Der Name Mandy Mystery ist Erotikfreunden schon länger ein Begriff. Nachdem sie ihre Karriere als Darstellerin direkt bei Videorama, einer der führenden deutschen Pornofilm Firmen, startete,arbeitete sie konstant und zielstrebig mit den Größen der Branche zusammen, wie zum Beispiel Kelly Trump, Dino oder Helen Duval.
Sechs Jahre kontinuierlicher Disziplin, gepaart mit echter Freude an ihrer Arbeit, brachten ihr jede Menge Fans ein, denen sie auf zahlreichen Messen und Autogrammstunden begegnen durfte und die mit ihrem starken Feedback eine Bestätigung ihrer Leistungen bewirkten.
Wir trafen die überaus sympathische und mitteilsame Erotik-Darstellerin zum Interview, der wir in diesem Jahr noch einmal besonders die Daumen drücken werden. Was damit gemeint ist, und was uns Mandy Mystery alles zu erzählen hatte, erfahrt Ihr im folgenden Interview.
Erzähl’ uns doch bitte zuerst etwas über deine Person, und wie es zu dem Entschluss kam, Pornos zu drehen. Wie lange bist du schon in der Hardcore-Szene aktiv?
Ich heiße Mandy Mystery, bin 27 Jahre alt und seit sechs Jahren in der Branche tätig. Ich kam durch einen Zufall zum Pornofilm. Ein Bekannter von mir, ist damals an mich herangetreten und hat mir vorgeschlagen, mal bei‘ einem Dreh vorbeizuschauen. Genau an diesem Tag ist zufällig eine Darstellerin ausgefallen, und ich stand vor der Wahl, einzuspringen oder nicht. Ich entschied mich, es einmal auszuprobieren, aber dachte zu Beginn noch: „Was tust du hier eigentlich?“ Es waren auch gleich zwei Männer, und ich mittendrin. Als dann die Gage ausgezahlt wurde, dachte ich, dass der Job gar nicht so schlecht ist.
Ich bin von Natur aus ein sehr exhibitionistischer Mensch, und ich merkte, dass ich mich gerne vor der Kamera zeige. Das Finanzielle stimmt, und plötzlich wurde mir bewusst, dass dies die Gelegenheit war, auf die ich immer gewartet hatte, ohne es vorher selbst zu wissen.
Kannst du dich noch an den Titel des Films erinnern?
Nein, den hab‘ ich vergessen. Woran ich mich noch erinnern kann, ist, dass das Bett zwei- oder dreimal zusammen brach. Da gab es dann Zwangspausen, und jeder am Set lachte. War schon witzig.
Was hast du denn vorher gemacht?
Ich habe als Kassiererin im Einzelhandel gearbeitet. Das war dann schon ein gewaltiger Sprung heraus aus diesem langweiligen Job. Plötzlich bin ich viel gereist, war auf Messen anwesend und habe ständig neue Leute kennen gelernt. Ich dachte auch, ich wüsste schon alles, was so im Sexualleben abgeht. Aber da habe ich noch jede Menge dazulernen müssen.
Betätigst du dich noch in anderen Bereichen der Erotik, fernab von Hardcore?
Ich habe eine Weile auf Junggesellenabschieden und Geburtstagen gestrippt. Go-Go habe ich auch schon getanzt.
Das Einzige, was ich jetzt noch nebenbei mache, sind Live-Cam Aufnahmen fürs Internet.
Seit wann arbeitest du unter dem Pseudonym Mandy Mystery und wie kamst Du auf den Namen?
Nachdem ich ein halbes Jahr dabei war, fragte mich ein Produzent bei der Vertragsunterzeichnung nach meinem Künstlernamen. Ich sagte ihm, dass ich Mandy ganz gut fände, aber da fehlte natürlich noch etwas. Er sagte mir, es wäre immer mysteriös, mit mir zu arbeiten, und so kam dann das Pseudonym zustande.
Wie siehst du die Produktionsbedingungen in Deutschland? In weichen anderen Ländern hast du schon gedreht?
