Bereits seit einiger Zeit überrascht das noch recht junge Independent Label Bildstörung mit seinen bisherigen DVD-Veröffentlichungen in positiver Weise. So widmet man sich mit der Reihe „Drop Out“ insbesondere den vergessenen kleinen wie großen Filmjuwelen, die weit abseits des Mainstream-Kinos liegen. Diese werden als liebevoll gemachte Editionen neu veröffentlicht.
Überzeugend ist dabei nicht nur die bisherige Filmauswahl mit Titeln wie „Bad Boy Bubby“, „Marquis“, „Im Glaskäfig“ und „Ein Kind zu töten…“, sondern auch die Aufmachung, Verpackung und technischen Aspekte der DVDs, die sich so gelungen von sonstigen Veröffentlichungen abheben.
In diesem Zusammenhang ist es umso erfreulicher, dass sich Bildstörung nun als fünften Titel der „Drop Out“ Serie einem absoluten Klassiker des „bizarr-erotischen“ Films angenommen hat: „La Bête – Die Bestie“ von Walerian Borowczyk.
Bildstörung holt „Die Bestie“ vom Index
Nach nicht weniger als 24 Jahren auf dem Index erscheint, das von vielen Kritikern hochgelobte Werk, „La Bete“ nun zum ersten Mal ungekürzt in Deutschland. Doch das ist nicht alles, was diesen Film auszeichnet.
Denn zugleich schuf Walerian Borowczyk, einer der eigenwilligsten und außergewöhnlichsten Autorenfilmer seiner Zeit, mit „La Bete“ einen erotischen Skandalfilm par excellence.
Zusammen mit dem legendären Produzenten Anatole Dauman, der ein Jahr später mit Nagisa Oshimas „Im Reich der Sinne“ erneut ähnlich umstrittenes Filmterrain betreten sollte, lotete Borowczyk mit seinem Werk bereits 1975 die Grenzen dessen aus, was auf der Leinwand gezeigt werden darf.
Während in Filmen wie King Kong oder in „Die Schöne und das Biest“ die sexuelle Komponente der Geschichte höchstens angedeutet wurde, steht sie bei „La Bête“ im Zentrum – explizit, konsequent und kompromisslos. Bis heute beschäftigt daher der Film weltweit die Zensurbehörden und gilt als ein barockes Ausnahmewerk, das man auf keinen Fall so schnell vergessen wird!
Inhaltsangabe von „La Bete“:
Um den finanziellen Ruin der Adelsfamilie abzuwenden, der nun nach jahrelanger Misswirtschaft droht, sieht Marquis Pierre de l’Esperance nur noch einen Ausweg: sein Sohn Mathurin und Lucy Broadhurst, amerikanische Millionenerbin eines großen Familienunternehmens, müssen unbedingt heiraten so schnell es geht.
Die Weichen sind schon lange gestellt, denn die beiden Väter waren gute Freunde und so wurde die Hochzeit der Kinder schon längst beschlossen. Der Onkel des Marquis zeigt sich von der geplanten Hochzeit allerdings wenig begeistert. Ein alter Familienfluch besagt, dass eine Heirat Mathurins Tod bedeutet. Als Lucy und ihre Tante auf dem Schloss eintreffen, sind die Vorbereitungen aber bereits in vollem Gange.
Bei ihrem Streifzug durch das Anwesen ist Lucy fasziniert von einem Gemälde Romildas, einer Urahnin der Familie, und findet in einem alten Buch die Zeichnung einer schrecklichen Bestie, mit der Notiz am Rand: „Ich bin ihm begegnet, und ich habe mit ihm gekämpft.“. In der darauf folgenden Nacht träumt sie von dieser Begegnung. Doch was als Albtraum beginnt verwandelt sich plötzlich in pure Lust – animalisch, exzessiv, grenzenlos… Schweißgebadet erwacht sie. War alles nur ein Traum?
La Bête – Die Bestie uncut auf DVD von Bildstörung
Die ungekürzte Fassung (94 Min.) von „La Bête – Die Bestie“ erscheint am 14. August 2009 bei Bildstörung und beinhaltet neben dem Film noch zahlreiche Bonusfeatures.
Neben der Normalfassung erscheint am 04.09. zusätzlich eine limitierte Sonderedition (Auflage: 500 Stück, durchnummeriert) inklusive einer Bonus-DVD mit der rekonstruierten Langfassung, bei der er sich um die so genannte 98-minütige Hollandfassung handelt.
Als weiteren Termin, sollten sich Filmfans schon mal den 16.10.2009 vormerken, da an diesem Tag mit „Possession“ von Andrzej Zulawski der nächste Release von Bildstörung ansteht.
Weitere Informationen unter: www.bildstoerung.tv