Mit der jungen deutsche Erotik-Darstellerin Mandy Mystery haben wir zuletzt im Rahmen eines Interviews im September 2001 berichtet. Seitdem ist fast genau ein Jahr vergangen, in dem sich nicht nur bei uns, sondern auch bei Mandy viel verändert hat.
Inzwischen ist Mandy Mystery zum exklusiven Erotikstar bei Orion und XXL Video avanciert und was sich sonst noch so alles bei ihr ereignet hat, erfahrt Ihr nun im folgenden Exklusiv-Interview:
Als wir uns vor einem Jahr unterhalten haben hattest Du drei große Wünsche. Einer davon war, einen Exklusiv-Vertrag zu erhalten, was seit Anfang des Jahres der Fall ist, da Du nun bei XXL/ORION unter Vertrag bist. Was würdest Du sagen ist der größte Unterschied zu Deinem Arbeitsleben zuvor und was hat sich sonst noch für Dich dadurch verändert?
Durch den Exklusiv-Vertrag mit ORION habe ich die Möglichkeit, meinen Fans näher zu kommen. Für meinen Namen wird kräftig die Werbetrommel gerührt, meine Termine werden für mich gebucht. Ich muss mich in dieser Hinsicht um nichts kümmern und kann mir dadurch meine Zeit besser einteilen.
Meine Arbeit ist abwechslungsreicher geworden, da ich nicht mehr nur ausschließlich für Hardcore-Produktionen vor der Kamera stehe. Und was natürlich auch wichtig ist: Ich habe ein festes Einkommen.
Im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit ist auch die Herausgabe einer Mandy Mystery „Wäsche-und Toy-Collection“ angekündigt. Kannst Du darüber schon Einzelheiten verraten und inwiefern hattest Du Einfluss auf die Artikel-Gestaltung?
Genaues kann ich nicht verraten, außer dass die „Mandy-Mystery“-Line erstmals auf der Venus 2002 in Berlin vorgestellt wird.
Deshalb teste ich gerade jede Menge Toys – schließlich muss ich ja wissen, was ich präsentiere. Aber auch sonst teste ich für meine geplante Collection gerade das Beste für darunter: Von eleganten Dessous bis zur heißen Reizwäsche. Vom Catsuit über Babydolls, BH’s, Bodies, Corsagen, Negliges, Kleider, Slips, Strings und Strapse und vieles mehr für die Mandy Mystery Line. Außerdem habe ich gerade ein Foto-Shooting hinter mir, bei dem wir super-tolle Bilder für die Verpackung gemacht haben. Ihr dürft gespannt sein…..
Als wir vorab telefonierten, sagtest Du, Du wärst ziemlich im Stress und im Urlaub gewesen. Auf welche Produktionen können sich Deine Fans daher in nächster Zeit freuen und daran angeschlossen, sei noch die Frage gestattet, wo Du deinen Urlaub verbracht hast?
Wie schon bereits erwähnt, ist meine Arbeit wesentlich vielfältiger geworden seitdem ich exklusiv bei Orion arbeite, was mir sehr gut gefällt.
Ich habe in letzter Zeit mehrere Autogramm-Stunden und Interviews gegeben, hinzu kamen neue Produktionen sowie diverse Foto-Shootings.
Zuletzt habe ich „Mandys Tagebuch, Teil 2“ abgedreht, nachdem der erste Teil so erfolgreich war. Da hatte ich mir meinen Urlaub auf Mallorca mit meinem Mann redlich verdient.
Da Du gerade schon „Mandy’s Tagebuch“ ansprichst. In der Serie erzähltst erotische Geschichten aus Deinem Liebesleben. Mich würde sehr interessieren, wie viele der Geschichten stammen a) aus Deiner Hand b) aus Deinem wahren Leben und c) wie hoch Dein Einfluss auf die Gestaltung der Szenen ist?
Meine Fantasien fließen auf jeden Fall in diese Geschichte mit ein. Aus meinem wahren Leben könnte eigentlich alles sein, da ich ein sehr aufgeschlossenes und intensives Sex-Leben führe.
Daran lässt sich gut die Frage anschließen, wie weit es mit Deinen früheren Plänen steht auch selbst Regie zu führen?
