Der Herbst ist mittlerweile auch im Jahreskalender der erotischen Veranstaltungen zu einer festen Grรถรe im Norden und Osten Deutschlands geworden. Los geht es mit der Erofame (B2B) in Hannover, der sich die Venus Erotikmesse und das Pornfilmfestival in Berlin anschlieรen. Ende Oktober, Anfang November, wenn es dann drauรen dunkler wird, schlieรt sich alljรคhrlich das Fetisch Filmfestivalin Kiel dem Reigen an. So gewรคhrte das 8. Fetisch Filmfestival auch 2015 wieder einen umfangreichen wie aufregenden visuellen Einblick in den Fetisch Bereich.
Damit erblickten, neben dem Blockbuster โ50 Shades of Greyโ, wieder subkulturelle Dokumentarfilme und Spielfilme das Licht der Leinwand, die in der Regel noch vรถllig unbekannt sind und zeigen, dass es in der Welt der Lust noch mehr gibt.
Erfreulicherweise haben es die Veranstalter in diesem Jahr auch gleich noch geschafft, das Festival von drei auf volle sechs Tage zu verlรคngern. Zugleich bot man mit dem Cafรฉ Godot einen weiteren Veranstaltungsort um die Ecke an.
Dem entsprechend erwartete die Besucher ein vollgepacktes Festivalprogramm voller kinky Independent-Produktionen, die sich alle dem Sex und damit verbundenen, ganz speziellen Vorlieben gewidmet haben.
Und somit flimmerte vom 26.10.-31.10.2015 im Kieler Traumkino wieder allerlei Geheimnisvolles und Lustvolles รผber die Leinwand, was die vielen Facetten der Lust und Kunst im Fetisch-Bereich offenbarte.
Neben einigen verdienten Wiederholungen von preisgekrรถnten Werken standen natรผrliche neue Produktionen im Fokus, die nach der Vorstellung auch von und mit dem Publikum angeregt kommentiert und diskutiert wurden.
Fetisch Filmfestival Kiel: 6 Tage voller Pein, Lust und Laster!
Zu den besonders erwรคhnenswerten Fetisch und BDSM Filmen zรคhlte dabei zweifellos โKIMโ, der sich auch als รผberragender Gewinnerstreifen des Festivals entpuppte: โBester Film des Jahresโ, โBeste Hauptdarstellerin Josefin von Zeipelโ, โBester Hauptdarsteller Daniel Larssonโ und โBestes Plakatโ!
Mehr geht fast nicht, und da Regisseur Tobias Rydin auch beim Festival anwesend war, bot sich fรผr alle Zuschauer auch die Gelegenheit mit ihm vor und nach dem Film รผber sein Werk zu sprechen. Mit ihm vor Ort war auch noch Allison Chanic, die fรผr den Soundtrack von โKimโ verantwortlich zeichnet.
Weiterhin zu sehen gab es: โRemedyโ, โLove Hotelโ, โSheโs lost controlโ, โTop Girlโ, โDas Zimmermรคdchen Lynnโ, โLa Ceremonyโ, โThe Duke of Burgundyโ, โHigh Shineโ, โS&M Sallyโ, โOliver alias Sir Xโ, โJyowa Rope Storiesโ um nur mal einige zu sehen, sowie ein umfangreiches Programm an Kurzfilmen.
Auch diese Filme wurden, beim โFestival mit Workshop-Charakterโ, dem interessierten Publikum zur Diskussion gestellt. Denn alle Filme eint die Tatsache, dass sich ihnen die Leute freiwillig in ungewรถhnlichen Formen der Sexualitรคt und Partnerschaft wiederfinden und vereinen. Von Fetischismus รผber kinky Rollenspiele bis hin zu SM und Polyamourie waren der Themenvielfalt keine Grenzen gesetzt.
Nicht weniger und umso bedauerlich eint die gezeigten Filme auf dem Festival eine weitere Tatsache. Nรคmlich dass Sex, getreu dem Motto โSex sellsโ immer noch gerne unterstรผtzend in der Werbeindustrie eingesetzt wird, aber diese Tatsache den Filmen und vor allem unabhรคngigen Filmemachern รคuรerst selten zum Vorteil gereicht. Denn auch wenn die Erotik-Industrie auch im Filmbereich teils noch groรe Umsรคtze macht, gilt dies keineswegs fรผr einzelne, geschweige denn unabhรคngige Produktionen.
Sich dann noch in diesem Umfeld mediale Aufmerksamkeit zu sichern und sich einen Namen zu machen, mutet da schon wie Don Quijote mรผhseliger Kampf gegen Windmรผhlen an. Insbesondere wenn wagemutige und kreative Independent-Kรผnstler darauf aus sind, eben keine Klischees zu bedienen, sondern diese im Sinne einer Befreiung, fรผr Vielfalt und Minderheiten aufzubrechen.
Umso wichtiger und bedeutender ist es daher auch fรผr Filmemacher wie Maria Beatty, Lucie Blush, Lance Hart, den Festivalsieger Tobias Rydin aus Stockholm und viele mehr, dass sie mit Filmfestivals wie dem Fetisch- und Transgender in Kiel oder Pornfilmfestival Berlin eine รถffentliche Plattform und Publikum erhalten!
Mit der โFetisch Traum Partyโ (im passenden Dresscode) fand das 8. Fetisch Film Festival wieder einen ausgelassen und bunten Abschluss, samt Moden- und Feuershow, Live-Bondage und vielem mehr!
Die Preistrรคger des 8. Fetisch Filmfestivals 2015:
Best feature Film of the Year: โKIMโ
Best actress: Josefin von Zeipel in โKIMโ
Best actor: Daniel Larsson in โKIMโ
Best documentary film: โHIGH SHINEโ
Best short documentary: โMISTRESS CAMEO AND MASTER EL DIABLOโ
Best short film: โDOMIMAIDโ by Maik Kern
Best actress in a short film: Vanessa Jeanene in โDREAM HOUSEโ
Best actor in a short film: Kevin Patterson in โDREAM HOUSEโ
Best long clip: BLACK WIDOW
Best female performance in a long clip: Irina Vega in IF YOU DARE
Best male performance in a long clip: Fenyx Santos in IF YOU DARE
Best trans performance: Rosebutt in BLACK WIDOW
Best short clip: SISSY FUCKED IN THE KITCHEN
Best female performance in a short clip: Helena Price in SISSY FUCKED IN THE KITCHEN
Best male Performance in a short clip: FACESLAPPED BY ATHENAS
Best trans-Performance in a short clip: Lance Hart in SISSY FUCKED IN THE KITCHEN
Best poster:
THE CEREMONY
THE DUKE OF BURGUNDY
FIFTY SHADES OF GREY
KIM
Best DVD-Cover: โRESTRAINTโ (New Sensations)
Best Website for a Movie: โTHE DUKE OF BURGUNDYโ
Best Membership-Website:
femmefatalefilms.com
menareslavess.com
sweetfemdom.com
Best Song in a Movie: „BLACK LIPSTICK KISS“ by Random Order in „S&M SALLY“
Best Music Video: „GET ALONG BETTER“ by Gareth Thomas
Best Concert-Performance:
DRUNK IN LOVE by Beyonce Knowles
LIVING FOR LOVE by Madonna
PROMISES by Tori Lamour
Weitere Informationen zum Fetisch Filmfestival unter: www.fetisch-film-festival.de