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9. Pornfilmfestival Berlin 2014 gibt Film + Festival Programm bekannt

9-pornfilmfestival-berlin-2014-bannerBeim 9. Pornfilmfestival Berlin stehen diesmal Filme von Frauen, Australien und schwule Schรคtze im Mittelpunkt der nunmehr 9. Ausgabe des beliebten wie bunten Berliner Porn Film Festival.

โ€žDie Antwort auf schlechte Pornos sind nicht keine Pornos, sondern bessere Pornosโ€œ, lautet ein Zitat der legendรคren Annie Sprinkle. Und in einer Abwandlung dieses Zitats tritt das 9. Pornfilmfestival Berlin erneut an, um den Zuschauern und der ร–ffentlichkeit eine eindeutige Antwort auf veraltete Klischees und schlechte Pornografie zu bieten.

Damit scheint das Pornfilmfestival auch genau den Nerv zu treffen, denn allein im letzten Jahr gaben รผber 7.000 Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihrem Besuch dem Ansinnen des Festivals recht. Demzufolge kann man wohl mit gutem Recht davon ausgehen, dass das Moviemento Kino in Kreuzberg auch in diesem Jahr wieder aus allen Nรคhten platzen wird, wenn sich jung und alt, homo-, hetero-, bi-, trans-, inter-, poly- oder asexuell an fรผnf aufregenden Festivaltagen trifft, um sich gemeinsam das Neueste zum Thema Sexualitรคt und Erotik anzuschauen.

The-submission-of-emma-marxDas Pornfilmfestival Berlin bietet seit der ersten Ausgabe dabei auch stets einen angenehmen Rahmen, um sich vollkommen schamfrei und vorurteilsfrei mit allen Darstellungen von Sexualitรคt, von Fetisch bis Sexarbeit, von Homo- bis Heterosexualitรคt zu beschรคftigen.

Wie in den Jahren zuvor, werden selbstverstรคndlich auch 2014 wieder zahlreiche der Filmemacherinnen und -macher persรถnlich beim Festival anwesend sein, um sich den durchaus kritischen Fragen des Publikums persรถnlich zu stellen.

Filme 2014: Humorvoll und international, experimentell und feministisch

Das 9. Pornfilmfestival Berlin 2014 zeigt mit รผber 100 Filmen aus insgesamt 20 Lรคndern erneut ein riesiges Spektrum im Umgang mit der Sexualitรคt im Film. Neben vielen Filmen aus Deutschland und den USA, freut sich das Festival auch Beitrรคge aus Russland, Chile, Japan, Spanien, Italien, Belgien und dem diesjรคhrigen Lรคnderschwerpunkt Australien prรคsentieren zu kรถnnen.

Der japanische Film โ€žR100โ€œ von Matsumoto Hitoshi erรถffnet in diesem Jahr das Festival mit der absurden Odyssee eines kleinen japanischen Angestellten in die Welt des BDSM. Als Abschlussfilm hat man sich fรผr die irrwitzige lesbische US-Komรถdie โ€žThe Foxy Merkinsโ€œ von Madeleine Olnek entschieden, in der eine obdachlose Lesbe versucht sich als Prostituierte fรผr gut situierte konservative Hausfrauen durchzuschlagen.

Erfreulich anzumerken ist in diesem Jahr auch, dass รผber die Hรคlfte aller Filme im Festival von Frauen gemacht wurden. Damit wird auch eine weitere Zielsetzung des Pornfilmfestival Berlin immer weiter verwirklicht, da man von Anfang groรŸen Wert darauf legte, auch dem weiblichen Blick auf Sexualitรคt einen entsprechenden und groรŸen Raum zu geben. Wie auch endlich mit den veralteten Klischees von Pornografie aufzurรคumen und als rein mรคnnlicher Domรคne entgegen zu wirken.

she-comes-petra-joyAus diesem Grund sind bei der 9. Ausgabe des Festivals unter anderem auch Petra Joy, anlรคsslich ihres 10-jรคhrigen Porno Jubilรคums und mit ihrer neuen Produktion โ€žS(h)e comesโ€œ mit Jiz Lee und Wolf Hudson, genauso vertreten, wie der kontroverse Mainstream Porno โ€žThe Submission of Emma Marxโ€œ von Jacky St. James.