Was nicht ist, kann immer noch werden. Im Moment bringt mir die Arbeit vor der Kamera allerdings noch zu viel Spaß, als dass ich darauf verzichten möchte. Und ich denke, dass meine Fans auch ziemlich enttäuscht wären, wenn sie mich jetzt nicht mehr vor der Kamera sehen würden.
Was für eine Art Pornofilm würde Dir in etwa vorschweben und was würdest Du im Vergleich mit bisherigen Produktionen anders machen wollen?
Ich würde unbedingt mehr Lesbo-Szenen einbauen!!!! Bei der Auswahl der Darsteller und Darstellerinnen würde ich mir sehr viel Zeit nehmen.
Es kommt nicht nur auf den Sex vor der Kamera an, sondern auch auf die schauspielerischen Leistungen und die Chemie zwischen den einzelnen Darstellern. Denn nur wenn die Chemie stimmt, kann man einen solchen Film gut umsetzen.
Was vermutest Du, erwartet der Zuschauer von einem guten Porno?
Das habe ich schon bei der vorherigen Frage beantwortet. Ich denke schon, dass der Zuschauer merkt, wann etwas gespielt oder echt ist (z.B. Orgasmus).
Und erwartet wird natürlich guter Sex und attraktive Darsteller/innen.
Und was soll und kann er erwarten, wenn auf dem Cover der Name Mandy Mystery steht?
Top-Qualität, gute Darsteller/innen, geile Action und immer wieder neue HC-Überraschungen.
Wenn man sich die Liste Deiner Produktionen anschaut, landet man schnell bei über 100 Titeln, wobei Du schon mit zahlreichen Größen des Business gearbeitet hast. Nehmen wir mal Joe D‘Amato und Mario Salieri heraus, um mal zwei der Bekanntesten zu nennen. Wo würdest Du sagen, liegt aus Deiner Sicht das „Geheimnis“ ihres Erfolges begründet und wo liegen Unterschiede in Arbeits- und Produktionsweise?
Die Unterschiede liegen auf jeden Fall schon mal eindeutig beim vorhandenen Budget der einzelnen Produktionen. Die Filme werden überwiegend in Frankreich gedreht und die Franzosen „bestehen“ auf Analverkehr. Das heißt also für uns Darstellerinnen, dass wir öfter „den Arsch hinhalten“ müssen.
Abgesehen davon ist mir persönlich aufgefallen, dass viele ausländische Produzenten nicht besonders gut mit den Darstellern umgehen. Entweder wir machen alles, oder wir können nach Hause fahren.
Des Weiteren hast Du auch mit dem teils umstrittenen Max Hardcore zusammengearbeitet, wobei Du in Interviews immer wieder auf eine bestimmte Anal-Szene und Praktik angesprochen wirst. Die Szene ist zum Teil gefakt, aber um nun auf die eigentliche Frage zurück zukommen, würde mich interessieren, ob Du es eher als positiv oder negativ siehst, das ausgerechnet diese Szene einen so hohen Bekanntheitsgrad hat?
Letztendlich zielt es eher auf die Aktion als auf die Person ab. Ich war damals in den USA und wollte dort auch weiterkommen. Und da Max Hardcore einer der bekanntesten Produzenten ist, war es schon super, dass ich bei seiner Produktion mitspielen konnte. Ok, die Szene war ziemlich heftig und vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber die Publicity war super.
So hat sich die außergewöhnliche Aktion auch auf den Bekanntheitsgrad meiner Person übertragen, und eigentlich nur positiv!
Wie schätzt Du Max Hardcore von der menschlichen Seite her ein?
Wenn man Max mal nicht am Set antrifft, ist er ein sehr sympathischer und zuvorkommender Mann. Er hat bestimmt zwei Gesichter, wobei das nicht als negativ zu bewerten ist. Schließlich hätte er sonst nicht den Erfolg.
Gibt es eigentlich einen Punkt, wo man als Darstellerin (insbesondere als Newcomer) sagen kann, das mache ich nicht mehr mit, ohne gleich als „Problemfall“ bekannt zu werden?
Als Newcomer sollte man sich das nicht erlauben, da dann mit Sicherheit die Buchungen ausbleiben. Natürlich sollte man sich auch nicht für Sachen hergeben, die man nicht wirklich vertreten kann (hierbei denke ich z.B. an KV).
Sobald man sich einen Namen verschafft hat, ist dies jedoch wesentlich leichter und man hat ein Mitspracherecht.
