene Fotografen kennengelernt, von denen einige Kontakte zur Erotikbranche hatten. Dann ergab das eine das andere … und ich war – okay, bin ich eigentlich immer noch – ziemlich trainiert und 1,80 Meter groß. In Frankreich galt ich zu der damaligen Zeit als ein großer, stattlicher Mann. Um eine lange Geschichte abzukürzen: Es war ein lustiger Einstieg und, um ehrlich zu sein, alles andere als geplant.

Außerdem habe ich noch für zwei weitere Brands aus Frankreich gedreht, die es aber, wie so viele andere Studios aus der Zeit, heute nicht mehr gibt.
Und wo Du sie selbst schon erwähnt hast, was macht NJ Bahia heute? Sie hat doch, soweit ich weiß, irgendwann um 2000 herum ihren letzten Film gedreht.
John Rasmussen: Bahia arbeitet als Model und ist mit ihrem Mann selbstständig in Südfrankreich. Sie haben es beide ziemlich gut gemacht und einen erfolgreichen sowie glücklichen Weg für sich gefunden.
Das freut mich zu hören, aber kommen wir nun wieder zu Dir. Was bietest Du dem Zuschauer mit CPHPORN an? Welche Produktionen und/oder Dienstleistungen gibt es bis jetzt?
John Rasmussen: CPHPORN steht für Copenhagen Porn, und wir produzieren verschiedene Reihen, darunter Gangbang, eine Gefängnis-Serie und POV. Neu ab 2025 wird es eine Serie geben, in der wir uns dem 1930er-Stil widmen werden. Und – wenig überraschend als skandinavisches Label – möchten wir uns liebend gerne mit einer Wikinger-Serie ausprobieren.
Für unsere Produktionen suchen wir stets nach neuen, spannenden Locations und natürlich auch weiblichen Models. Und nehmt es uns nicht übel, aber wir haben generell ein Problem mit männlichen Models, die einen BMI über 25 haben.
Das hört sich ja schon nach einem umfangreichen Repertoire an. Für diejenigen unter unseren Lesern, die noch keine Deiner Produktionen gesehen haben: Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben, und was kann der Zuschauer im Detail erwarten? Also, was gibt es in Sachen Gangbang zu sehen und wo sind Unterschiede zu anderen GB-Produktionen, worum geht es in der Gefängnis-Serie und was können wir uns unter dem 1930er-Stil vorstellen?
John Rasmussen: Ja, dann fange ich mal mit der 30er-Jahre-Serie an. Es geht um die „Golden Thirties“ und einen Promo-Clip, den es unter anderem Profil bei X zu sehen gibt.
Als größtes Problem erweist es sich derzeit, passende Models zu finden. Also Darstellerinnen, die keine Piercings und Tattoos haben und keine große Oberweite – vor allem keine künstlichen Brüste – und insgesamt ein natürliches Aussehen. Es ist schließlich 1930 und nicht 2025 … Den Rest kriegen wir schon hin (grinst).
Bei den Gangbang-Produktionen handelt es sich um „traditionelle“ GBs mit einem Mädchen und 3 bis 15 Männern. An Praktiken gibt es Strip, Dildospiel, Muschilecken, so viele Schwänze wie möglich lutschen, 2 oder 3 Männer gleichzeitig, in Muschi, Mund und Anal – in einem Durchgang oder nacheinander. Creampie in Muschi oder Anal, Cumshot und eine saftige Mischung aus allem.
Bei der Gefängnis-Serie handelt es sich um ein Rollenspiel, bei dem das Model (M/W) im Gefängnis ist und der Wärter (M/W) geil wird. Letztendlich geht es darum, wie sie entkommt, mit welchem Trick und wie es endet … gut oder schlecht, und für wen? Es macht mir und allen Beteiligten viel Spaß, diese Serie zu drehen, und wir lieben es, uns die Action anschließend genau anzusehen.
Ich denke mal, Dein Wikinger-Projekt verdient besondere Aufmerksamkeit. Was können wir da erwarten? Kannst Du uns zum jetzigen Zeitpunkt schon einige Details zum Produktionsstand und den geplanten Inhalten verraten?

Allerdings hat es sich doch als schwieriger erwiesen, als ich es mir vorgestellt hatte. Mal abgesehen davon, dass wir extrem wetterabhängig wären, sind die Produktionskosten derzeit einfach zu hoch, um es annähernd realistisch aussehen zu lassen. Ich habe es daher erst einmal aufgeschoben, bis ich mit CPHPORN bekannter bin. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Du arbeitest ja von Anfang an durchweg mit durchaus bekannten wie attraktiven Darstellerinnen wie Emma Star, Julia DeLucia, Nikki Deep oder Cristina Cielo zusammen. War das eher Zufall oder hast Du diese bewusst ausgesucht?
John Rasmussen: Wir haben ein gutes Konzept, behandeln die Frauen mit großem Respekt, kümmern uns um alles und erstellen ein oder mehrere Sets bzw. Drehs mit echtem Wert, in denen sich die Frauen selbst wiederfinden können.
Darüber hinaus bieten wir kostenlose Social-Media-Fotoshootings für x.com und Instagram an und machen gerne kleine „Touristen“-Ausflüge, je nach Bedarf und Wunsch.
Ein „Nein“ von einer Darstellerin ist und bleibt bei uns Gesetz. Auf diese Weise kommen gute Models von selbst zu uns, weil das Gesamtpaket einfach passt – und sie kommen immer wieder gerne zurück.
Warum finden sich so wenige dänische bzw. skandinavische Darstellerinnen in den Produktionen von CPHPORN wieder? Diese würde man ja angesichts des Namens „Copenhagen Porn Studio“ eher erwarten als spanische oder US-amerikanische Girls …
John Rasmussen: Wir haben in der Tat nur sehr wenige dänische Models, tatsächlich sind es dann meist eher schwedische. Pornografie ist für Models in Dänemark nicht mehr angesagt, und es gab seit Jahren keine seriösen Porno-Produzenten mehr im Land.
Wie gesagt, wir bieten auch CAM an und arbeiten gerne eng mit Frauen und Paaren zusammen, die daran interessiert sind. Aber unser Land ist einfach zu klein für eine Karriere in dieser Branche. Alles ist hier leider etwas eingeschränkt, das gilt auch für männliche Models.