In Deutschland ist meiner Meinung nach zurzeit nicht so viel los. Viele Firmen gehen nach Budapest und drehen dort. In Ungarn sind die Drehorte und die Darstellerinnen viel billiger. Ich selbst war letztes Jahr für sechs Wochen in Amerika und habe dort sehr gut gearbeitet. Die Bezahlung ist besser als in Deutschland, und der Grad der Professionalität extrem hoch. Es gibt dort am Set auch keinerlei Verzögerungen, alles ist perfekt durchorganisiert. Ich würde dort gerne wieder drehen. Des Weiteren habe ich schon in Spanien und Frankreich gearbeitet.
Was gibt es noch für bedeutende Unterschiede zwischen dem Hardcore-Business in Amerika und Deutschland?
In Amerika gibt es den DNA-Test. Mit einem HIV-Test kannst Du dort gar nicht drehen. Das finde ich persönlich sehr gut, denn bei einem DNA-Test werden sämtliche Krankheiten aufgezeigt. Das finde ich für Deutschland äußerst nachahmenswert.
Wie siehst du den Verlauf deiner Karriere, und wie stark bist Du, deiner Meinung nach, bereits etabliert?
Nachdem ich zwei Jahre dabei war, habe ich einen großen Sprung nach vorne gemacht. Aber mittlerweile stagniert das Ganze, und ich klettere die Leiter nicht weiter nach oben. Ich denke, das liegt daran, dass ich kein Exklusivmodell einer bestimmten Firma bin, und somit auch nicht die entsprechende Promotion bekomme. Natürlich werde ich auf Messen und Autogrammstunden von unzähligen Leuten angesprochen. Mein Keller ist auch voll mit Fanpost, aber ich stehe halt nicht auf einer Stufe mit Frauen wie Kelly Trump oder Helen Duval, die übrigens mein großes Vorbild ist.
Glaubst du, dass Porno durch die Auftritte diverser Stars zum Beispiel in Talkshows salonfähiger geworden ist oder ist das nur Blendwerk?
Die Gäste in den Talkshows werden doch regelrecht verarscht. Das Publikum macht sie nieder, und sie kommen überhaupt nicht dazu, ihren Standpunkt ordentlich zu erläutern. Ich bin schon zu allen möglichen Sendungen eingeladen worden, habe aber aus genannten Gründen immer abgelehnt.
Das Einzige, was ich fürs Fernsehen gemacht habe, waren Darstellungen verschiedener Themen für „Wahre Liebe“ und „Liebe Sünde“. Da gibt es ein Drehbuch, und man kennt die Texte, die dazu gesprochen werden. So können Aussagen auch nicht aus dem Kontext gerissen werden. Ich denke ansonsten, dass die breite Masse eine völlig falsche Vorstellung vom Porno-Business hat. Die glauben, alle Darsteller wären notgeil, wollen sich ständig durchnehmen lassen und kriegen noch jede Menge Geld dafür. Was vergessen wird, sind die Knochenarbeit und das Maß an Disziplin, die der Job fordert. Von daher hat die Allgemeinheit ein verzerrtes Bild der Branche.
Wie haben denn deine Familie und Freunde auf deinen Entschluss, eine Pornokarriere zu starten, reagiert?
Die hatten gar kein Problem damit. Meine Eltern sagten mir, ich solle es tun, wenn ich mich dabei wohl fühle und Geld verdiene. Sie wollen sich nur absolut keinen Film von mir anschauen, was ich auch verstehen kann. Das Einzige, was sie geguckt haben, waren die Fernsehgeschichten.
Hältst du eine Karriere im Showbiz oder beim Film nach einer Hardcore-Laufbahn für möglich, wie es Gina Wild gerade versucht, oder glaubst du, sie wird zum Porno zurückkehren?
Ich denke, Gina hat es richtig gemacht. Sie hat mit einem sehr guten Ruf aufgehört. In den Fernsehshows ist sie als Mensch aufgetreten, und nicht als immergeile Porno-Queen. Sie wird es auf jeden Fall schaffen und nicht mehr zum Hardcore-Film zurückkehren.
Könntest du dir vorstellen, im Produktionsbereich tätig zu werden, wie es zum Beispiel Dolly Buster gemacht hat?
Das wäre eigentlich mein größter Wunsch, mal hinter die Kamera zu gehen. Ich stelle es mir einfacher vor, wenn man selber mitgespielt hat, die Darsteller zu verstehen. Ich habe aber ein bisschen Angst, dass ich es irgendwie nicht packen würde. Es ist sehr schwer, sich durchzusetzen, vor allem als Frau wird man oft nur als Darstellerin akzeptiert. Wenn sich aber mal eine Gelegenheit ergeben würde, wäre das toll!
