Freitag, Dezember 27, 2024
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Webnews: Von der Moral, Verantwortung und Zensur

Wenig erheiterndes gibt es diesmal in den Webnews zu lesen. Vielmehr stehen diesmal ernste Themen an, wenngleich es am Ende doch noch ein leicht skurriles Gewinnspiel gibt.

Muss Apple moralische Verantwortung für Kunden haben?

In diversen Gesprächsrunden stellte Steve Jobs nun nochmal eindeutig fest, dass es keine Adult Apps fürs iPhone geben wird: „However, we do believe we have a moral responsibility to keep porn off the iPhone. Folks who want porn can buy an Android phone.

Jobs begründete dies mit einer moralischen Verantwortung die Apple gegenüber seinen Kunden hätte und diese schließe nun mal die Belästigung mit Adult-Content konsequent aus. Umso mehr freut dies die Konkurrenz, wie den Adult App Store Mikandi, die einen ausschließlich für Erwachsene und mit entsprechenden Inhalten gefüllten App Store für das Android-Betriebssystem gestartet haben.

Von der Verantwortung zur Zensur

Einen direkten Bezug gibt es zwar nicht, aber dafür an dieser Stelle nochmal der Hinweis auf die neue Seite und Aktion Zensur-in.DE, die sich als Reaktion auf den neuen Jugendmedienschutzstaatsvertrag sieht.

Mit Inkrafttreten des neuen JMStV wird einfache Pornographie im Internet für deutsche Anbieter faktisch verboten, obwohl diese Inhalte nach einer neuen Studie nachweislich nicht jugendgefährdend sind. Daher sollte der JMStV verhindert werden, was nur noch über eine Petitionen an die Landtage geht. Jeder Unterzeichner der Petition hat gemäß der Anzahl der Bundesländer 16 Stimmen und kann sich der Petition von Tobias Huch anschließen.

Die Bremer Bürgerschaft sah die Petition bereits als wichtig an und hat sie in eine Online-Petition umgewandelt, die jeder über diesen Link und innerhalb weniger Sekunden virtuell unterzeichnen kann.

Bereits jetzt sind mehr als 19.000 Einzelpetitionen unterschrieben und über www.Zensur-in.DE kann man auch kostenlos die weiteren Petitionen unterzeichnen und sich über den Hintergrund der Initiative weiter informieren!

Websperren in UK = Big Brother

Während in Deutschland schon die Diskussion und der Versuch zeigte, was am Ende passieren kann oder nicht, schlagen unsere europäischen Inselnachbarn gleich direkt zu. Dabei geht man ganz offen und mit der Begründung Urheberrechtsverletzungen im Internet zu verfolgen vor.

So passierte in der letzten Woche die Digital Economy Bill im Eilverfahren das englische Unterhaus. Ähnlich wie hierzulande kurz vor den Wahlen und ein Schelm wer dabei Böses denkt… Das schlicht klingende Gesetz hat aber weitreichende Folgen die hier kurz zusammen gefasst sind:

Jeder, der illegale Inhalte herunterlädt oder im Internet anbietet, droht eine Drosselung der Geschwindigkeit, sowie nach drei Verstößen eine komplette Sperrung des Internetzugangs. Interessant dabei ist, dass die Beweislast beim Inhaber des Anschlusses selbst und nicht bei staatlichen Behörden liegt. Eine gerichtliche Untersuchung ist nicht vorgesehen und am Ende ist der Inhaber auch noch für das Verhalten aller in seinem Haushalt lebenden Personen verantwortlich!
Zudem werden auch die Provider zur Verantwortung und Haftung heran gezogen. Strafen von bis zu 250.000 Pfund schweben dann im Raum, sodass sich Anbieter mehr als einmal überlegen, was sie den Usern anbieten und vor allem wie sie diese überwachen können.
Im Übrigen gilt dies auch für Anbieter von offenen W-LAN-Zugängen sowie Firmen die Online-Speicherplätze anbeiten.

Perfektioniert wird die neue ‚Big Brother is watching you‘ Realität mit einem Paragraphen, der die Sperrung von Websites ermöglicht. Im Gegensatz zur deutschen Variante muss es aber noch nicht einmal strafbar oder im schlimmsten Fall Kinderpornographie sein. Es reicht schon die Annahme, das eine Website „schwere schädliche Auswirkungen auf Unternehmen oder Verbraucher“ haben kann.
Was am Ende darunter zu verstehen ist, werden die Gerichte wohl dann zu entscheiden haben, da es keine eindeutigen Regelungen dazu gibt. Dies ermöglicht aber auf jeden Fall alles von kriminell bis informativ a la Wikileaks zu sperren.

Als Randnotiz sei noch angemerkt, dass der Gesetztentwurf unter Mitwirkung der Industrie entstanden sein soll. So freut sich hierzulande die GVU wie auch bestimmte Politikkreise über den Feldversuch. Aber auch wenn das Urheberrecht sicherlich dringend überarbeitet werden müßte, kann man angesichts des Realitätsverlust und der weitreichenden Konsequenzen nur hoffen, dass dieser Versuch schnellstens wieder eingestellt wird!

Denn Restrikitionen helfen weder den Nutzern noch der Industrie, die einfach das Internet und dessen Möglichkeiten vielfach schlicht verpennt haben.

JoyFactor übernimmt Stromrechnung für Erotik!

Zum Schluss für heute noch eine eher skurrile Aktion, die es aber in sich hat. Das Erotik-Flatrate-Prtal JoyFactor war schon von Anfang an alles andere als gewöhnlich.
Jetzt setzen die Betreiber mit einem ungewöhnlichen Gewinnspiel aber nochmal eins drauf und verlosen die Übernahme der Stromrechnung für ein ganzes Jahr!

Anlass dafür war die E-Mail eines JoyFactor-Kunden, der erklärte, dass JoyFactor im Jahres-Abonnement zwar sehr günstig sei, jedoch die Stromkosten bei der Nutzung von täglich drei (!) Stunden sehr hoch wären.

Da man aber diese Nebenkosten in Form ständig steigender Energie-Preise nicht beim Angebotspreis berücksichtigen kann, entschied man sicher kurzerhand für das folgende und ungewöhnliche Gewinnspiel: Unter den Kunden, die zwischen dem 01.05.2010 und dem 30.06.2010 am häufigsten JoyFactor nutzen, wird die Übernahme der Stromrechnung für ein Jahr verlost.

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