Alt-Porn war da nicht mal was? Gibt es das รผberhaupt noch? Was war das noch mal? Fragen, die sich mancher Leser jetzt stellen wird. Erst recht, wenn man mit dem Erotik-Genre nicht oder noch nicht lange vertraut ist. Und daher stellen wir dem eigentlichen Artikel noch einen kurzen Rรผckblick auf eine besondere Nische in der weiten Erotik-Welt voran, bevor es zu AltPorn4u.com und Irina Vega nach Spanien geht.
Alt-Porn: Wie alles begann und was davon blieb
Alt-Porn steht als Abkรผrzung fรผr โalternative Pornografieโ, in der vor allem die Darstellerinnen durch ihr โalternativesโ Aussehen in den Vordergrund rรผcken. Zumeist handelt es sich dabei um Girls aus Subkulturen (Punks, Gothics, Skater, etc.), die eher aus reiner Lust und Interesse am โPornoโ in Erotikfilmen mitwirken als wegen der Gage.
So war es zumindest mal ganz am Anfang, bevor die groรen Porno-Studios auch diese kreative Nische aufgriffen und kommerziell ausschlachteten โฆ Aber wirklich los ging die ganze Alt-Porn Sache eigentlich mit Fanzines und Magazinen auf dem guten alten Papier und in der Pre-Internet-รra.
Als eines der ersten Magazine, die sich explizit der โsubkulturellen Erotikโ widmeten, gilt das Anfang der 90er gestartete โBlue Bloodโ, das bis heute Models im Gothic- oder Cyberpunk-Look gewidmet ist.
Wรคhrend sich auf dem Print-Markt schnell weitere Magazine, mal mehr, mal weniger erfolgreich verbreiteten, sah es mit es mit bewegten Bildern eher spรคrlich aus. Der Video-Sektor in den 90er Jahren meinte es mit der Pornografie in kรผnstlerischer Hinsicht nicht allzu gut. Die Zeit der grรถรeren Budgets fรผr Kinofilme war vorbei und die Produzenten machten vielmehr mit dem heimischen Verlangen nach stets verfรผgbaren Pornofilmen Kasse. Damals wie heute รผberwiegt leider die Masse anstatt Klasse, aber das ist eine andere Geschichte.
Immerhin ermรถglichte die VHS auch die Verbreitung von Independent-Produktionen des โCinema of Transgressionโ. In den, meist noch auf 8 mm, und in Schwarz-Weiร gedrehten Kurzfilmen, tobten sich unter anderem Richard Kern und Nick Zedd im wahrsten Sinne des Wortes aus und rรคumten die Grenzen und Konventionen von Sex & Erotik im Film brachial wie radikal beiseite.
Im Pornofilm selbst setzten dagegen Stephen Sayadian mit โCafe Fleshโ und spรคter Gregory Dark erste Meilensteine, indem sie nicht nur mit ausgefallenen Storys dem dahin siechendem Genre neue Impulse verliehen.
Daran schlieรen sich auch die Arbeiten von Michael Ninn an, der mit seinem Artcore-Style in gewisser Weise auch als Vorreiter zu sehen ist und Alt-Porn den Weg ebnete.
Nachdem es um das Jahr 2000 vereinzelt weitere experimentelle Pornofilme zu sehen gab, die sich vor allem am Thema Techno versuchten, produzierte Eon McKai im Jahr 2004 die ersten โrichtigenโ Alt-Porn Videos nach den bis heute gรคngigen Standards. Zuerst noch fรผr VCA, spรคter fรผr Vivid-ALT und Alt-Porn Stars, wie Joanna Angel, Dana DeArmond, Vena Virago, Sasha Grey und Charlotte Stokely erblickten fanden damals den Weg vor das Licht der Kameras.
Soweit in aller Kรผrze und es wรคren noch viele Namen mehr, wie u.a. Rob Rotten, Benny Profane oder Jack the Zipper, zu nennen. Das Alt-Porn Genre boomte, bis es mehr oder weniger mit dem Ende von Vivid-Alt und zahlreichen Pseudo-Alt-Porn Produktionen, unterging.