Zwei weitere bekannte Personen, mit denen Du gerne mal arbeiten wolltest, sind Rocco Siffredi und Hardcore-Legende Ron Jeremy. Warum hat es noch nicht geklappt oder ist es Zufall, dass sich noch keine Zusammenarbeit ergeben hat?
Rocco habe ich schon öfter in Paris getroffen und er war auch an einer Zusammenarbeit interessiert. Doch hier bin ich ganz ehrlich: Vor diesem Mann und seinem besten Stück habe ich Respekt! Da ich mir einige seiner Filme angeguckt habe, weiß ich, was auf mich zukommen würde.
Mit Ron Jeremy hat sich einfach keine Gelegenheit ergeben, da ich dafür zu selten in Amerika bin.
Wo wir gerade bei männlichen Darstellern sind. Es fällt auf, das Du häufig mit Conny Dachs, Titus Steel und Chris Charming zu sehen bist und mit ihnen in den Szenen auch sehr harmonisierst. Hängt das auch damit zusammen, dass Du mit den genannten Herren auch privat relativ gut auskommst?
Wir kennen uns alle schon sehr lange und kommen gut miteinander aus.
Speziell mit Titus bin ich sogar sehr eng befreundet. Wir unternehmen viel miteinander und besuchen uns regelmäßig.
Wie wichtig ist es für die Arbeit vor der Kamera, das man sich gut versteht? Muss man dann so professionell sein, das man Antipathien überspielen kann oder greift dann die Entscheidung sich den Partner auszusuchen, was sicherlich auch nicht immer der Fall sein kann und eher den bekannten Darstellern/-innen als Privileg vorbehalten sein dürfte?
Ich kann mir eigentlich die Partner aussuchen, bzw. die Produzenten wissen schon, mit wem ich gerne arbeite und mit wem nicht.
Sollte es doch einmal dazu kommen, dass ich mit jemanden drehen muss, den ich persönlich nicht so gern mag, bin ich Profi genug, dies überspielen zu können.
Wobei man bei Dir feststellen muss, das Dich in den Szenen eine gewisse Aura der „Naturgeilheit“ und vor allem der Spaß an der Sache umgibt. Woher kommt diese positive, wie geile Ausstrahlung? Macht Dir die Arbeit oder der Sex mehr Spaß? Ist es vielleicht gerade das Zusammenspiel beider Faktoren oder einfach nur eine Frage der Arbeitseinstellung?
Eine gewisse Naturgeilheit und ein wenig Exhibitionismus muss man schon mitbringen, um in dieser Branche auch so rüber zu kommen. Ich glaube, dass mir diese beiden Dinge in die Wiege gelegt wurden (grins). Ich kann also sagen, dass ich vor der Kamera (natürlich auch hinter der Kamera) fast immer Spaß habe.
Es gibt bestimmt kaum einen Tag, an dem ich keinen Spaß an der Sache habe. Wenn dies mal so sein sollte, dann liegt mit Sicherheit ein guter Grund vor (z.B. geht es mir dann einfach an diesem Tag nicht besonders gut).
Sollte ich irgendwann keinen Spaß mehr vor der Kamera haben, werde ich auf gar keinen Fall des Geldes wegen weitermachen. Davon habe ich nichts und meine Fans auch nicht.
Um noch mal auf meine Frage zu Beginn zurückzukommen: Hat sich seit dem Exklusiv-Vertrag auch Dein ohnehin schon hoher Bekanntheitsgrad nochmals gesteigert?
Dies kann ich mit Sicherheit bestätigen, da ich mich vor Fanpost kaum noch retten kann. Die Fans haben jetzt endlich eine Adresse, an die sie sich wenden können: MANDY MYSTERY, c/o Orion Versand, 24933 Flensburg. Dazu kommt noch meine Homepage: www.mandy-mystery.com auf der einiges geboten wird, und durch die meine Fans eine Möglichkeit haben, mir emails zu schicken.
An dieser Stelle entschuldige ich mich schon mal, dass ich nicht täglich antworten kann, aber so viel Freizeit bleibt mir dann doch nicht. Ich nehme mir dafür immer an zwei Tagen der Woche Zeit, um alle emails und Briefe zu beantworten.
Fühlst Du Dich selbst als Pornostar?
Ja.
Was bedeutet Dir Deine Arbeit in der Pornobranche? Meinst Du, Du hättest mit einem normalen Job vergleichbares (mal nur aufs Geld bezogen) erreichen können?