Ist es bei deiner Tätigkeit schwierig, einen dauerhaften Partner zu finden? Wie sehen deine privaten Pläne aus, was z.B. Familiengründung betrifft?
Es ist sehr schwer, jemanden zu finden, der das akzeptiert und da mitzieht. In den sechs Jahren musste ich dreimal den Partner wechseln, da ich ständig Vorwürfe zu hören bekam und mir das Leben schwer gemacht wurde. Ich bin jetzt seit zwei Monaten verheiratet, und ich glaube, dass mein Mann damit klar kommt. Es gab zwar anfangs mal ein Problem, als er sich einen Film von mir angeschaut und behauptet hat, ich wäre ja genauso vor der Kamera wie im Privatleben. Das stimmt aber nicht, denn ich bekomme grundsätzlich keinen Orgasmus vor der Kamera. Natürlich macht die Arbeit irgendwo auch Spaß, aber ich werde halt nie geil dabei. Nachdem diese Sache ausgeräumt war, denke ich, wird es keine Probleme mehr geben. Ich plane auch, in den nächsten zwei oder drei Jahren Nachwuchs zu bekommen, und dann werde ich meine Karriere vor der Kamera beenden.
Stellt deine Arbeit für dich ein Stück Selbstverwirklichung dar?
Auf jeden Fall! Mir gefällt es, mich vor der Kamera zu bewegen und ich weiß, wie ich die Leute heiß machen kann. Ich schlüpfe gerne in verschiedene Rollen, z.B. die einer Sekretärin, eines Luders oder eines Teenys.
Was ist für dich vor der Kamera tabu?
Tabu ist für mich Spermaschlucken und alles, was mit Kaviar zu tun hat. Ich würde mir auch nie in den Mund pinkeln lassen. Ich mache nur das, was ich mit mir selbst vereinbaren kann.
Wenn ich etwas nicht machen will, spielt auch das Geld keine Rolle, das man mir bieten würde. Außerdem höre ich sofort auf zu drehen, wenn ich merke, dass irgendjemand zu etwas gezwungen wird.
Was zählt denn zu deinen sexuellen Vorlieben?
Da ich selbst bisexuell bin, drehe sehr gerne Lesben-Szenen. Es können auch mehrere Frauen gleichzeitig sein, wichtig ist nur, dass sie mich irgendwie reizen und ich an ihnen etwas anziehend finde.
Inwiefern hast du ein Mitspracherecht bei der Wahl deiner Filmpartner?
Mittlerweile bin ich so lange im Geschäft, dass ich mir die Darsteller manchmal aussuchen kann. Das ist nicht immer der Fall, aber ab und zu werde ich gefragt, mit wem ich gerne drehen würde, und dann werden die Leute kontaktiert, ob sie gerade Zeit haben.
Mit wem drehst du denn gerne?
Meine männlichen Lieblingsdarsteller sind Connie Dachs und Titus Steel.
Ich drehe auch sehr gerne mit Kelly Trump, mit der ich gut befreundet bin. Mit Helen Duval habe ich zu Beginn meiner Karriere einmal gedreht, als ich noch unbekannt war. Mit ihr würde ich gerne nochmals arbeiten und sie auch mal näher kennen lernen wollen.
Was zeichnet deiner Meinung nach eine gute Produktion aus?
Alles muss gut durchorganisiert sein. Das fängt schon bei einer vernünftigen Unterbringung und Verpflegung der Darsteller an. Dann fühlen sich die Leute auch wohl und liefern gute Arbeit ab. Die Bezahlung muss gleichermaßen reibungslos ablaufen.
Eine gute Produktionsfirma muss zu ihrem Wort stehen. Einfühlungsvermögen ist auch wichtig. Jeder kann mal einen Hänger haben, und da kann es nicht angehen, dass diese bestimmte Person dann sinnlos fertig gemacht wird und aufgrund der Mundpropaganda monatelang keinen Auftrag mehr bekommt.
Hast du Kopien von den Filmen in denen du mitgespielt hast? Siehst du sie dir nochmals an, um neue Ideen zu bekommen oder um sie kritisch zu durchleuchten?