Immerhin sind tรคtowierte Darstellerinnen seitdem keine Seltenheit mehr, man denke nur aktuell an Bonnie Rotten, die in den 80er Jahren wohl kaum eine Chance als Pornostar gehabt hรคtte.
Mit dem Untergang des Filmmarktes durch die Zunahme digitaler Raubkopien erlangte jedoch in Folge der rasanten technischen Entwicklung das Internet umso mehr Bedeutung. Das kam nicht zuletzt auch dem Alt-Porn zu Gute. Erlaubte das World Wide Web doch jedem, eine Website online zu stellen und mit Fotos und Filmen zu fรผllen.
Die โDIYโ-Attitรผde des Punks erlebte somit eine Renaissance, wodurch sich auch Alt-Porn Stars wie Joanna Angel mit BurningAngel.com selbststรคndig vermarkten konnten. Die Erfolgsgeschichte von SuicideGirls.com kรถnnte da nicht exemplarischer als Beispiel angefรผhrt sein.
Nicht weniger fand auch das โBlue Bloodโ Magazin seinen Weg ins Netz und viele mehr, von denen GodsGirls.com, GothicSluts.com, EroticBPM.com und altporn.net bis heute zu den bekanntesten Vertretern โsubkultureller Erotikโ und des Alt-Porn zรคhlen.
Irina Vega: Spaniens Antwort auf Alt-Porn im Internet
Von Alt-Porn fasziniert, wie von der Massen-Porno-Produktion gleichermaรen gelangweilt, stellte sich wohl auch Irina Vega eines Tages die Frage: โWhy not making the porn Iโd like to see?โ, worauf sie mit der Grรผndung von AltPorn4U.com im Jahr 2006 auch umgehend eine Antwort gefunden hatte.
Altporn4u.com versteht sich als alternative Porno Community, in deren Mittelpunkt vor allem spanische Kรผnstler und Akteure stehen. Mit der unabhรคngigen Plattform sollen unabhรคngige Filme der klassischen Pornografie und explizitem Sex im Film neuen Schwung verleihen und mit frischem Wind die bis dato vorherrschenden Stereotypen und konventionellen Klischees durchbrochen werden.
Zugleich wollte man mit eigenen Produktionen auch die zahlreiche Mythen um den Pornofilm und seine Produktion entzaubern, was nicht nur den Machern von AltPorn4U.com gelungen ist.
Irina Vega, Grรผnderin ihrer eigenen Produktionsfirma und von Altporn4U, ist zugleich auch Regisseurin und Produzentin ihrer eigenen โAdult Clipsโ. 2013 erhielt sie dafรผr auch den Ninfa Award als โBest Video Editorโ.
Aber auch wenn sie schon in diversen Hardcore-Produktionen und fรผr Firmen wie Lust Films, Evil Angel, Abby Winters und viele mehr von Prag, รผber Amsterdam bis hin zu Deutschland und Peru vor der Kamera stand, genieรt sie es doch am meisten fรผr ihre eignen Shows und Alt-Performances aktiv zu sein.
Sie selbst sieht sich daher auch weniger als Darstellerin, sondern vielmehr als Model, da sie sich vor der Kamera so gibt, wie sie ist und ihre Lust nicht โschauspielertโ. Sich selbst als โGeekโ bezeichnend sehend, ist Irina seit ihrer Kindheit verrรผckt nach Video Games und eine eifrige Kinogรคngerin.
Alternative Porno Community trifft sich bei AltPorn4U.com!
Fรผr den Besuch von AltPorn4U.com spricht nicht nur die Auszeichnung mit dem โGalaxy Award 2013 als โBest Websiteโ, sondern noch vieles mehr: Als Erstes wรคre die Tatsache zu nennen, dass es eine unabhรคngige Plattform fรผr โalternative Pornografieโ ist, was mit zahlreichen Video-Clips und Filmen eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird.