Weiterhin finden sich im Programm 2014 auch Veteranin Erika Lust, die mit ihrer Kompilation โ€žXConfessionsโ€œ neun sexuelle Gestรคndnissen zeigt.
Im Berlinale Erfolg โ€žTop Girlโ€œ, mit Julia Hummer in der Hauptrolle, beschรคftigt sich Tatjana Turanskyj dagegen mit den รถkonomischen Verhรคltnissen der Sexarbeit.

Aus Australien kommen gleich drei Weltpremieren von weiblichen Filmemacherinnen: Michelle Flynns โ€žMomentumโ€œ, โ€žA call for Helpโ€œ von Morgana sowie โ€žThe Fantasy Projectโ€œ von Louise Lush, die zugleich eine der โ€žFilmmaker in Focusโ€œ dieses Jahr ist.
Ergรคnzt wird der Blick auf die feministische Pornoproduktion nach Down Under durch Kurzfilme von und mit Zahra Stardust und die BDSM Dokumentation โ€žLove Hardโ€œ von Gala Vanting. Alle genannten Regisseurinnen werden beim Festival รผbrigens auch zu Gast sein.

Pornopionierin und -veteranin Maria Beatty entfรผhrt das Publikum mit โ€žThe Black Widowโ€œ dagegen in die dรผsteren Fantasiewelten einer schwarz gekleideten Witwe. Und Trans queer geht es โ€žFucking Mysticโ€œ von Courtney Trouble zu, der einmal mehr einen Einblick in die Transgenderszene San Franciscos gewรคhrt. Die lesbisch alternativen Sexwelten Berlins portrรคtiert Goodyn Green in โ€žShutterโ€œ.

Und noch einmal geht es im Programm des 9. Pornfilmfestival Berlin nach Australien: in โ€ž52 Tuesdaysโ€œ, dem ELSE Gewinner der Berlinale 2014, zeigt Filmemacherin Sophie Hyde das sexuelle Erwachen einer jungen Frau und zugleich die Transition ihrer lesbischen Mutter.
Mit โ€žMuestra Marranaโ€œ wird sich zudem noch ein queer feministisches Festival aus Barcelona dem Berliner Publikum vorstellen.

Dokumentationen 2014: Fetisch, Schรถnheit und Sexwork

Schon immer einen festen Platz im Programm des ornfilmfestival Berlin haben die Dokumentarfilme, die ein umfassendes wie vielfรคltiges Spektrum menschlicher Sexualitรคt in unterschiedlichsten Ansรคtzen beleuchten.
Unter den 15 Dokus des Festivals finden sich anno 2014 unter anderem โ€žMax und die Anderenโ€œ von Richard Rossmann, in dem er den รคlteren Berliner Schwulen Max mit seinem promisken Lebensstil und seinen ukrainischen Lover, den er schlieรŸlich heiratet, portrรคtiert.
โ€žVulva 3.0 โ€“ Zwischen Tabu und Tuningโ€œ von Claudia Richarz und Ulrike Zimmermann wagt sich dagegen an den Mythos des weiblichen Geschlechtsorgans und dem Tabu seiner Darstellung.
โ€žBody of Godโ€œ von Jouni Hokkanen aus Finnland zeigt die Anfรคnge von Body Modification und dem Phรคnomen des Piercing.
In โ€žLove Hotelโ€œ gewรคhren Phil Cox und Hikaru Toda einen intimen Blick in die unglaubliche Welt der Love Hotels in Japan.

