Mit „Girls Sex Tricks“ liegt mir nach dem fantastischen „Diet of Sex“ nun ein weiterer und absolut geiler Erotikfilm von Thagson vor, der mich nicht weniger begeistert. Auch oder gerade, weil es hier weitaus härter oder besser gesagt, expliziter und pornografischer zur Sache geht.
Angesichts der verantwortlichen Regisseurin Lara Tinelli verwundert das dann allerdings weniger, ist die gebürtige Argentinierin doch schon seit einigen Jahren als Porno-Darstellerin in den USA und Europa aktiv. Mit „Girls Sex Tricks“ beschert sie ihren Fans und dem Publikum nun mit ihrem Regiedebüt bei Thagson einen echten Volltreffer Regiedebüt, womit das spanische Ausnahme-Label einen weiteren Glücksgriff gemacht hat.
Wie dem schmalen, aber schön gestaltetem Booklet zu entnehmen ist, wollte Lara Tinelli schon seit Längerem Pornografie alternativ und aus ihrem eigenem Blickwinkel hinter der Kamera gestalten, anstatt nur vor der Kamera zu stehen. Nun denn, das hat sie mit „Girls Sex Tricks“ getan und man kann ihr zu dem Resultat nur gratulieren!
Und um es schon mal vorwegzunehmen, kann man nur hoffen, dass dies in der Tat der erste, aber bei Weitem noch lange nicht letzte Film von ihr und Thagson sein wird!
Sexuelle Geständnisse unter Freunden sind nicht leicht!
Aber wovon spreche ich überhaupt schon, wenn noch kein Leser weiß, worum es überhaupt geht? Kurz gesagt dreht sich in „Girls Sex Tricks“ alles um die Wahl der besten Flirt- und Dating-Methode. Ihre eigenen Erfolg versprechenden Techniken hat Ana Marco in Buchform gebracht hat, die sie nun ihren Freunden voller Stolz in einer Bar präsentiert.
Allerdings sind ihre Freunde angesichts dessen weitaus weniger enthusiastisch, woraufhin Ana sie auffordert, dass sie gleichermaßen von ihren sexuellen Erlebnissen berichten, um sie der Vollständigkeit halber mit in ihr Sex-Kompendium aufzunehmen.
Es folgt eine angeregte Diskussion über das Pro und Kontra von Anas Tricks und Kniffen, um Männer herumzukriegen. Letztendlich bleibt ihr aber nichts anderes mehr übrig, als ihren Freunden zunächst von ihrem heißesten Sex-Abenteuer zu berichten …
Zuvor fällt auch bei dieser Thagson Produktion wieder mal wohlwollend auf, dass einem zu Beginn des Films nicht direkt die Genitalien der Akteure von der Mattscheibe ins Gesicht springen. Viel mehr gibt es einige stimmungsvolle Impressionen aus Barcelona und den Hauptdarstellern auf ihrem Weg in die Bar zu sehen.
Ach ja, und wo wir gerade dabei sind: Die Freunde treffen sich in einer echten Bar! Ältere Leser werden sich vielleicht erinnern, dass in guten alten Zeiten Pornofilme auch schon mal vor der Studio-, Hotel- und Wohnungstür gedreht wurden. Gleichermaßen positiv fällt auch schon wie bei „Diet of Sex“ die gelungen ausgewählte Musik aus, die nicht nur modern ist, sondern auch zu den Bildern passt. GEMA-freie Easy Listening Fahrstuhlmusik ade!
Was Ana Marco im Museum treibt, kann sich sehen lassen!
Aber zurück zum Film, in dem Ana Marco nun erzählt, wie sie als Museumsführerin einen attraktiven männlichen Besucher (Fenyx Santos) verführt hat. Und das sieht schon mal sehr überzeugend aus, was vor allem auch für den sich anschließenden Sex gilt. Es stellt sich zwar die Frage, warum der männliche Darsteller gleich mit einem massiven Penisring aus Stahl versehen ist, aber sei’s drum und geschenkt.
Den sexuellen Auftakt bildet beiderseitiger Oralsex, mit dem er beginnt und sie ausgiebig leckt, bevor sie ihm einen bläst. Es folgt Vaginalverkehr und eine überraschende Squirting-Einlage sowie Analsex. Gut, letztere Praktik ist sicherlich nicht nach jedermanns Geschmack und erscheint ein bisschen zu viel des Guten für den Opener, aber fulminant und sehenswert ist es allemal. Den abschließenden Höhepunkt bildet dann der Cumshot in Ana Marcos Mund.