Das ist in der Tat bedauerlich, und Du verweist ja auf Deiner Webseite zu Recht auf die wichtige historische Rolle, die Dänemark in Sachen Pornografie gespielt hat. Möchtest Du mit „Copenhagen Porn Studio“ daran anknüpfen und wenn ja, in welcher Art und Weise?
John Rasmussen: Wir haben bereits einen guten Ruf und eine starke Marke aufgebaut. Unsere Filme werden ab dem 1. April veröffentlicht, und es wird spannend sein zu sehen, welches Feedback wir erhalten. Natürlich gibt es auch Filme, mit denen wir selbst nicht zufrieden sind – das gehört wohl dazu.
Trotzdem wollen wir versuchen, dänische Pornografie wieder „groß“ zu machen – allerdings ohne dabei eine politische Parallele zum US-Präsidenten zu ziehen.

John Rasmussen: Leider nicht wirklich. Ich war zu jung, um das damals zu verfolgen oder überhaupt wahrzunehmen. Als junger Erwachsener haben mir immer die Filme von Private besonders gut gefallen. Ich fand sie schön inszeniert, und die französischen Models wie NJ Bahia und andere waren für mich damals das Nonplusultra. Ansonsten habe ich aber keine besondere Präferenz.
Hast Du ansonsten in Sachen Regie oder Stil/Inszenierung ein Vorbild oder Favoriten? Hast Du eigentlich schon vorher im Bereich Film gearbeitet bzw. was hast Du bis jetzt beruflich gemacht?
John Rasmussen: Oh je … nein, ich habe nur in technischen und ingenieurbezogenen Berufen gearbeitet und habe tatsächlich keinerlei Vorerfahrung in Sachen Film. Was mir ansonsten gut gefällt, ist der erotische Stil von Penthouse und alles, was authentisch wirkt und mit viel Lust und Leidenschaft umgesetzt wird. Aber auch das, was sinfulxxx.com macht, finde ich sehr reizvoll.
Du bist ja nun wirklich viel in Europa herumgekommen und hast allerlei erlebt. Was würdest Du sagen, ist Deiner Meinung nach aktuell bezüglich Erotik und Pornografie das liberalste Land in Europa?
John Rasmussen: Von 1960 bis 1970 war es ganz eindeutig Dänemark (hahaha), aber davon ist heutzutage leider nicht mehr viel übrig geblieben. Heute, denke ich, ist Spanien gut dabei und Länder in Osteuropa wie Ungarn und Tschechien. Da ist die XXX-Szene sehr akzeptiert. Zu den USA kann ich leider wenig sagen, da ich dort kaum eigene Erfahrungen machen konnte. Aber LA ist sicher nach wie vor ein super Standort …

John Rasmussen: Leider wird es sich erst einmal nur auf Streams beschränken. Wir haben mit Teasern auf Pornhub angefangen und stellen jetzt nach und nach unsere Produktionen auf Faphouse ein. Der Auftritt wird dann Schritt für Schritt auf- und ausgebaut.
Da bin ich schon jetzt sehr gespannt und wünsche Dir weiterhin viel Erfolg! Du erwähntest in unserem letzten Gespräch auch etwas von Partys, die Du veranstalten willst. Kannst Du uns dazu schon mehr verraten? Was hat es mit der FASCHING PORN KARNEVAL PARTY GERMANY auf sich und worum handelt es sich bei CASA NOVAs Club?
John Rasmussen: Also, wir haben eine DJ – eine attraktive junge Frau –, die ihre eigene Musik produziert (Rave, House etc.) und das als Basis für eine kinky Party nutzt. Gleichzeitig gibt es in demselben oder einem nahegelegenen Raum ein oder zwei Pornosets, die man sich ansehen und von denen man sich inspirieren lassen kann. Der Plan ist, das überall dort zu veranstalten, wo Interesse besteht, und dann abzuwarten, welches Feedback wir bekommen. Die Teilnehmer des XXX-Setups werden im Voraus ausgewählt, ebenso wie natürlich die Frauen.
Das scheint ein interessanter Plan für die Zukunft zu werden. Gibt es noch etwas, was Du unseren Lesern gerne mitteilen möchtest?
John Rasmussen: Empfangt uns herzlich und gebt uns gerne Feedback dazu, was wir gut machen und was wir besser machen können. Neben unserer Webseite, findet Ihr uns u.a. auch bei Instagram & Facebook.