CockyboysDer schwule Porno wird in seiner neusten Form, wie auch mit Klassikern zelebriert: Das CockyBoys Studio aus New York sorgt derzeit fรผr eine bahnbrechende Darstellung von schwulem Sex und wird mit den Darstellern Jake Bass, Levi Karter und Ricky Roman anreisen.
Nicht weniger gilt dies fรผr den esoterisch experimentellen โ€žDeath Driveโ€œ aus der Schmiede von Dark Alley Media.
Die Retrospektive prรคsentiert diesmal frรผhe Klassiker des franzรถsischen Regisseurs Jean Daniel Cadinot, die von einer Masterclass des Cadinot Experten Cyrille Marie begleitet wird. Die Retrospektive findet in Zusammenarbeit mit PinkTV aus Paris statt.
Mit โ€žNew York City Infernoโ€œ ist ein weiterer schwuler, franzรถsischer Klassiker aus dem Jahr 1978 zu sehen, der tolle Einblicken in die damals noch unbekรผmmerte Vor Aids Schwulenszene New Yorks gewรคhrt.

In der Rubrik โ€žFรผnf Filmmaker in Focusโ€œ prรคsentiert das Pornfilmfestival 2014 neben Louise Lush, den mehrmaligen Kurzfilm Wettbewerbs Gewinner Antonio da Silva (โ€žBankersโ€œ, โ€žGingersโ€œ) aus London, Shine Louise Houston aus San Francisco, Jan Soldat aus Berlin sowie Joanna Angel aus Los Angeles. Von ihr wird zusรคtzlich auch der Horror Splatter Porno โ€žWalking Deadโ€œ auf dem Festival zu sehen sein, der eine gelungene und witzige Porno Version der gleichnamigen erfolgreichen TV Serie ist.

Ergรคnzt wird das Programm durch 77 Kurzfilme, zwei erotische Hรถrspiele, Reflexionen zu Lars von Triers โ€žNymph()maniacโ€œ und den beliebten Workshops, die in diesem Jahr Themen wie Sex und Tanz, Tentakel, bewusstes Pornoschauen und Bondage beleuchten.

Fakten zum 9. Pornfilmfestival 2014:

  • 21 Spielfilme
  • 15 Dokumentarfilme
  • 5 Filmmaker in Focus
  • 6 Sonderprogramme
  • 1 Retrospektive
  • 6 Workshops
  • 77 Kurzfilme, 8 Kurzfilmprogramme
  • 5 Nรคchte feiern
  • verkaufte Tickets 2013: รผber 7.000 Stรผck

Programm Kurator/innen und Organisator/innen:
Paula Alamillo, Jรผrgen Brรผning, Claus Matthes, Manuela Kay, Jochen Werner

Jurymitglieder:
Spielfilm:
Walter Crasshole (Journalist, Berlin), Ulrike Zimmermann (Filmproduzentin, Regisseurin, Berlin), Joanna Rytel (Filmemacherin, Stockholm)

Dokumentarfilm:
Shu Lea Cheang (Filmemacherin Paris), Istvรกn Sebesi (Festivalkurator Budapest), Marcelo D’Avila (Performancekรผnstler, Festivalkurator Pop Porn Festival Sao Paulo)

– Kurzfilm:
Bart Sammut (Kurator Xposed Festival, Berlin), Jackie Baier (Filmemacherin, Fotografin, Berlin), Louise Lush (Filmemacherin, Melbourne, Australien)

Festspielort:
Kino Moviemento, Berlin Kreuzberg, Kottbusser Damm 22, alle drei Sรคle; Vorverkauf, ab Oktober auch online: www.moviemento.de

Festival Lounge:
Mi.โ€“Fr. 22.โ€“24. Oktober, ab 22 Uhr, Ficken 3000, Berlin Neukรถlln, Urbanstr. 70, Eintritt frei

Festivalparty:
Samstag, 25. Oktober, 22 Uhr, Loftus Hall, Berlin Neukรถlln, Maybachufer 48, Eintritt: 5 Euro

Abschlussabend:
Sonntag, 26. Oktober, 22 Uhr Sรผdblock, Berlin Kreuzberg, Admiralstr. 1 2, Eintritt frei

Alle Infos rund um das Pornfilmfestival Berlin unter: www.pornfilmfestivalberlin.de
9. Pornfilmfestival Berlin 2014 gibt Film + Festival Programm bekannt 2