Wirklich schön anzusehen, da in der Szene soweit alles stimmt: Angefangen bei einer tollen Atmosphäre, stilvollem Set und abwechslungsreichen Kameraeinstellungen und Stellungen. Bestens und der Blickwinkel von Lara Tinelli hinter der Kamera ist wirklich außergewöhnlich gut.
Davon könnten sich viele der selbst ernannten Gonzo-„Regisseure“ dieser Welt mal gehörig was von Abgucken!
Der geile Manager, der das Groupie ins Hotelzimmer lockt
Anas Freunde sind jedoch von der Museums-Story nicht wirklich überzeugt und es kommt zu einem kurzen Disput als sich herausstellt, dass der Verführte mit am Tisch sitzt. Denn eigentlich handelt es sich bei dem Mann aus Anas Geschichte um Didac Duran, der jetzt mit Carol Ferrer liiert ist. Die Blondine sieht es aber weitaus lockerer als ihr Freund, da es schließlich vor ihrer gemeinsamen Zeit war. Nachdem sich die heikle Situation wieder beruhigt hat, ist es nun für Didac Duran an der Zeit, um mit seiner Geschichte aufzutrumpfen.
Seine Geschichte von einem weiblichen Fan, bei dem er sich als Manager eines bekannten Musikers ausgibt, zeugt tatsächlich von einer vermeintlichen Raffinesse … aber die schonungslose Wahrheit ist später alles andere als beeindruckend und soll an dieser Stelle nicht vorweggenommen werden.
Jedenfalls schafft er es in der Tat den weiblichen Fan (Carol Vega) in ein Hotelzimmer zu locken und mit Ausreden zum Sex zu verleiten. Pech nur, das Carol die List durchschaut und zugleich sein Glück, dass sie trotzdem Sex und auch noch mit ihm will.
So folgt der Schwindelei ein straighter Ritt durchs Hotelbett samt imposanten Squirting von Carol Vega. Das Finale der Szene, indem es sich Didac mit der Hand selbst besorgt, wirkt eher etwas schwach, passt aber zur Story und seinem Charakter in den Dialogszenen von „Girls Sex Tricks“. Immerhin kann sich der Zuschauer über die Sex-Szene insgesamt keineswegs beschweren und kann sich im Anschluss über den wahren Verlauf des Fan-Sex-Abenteuers amüsieren.
„Die Römerin“ weiß, was sie will: Analsex mit dem Bad Boy
Nach dem das ausgekochte Schlitzohr sich nun nicht gerade mit männlichem Ruhm bekleckert hat, ist Julia de Lucia an der Reihe. Ihr Sex-Date erweist sich als Folge aus einem vorangegangenen Speed-Dating mit mehreren Kandidaten, die alles andere als vielversprechend erschienen. Immerhin trifft sie an am Ende auf einen netten Typen, entscheidet sich aber zur Verwunderung ihrer Freunde für den gut gebauten „Bad Boy“.
Für sie jedoch eine klare Entscheidung, sie ist schließlich eine Frau und will für Sex den geilsten Typen im Bett haben und nicht den Nettesten. Ja, so sind die Frauen … die wissen, was sie wollen und „Sex Tricks Girls“ zeigt eindrucksvoll, wie sie es bzw. ihn auch bekommen. Meistens auch noch so, dass er es gar nicht merkt.
Den Sex in der folgenden Szene mit Julia de Lucia merkt jedoch nicht nur der Zuschauer, sondern vor allem auch das Darsteller-Paar, da sich die „Römerin“ mit Emilio the Machine ein ausgiebiges Anal-Abenteuer leistet, das auch einen Rimjob ihrerseits nicht außen vor lässt. Dessen jedoch ungeachtet eine gut gemachte und äußerst stimmungsvolle Sexszene.
Chamäleon vs Blondine oder 5in1 als Lösung
Ana Marco sieht sich angesichts dessen ein wenig unter Zugzwang und packt die „Chamäleon“ -Technik aus. Als Überzeugungstäter für den Erfolg muss nun Xavi Tralla ran, indem er als Chamäleon eine junge Barbesucherin an der Theke um den Finger wickeln soll.