Nein, in meinem ursprünglichen Job wäre ich niemals so weit gekommen, wie ich es jetzt bin.
Mein jetziger Job bedeutet mir sehr viel, und auch kann ich nur wieder betonen: So lange ich noch Spaß daran habe und meine Fans mir treu sind, bleibe ich dabei!
Außerdem habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und verdiene auch noch gut dabei – was will ich mehr?!
Du bist auch ein recht großer Techno-Fan. Wenn Du Dir jetzt die Techno-Szene oder eine andere Musik-Szene ansiehst und mit der Porno-Szene vergleichst. Würdest Du sagen, dass die Arbeit im Pornobereich in gewisser Art und Weise auch einen Lifestyle verkörpert und Szenen-Charakter hat?
Ich kann hier nicht für die gesamte Branche sprechen, aber einen gewissen Lifestyle nimmt man glaub’ ich schon an. Ich muss z.B. nicht jeden Morgen früh aufstehen, komme viel rum und lerne interessante Leute aus aller Welt kennen. Autogrammstunden, TV-Auftritte und vor allem das Gefühl, einige Fans zu haben, die mich mögen, haben mein Selbstbewusstsein unheimlich gesteigert.
Bleiben wir mal beim Pornobusiness. Du warst im letzten Jahr zum dritten Mal für die VENUS nominiert. Woran lag es, das es nicht geklappt hat und wie sieht es diesmal aus?
Ich denke schon, dass ich einen Nachteil dadurch hatte, dass keine Firma hinter mir stand, die mich entsprechend promotet hat. Dieses Jahr bin ich da sehr zufrieden.
Welche berufliche und persönliche Bedeutung hätte der „Venus-Award“ für Dich?
Eine große Anerkennung nach acht harten Jahren!
Kommen wir zum Schluss noch mal auf die filmische Seite zu sprechen. Deine Lieblingsstellung im Film ist die Sandwich-Nummer. Warum ausgerechnet diese, meist doch sehr konstruiert wirkende Stellung?
Da hast Du etwas falsch interpretiert. Ich habe gesagt, dass ich Sandwich auf jeden Fall lieber mag, als „nur“ anal.
Meine Lieblingsstellung im Film ist die Löffelstellung. Warum? Weil es meistens am besten funktioniert und ich mich dabei nicht so verrenken muss, sollte die Szene mal länger dauern.
Du selbst legst großen Wert auf Szenen in denen auch Dialog- bzw. Schauspielparts vorkommen. Für wichtig erachtest Du dieses Fähigkeit seitens der Produktionsfirmen?
Ich denke, das habe ich vorhin schon beantwortet. Ich kann nur sagen, dass es leider noch viel zu wenig Produktionen gibt, bei denen schauspielerisches Talent gefragt ist.
Du selbst hast ja auch schon bis zu einem gewissen Grad in Natursekt-Filmen und Szenen mitgespielt. Wie erklärst Du den Boom dieser Filme und was meinst Du, macht gerade den Reiz dieser Filme aus?
Ich würde sagen, dass der Kunde einfach mal wieder nach etwas Neuem Ausschau gehalten hat und dies in den NS-Filmen findet. Wobei man hier ja noch nicht mal sagen kann, dass es so außergewöhnlich ist.
Was hälst davon, dass in Deutschland überwiegend ohne Kondome gedreht wird? Ein Thema für Dich und andere Darsteller?
Ich bin kein großer Fan von Kondomen, aber es wäre schon nicht schlecht.
Wir Darsteller/innen müssen uns halt aufeinander verlassen können und regelmäßig zum HIV-Test gehen. Sollte der Test älter als vier Wochen sein, werden wir zum Dreh nicht zugelassen.
Stimmt es eigentlich, dass Du noch keinen Führerschein hast?
Ja. Ist aber in Arbeit.
Okay, vielen Dank dafür, das Du Dir die Zeit fürs Interview genommen hast und wir hoffen, das es in diesem Jahr mit der VENUS klappt!
Mandy Mystery – Steckbrief:
Geburtstag: 14.12.1973
Familienstand: verheiratet
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Blau-grün
Größe: 1,68 m
Hobbys: Partys feiern, gute Musik, Katzen, Sonne
2002-2003 – Exklusiv-Star bei ORION und 2002 zum vierten Mal zur VENUS als „beste Darstellerin“ nominiert.