Wer es nicht glaubt, kann sich mittels der zahlreichen Bilder & Previews selbst einen Eindruck verschaffen oder ganz einfach ein Tages-Ticket fรผr 1 Euro erwerben. Wem es dann genauso gut gefรคllt, wie mir, kann dann wahlweise auf ein Monats- oder Jahres-Ticket (14,95 โฌ/99,95 โฌ?) upgraden oder das Tages-Ticket auslaufen lassen.
Die zweisprachige Website (Englisch/Spanisch) ist optisch ansprechend gestaltet und bietet zahlreiche groรformatige Bilder fรผr einen entsprechend tiefen Einblick. Beim Text beschrรคnkt sich man sich auf die wichtigsten Fakten zu den Personen und Clips, was auch gut und angemessen ist.
Die in den Jahren angesammelten Filme hinterlassen nahezu durchweg einen guten Eindruck, was die Qualitรคt anbelangt. Dies gilt vor allem auch fรผr den gelungenen Mix, der sich quer durch alle gรคngigen Sparten zieht und fรผr zahlreiche Geschmacksvorlieben was zu bieten hat.
So sind zum einen nicht nur hinsichtlich der Optik Alt-Porn Girls zu sehen, sondern auch alternative Filme, was die Inszenierung und Themen betrifft.
Die Filme und Clips sind in Bilder und Videos, und die wiederum nochmals in die Kategorien: Couples, POV, Lesbian, Live shows, in shower with, Altporn castings, pornodrome, behind the scenes und urban porn, unterteilt. Leider ist die Navigation dann innerhalb der Kategorien durch eine kleine Leiste im unteren Bereich nicht optimal gelรถst.
Abgerundet wird das visuelle Angebot durch einen Blog und kleinen Shop, indem man neben Sachen von Irina auch noch eine Doppel-DVD mit einigen Filmen erwerben kann.
Die einzelnen Filme aufzuzรคhlen oder zu erwรคhnen, wรคre jetzt eine mehr als mรผรige Angelegenheit, wo Bilder doch viel mehr sagen, als es eine reine Beschreibung jetzt angesichts der Masse mรถglich machen wรผrde.
Daher seien jetzt nur mal einige Beispiele exemplarisch aufgefรผhrt, die mir besonders aufgefallen sind. So zum Beispiel die โUrban Pornโ Reihe, in der Lesben und Paare es zu zweit oder zu dritt an bestimmten Orten in Groรstรคdten treiben oder der โCrematory Gothic Lesbosโ Clip, indem sich das Geschehen auf einem alten Friedhof abspielt.
Nicht weniger geil anzusehen ist auch die Solo-Szene von Aris Dark in โStopping my carโ und vieles mehr, wie zum Beispiel die โPornodromeโ Serie, einige ansehnliche Squirt-Szenen oder Fetisch-Art, wie in โGoldโ.
In Bezug auf den Einleitungstext รผber Alt-Porn hat mich รผbrigens โDISTORTED POV: IRINA Y FENYXโ fรถrmlich aus dem Bรผrostuhl gehauen. In abstraktem Schwarz-Weiร gefilmt und mit treibenden Industrial-Klรคngen unterlegt, kรถnnte man fast meinen Lydia Lunch und Richard Kern hรคtten den Clip gedreht!
Nicht weniger umfangreich sind die Girls und Models, die auf AltPorn4U.com zu sehen sind. Zu den festen Partnern von Irina Vega zรคhlen unter anderem Maya Homerton, Joel Thomas, Lilyan Red, Fenyx Santos , Onix Babe und Silvia Rubi.
Aufseiten der Kรผnstler, Regisseure und Fotografen finden sich neben Irina Vega, Polymerboy, Olano, Antonio Florez Katima, Gabriel Sergent, Boris Hoppek, Augusto Clavijo und Illustrator Zeichner COAX und mit FatPunksStudio.com hat man einen festen Partner an Bord.
Wie man sieht, gibt es auf AltPorn4U.com jede Menge lohnenswertes Material zu entdecken und vor allem auch zu sehen! Also, auf gehtโs zu einem Besuch und weitere Informationen findet Ihr bei Facebook unter: altporn4u.com und Irina Vega.