Das Opfer, gespielt von Marta La Croft, erweist sich in Xavis Wohnung allerdings alles andere als hilflos und weiß sehr wohl am Ende eines geilen, wie rauen Ritts oben auf zu sein. Auch der finale Cumshot auf die üppige Oberweite der vollbusigen Schwarzhaarigen ist alles andere als demütigend, sondern vielmehr die einzig richtige Konsequenz und logischer Abschluss der Nummer.
Ganz am Ende steht noch Carol Ferrer aus und irgendwie hat man schon die ganze Zeit darauf gewartet, was die selbstbewusst wirkende Blondine noch in petto hat. Und siehe da, es handelt sich nicht nur um eine Technik, sondern gleich um „5in1“.
Das Liebesabenteuer der holden Blonden ist allerdings alles andere als ein Gangbang und spielt sich klischeehaft auf der Wohnzimmer-Couch ab. Dennoch beinhaltet die Sexszene die eine und andere nette Sequenz. Ein guter Abschluss, über den sich daher nicht groß streiten lässt.
Lara Tinelli übernimmt die Regie! Hut ab dafür!
Soweit in aller Kürze zum Inhalt von „Girls Sex Tricks“, in dem durch die Gespräche der Protagonisten der Erzählung samt Dialogen ein durchaus größerer Rahmen als üblich eingeräumt wird. Und das ist auch gut so, da es zu unterhalten weiß und keineswegs langatmig wirkt. Zumal damit auch den Sexszenen ein stimmungsvollerer Rahmen als sonst verliehen wird.
Nicht zuletzt steigert die umfassende Rahmenhandlung auch die Atmosphäre der Sexszenen enorm, was durch die intensive wie gute Performance der Akteure zusätzlich an Reiz gewinnt. Das gilt für die erotischen wie schauspielerischen Leistungen gleichermaßen.
Lara Tinelli hat mit „Girls Sex Tricks“ ein in der Tat beeindruckendes Regie-Debüt abgeliefert, das jedem Pornofan nur wärmstens empfohlen werden kann. Der Sex ist geil und hat trotz aller pornografischen Details auch noch eine gewisse Eleganz und vor allem Stil vorzuweisen.
Das gefällt nicht nur mir, sondern offensichtlich auch noch anderen, was nicht nur die bisherigen Awards belegen, sondern auch die Wahl der Fans von Lara Tinelli zur Siegerin bei den Erotic Lounge Awards 2014 in der Kategorie „beste Regie“ und für „Girls Sex Tricks“ als besten Paarfilm.
Aber um es noch mal deutlich zu sagen: „Girls Sex Tricks“ ist alles andere als ein weiterer „Frauenporno“, sondern für Männer, Frauen und Paare gleichermaßen gedacht.
Zudem sollte man darauf achten, die Hardcore-Version zu kaufen und nicht die softe und auf 67 Minuten runtergekürzte softe FSK18-Fassung.
Am Ende stellt sich nur die Frage, warum derart gute Pornofilme, mit der Betonung auf Porno wie Film, nicht endlich mal wieder in Deutschland gedreht werden? Denn das eine ansprechende Mixtur aus guten Darstellern, netter Idee bzw. Storyline und handwerklich äußerst solider Umsetzung gut ankommt, beweist „Girls Sex Tricks“ von Thagson so eindrucksvoll wie schon seit Längerem kein anderer Pornofilm mehr. Und das dann auch noch mit verhältnismäßig einfachen Mitteln.
Beeindruckend professionell, unterhaltend und äußerst anregend! Bitte mehr davon!!
Girls Sex Tricks
Genre: Erotik, Porno, Spielfilm
Land / Jahr: Spanien 2014
Laufzeit: ca. 96 Min.
Studio (Vertrieb): Thagson (Medienvertrieb Esau
Regie: Lara Tinelli
Darsteller: Ana Marco, Julia De Lucia, Carol Ferrer, Marta La Croft, Carol Vega, Fenyx Santos, u.a.
DVD: PAL 16:9, DD 2.0 (Spanisch, Deutsch), UT: Englisch, Französisch
Extras: Booklet, 4 Trailer zu Thagson Filmen