Ich habe von fast allen Filmen Kopien. Wenn ein neuer Streifen bei mir ankommt, wandert er sofort in den Videorekorder. Am meisten konzentriere ich mich auf den schauspielerischen Teil, nicht so sehr auf den pornografischen.
Manchmal gefallen mir mein Lächeln oder andere kleine Gesten und Dinge nicht. Ich spule dann oft zurück, um zu überprüfen, was ich beim nächsten Mal besser machen kann.
Wie sehen deine Arbeitszeiten aus?
Ein Arbeitstag bei mir besteht aus durchschnittlich acht Stunden. Wenn es gut läuft, drehe ich an drei Tagen pro Woche.
Wie stehst du der Tatsache gegenüber, dass immer mehr Pornos produziert werden, darunter verstärkt Privatfilme mit geringem Budget?
Ich bin ganz ehrlich, diese Leute nehmen mir die Arbeit weg. Es gibt mittlerweile zu viele dieser kleinen Firmen, und ich halte davon nichts. Ich würde auch niemals dort für weniger Geld arbeiten, nur um auf meine Drehtage zu kommen.
Ich mag Spielfilme mit schöner Kameraführung und Handlung. In den anspruchsvolleren Sachen sieht man dann auch meistens ansehnlichere Leute als bei vielen Hinterhoffirmen. Ich gucke mir gerne einen Film von Vivid oder Private an. Orion dreht auch tolle Sachen. Vor zwei Jahren war ich auf Mallorca und habe da einen Film für Premiere gedreht. Das war eine tolle Erfahrung. Ein sehr guter Film mit Handlung und mit allem was meiner Meinung nach dazugehört.
Hast du auch schon Negativerfahrungen im Business gemacht?
Nein, glücklicherweise gar nicht. Ich hatte auch das Glück, gleich bei Videorama, einer sehr großen Firma, anzufangen. Gerüchte gibt es natürlich immer im Porno-Biz, und einiges mag davon auch stimmen. Ich selber kann dazu aber nichts sagen, da ich immer respektiert und akzeptiert wurde.
Welche Interessen hast du noch und was entspannt Dich nach einem harten Drehtag?
Ich liebe meine Katzen, die sind momentan Ersatz für die Kinder, die ich noch nicht habe.
Mein Mann macht selber Musik, im Technobereich, und ich sitze gerne dabei, höre mir die Sachen an und gebe hin und wieder Verbesserungsvorschläge. Das entspannt mich schon ungemein.
Nach dem Dreh geht es erst mal in die Badewanne, dann ist die totale Körperpflege angesagt. Auf Sex habe ich an solchen Abenden keine Lust mehr, und mein Mann versteht das auch. Dann wird einfach nur gekuschelt und das Gefühl der Geborgenheit reicht völlig aus.
Wie würdest du deine Zukunftspläne als Darstellerin Mandy Mystery umschreiben?
Ich bin in diesem Jahr zum dritten Mal, als „beste deutsche Darstellerin“ für die Venus nominiert. Nachdem es nun die letzten beiden Male nicht geklappt hat, würde ich es mir jetzt endlich, nach sechs Jahren harter Arbeit, eine kleine Anerkennung durchaus wünschen. Auch Leute wie Kelly Trump oder Chris Charming haben mir gesagt, wie sehr sie es mir gönnen würden, und das ich es auch verdient hätte.
Wenn sich für mich die Chance bietet, hinter die Kamera zu gehen, werde ich es auf jeden Fall versuchen. Ich würde dann die Filme mehr auf die Wünsche der Konsumenten abstimmen. Zum Beispiel auf Wünsche der Frauen. Ich glaube nämlich, dass an den weiblichen Kunden konsequent vorbei produziert wird. Es wäre schön, wenn ich die Gelegenheit dazu bekäme, daran etwas zu ändern.
Fakten über Mandy Mystery:
Geburtstag: 14.12.73
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Blau-Grün
Größe: 1,68 m
Was ich mag:
Partys feiern, gute Musik (Techno), Katzen, Sonne…
Was ich nicht mag:
Zahnschmerzen, Regen, Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit, schlechte Stimmung…
Mandy Mystery arbeitet seit 6 Jahren für diverse Erotik-Firmen im In- und Ausland und ist in diesem Jahr zum dritten Mal als „beste deutsche Darstellerin“ für einen VENUS Award nominiert.