Ein guter Freund erzählte mir bereits vor Monaten von einer eher ungewöhnlichen Domina namens Noa Navaro. Obwohl sie erst seit relativ kurzer Zeit aktiv ist, wäre sie sehr ungewöhnlich und doch sicher ein Interview wert. Da jedoch SM und Fetisch nicht so unbedingt zu den Themenschwerpunkten bei G.A.N. zählen, verschob ich die Sache erst einmal. Als ich dann aber im Sommer beim abendlichen zappen über die Spiegel TV-Reportage mit dem Titel „Zwischen SM-Studio und OP-Saal – Aus dem Leben einer Domina“ stolperte, wurde mir schlagartig klar, dass ich was aufzuarbeiten habe… das ist hiermit geschehen ist. Aber lest selbst und seht Euch die Reportage an!
Hallo Noa! Vielen Dank, dass Du mir eine Audienz in Deinem bizarr anmutenden Reich gewährst. Also, wie wird man eigentlich zu einer Domina?
Bei mir war es eher Zufall als Absicht. Im Zuge von persönlichen Veränderungen sprach ich mit einer guten Bekannten, die auch im Studio arbeitet, ob dort nicht noch jemand gebraucht/gesucht wird. Mir war nicht wirklich klar was da alles auf mich zukommen würde, denn ich hatte mit dem professionellen Gewerbe nicht die geringste Erfahrung. Zwei Tage später stellte ich mich im Studio vor und kurz darauf habe ich ganz regulär dort angefangen zu „praktizieren“.
„Praktizieren“ hört sich bei Deinem Repertoire ein wenig seicht an. Lernt man gewisse Sachen von anderen oder bringt man sich das nötige „Handwerk“ selbst bei?
Bei mir kam das meiste durch „learning by doing“ in privaten Bereich. Kompliziertere Dinge habe ich mir aber fachgerecht zeigen und erklären lassen.
Du sprachst gerade vom Ausprobieren im privaten Bereich. Da gehe ich mal davon aus, dass Du bereits vorher Erfahrungen im Bereich SM und Fetisch hattest, oder? Wie und wann hast du deine dominante Natur entdeckt?
Meine dominante Ader habe ich vor vielen Jahren, bei meinem damaligen Partner, entdeckt. Er hat es durch seine sehr devote Art geradezu herausgefordert, von mir gedemütigt zu werden. Daraus hat sich eine wahre Passion entwickelt Männer zu schikanieren, zu quälen und zu demütigen. Wobei ich aber ab und an auch mal ein klein wenig nett sein kann.
Nun, bis jetzt kann ich, auch in Bezug auf unser Vorgespräch nichts Gegenteiliges sagen. Seit wann lebst Du diese Passion beruflich wie privat aus?
Privat seit 10 Jahren und beruflich seit 2 Jahren.
Inwieweit weiß Dein privates Umfeld, also Familie und Freunde, über Deine Arbeit Bescheid?
Ich bin in meinem privaten Umfeld schon lange komplett geoutet. Jeder weiß, was ich mache und ich muss mich nirgends verstellen oder lügen. Das war mir immer sehr wichtig.
Und wie reagieren die Menschen darauf?
Bisher habe ich durch mein Outing noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ganz im Gegenteil sogar. Man geht offen und sehr freundlich damit um, was ich mache. Die meisten finden es total spannend, wenn ich von meinem Studioalltag erzähle.
Hat Dich die Arbeit als Domina verändert und inwiefern?
Oh ja, diese Tätigkeit hat mich sehr wohl verändert. Ich bin selbstsicherer im Umgang mit Menschen geworden. Was mich gestern vielleicht noch umgehauen hätte, lässt mich heute nur noch müde lächeln. Eine gewisse Gelassenheit hat sich entwickelt, für die ich sehr dankbar bin.
Erinnerst Du dich noch an Deinen ersten Arbeitstag und Kunden?
Oh ja… der erste Tag im Studio war alles andere als schön. Von daher möchte ich auch nicht darüber sprechen. An meinen ersten Gast kann ich mich noch gut erinnern. Vor lauter Aufregung wusste ich gar nicht so recht, was ich mit ihm machen sollte. Es war einfach nur peinlich. Ich habe heute noch Kontakt zu ihm. Aber wir können über den missglückten Einstieg von mir seit langem nur noch lachen.
Was bereitet Dir bei der Arbeit als Domina besonderes Vergnügen?
Ich liebe es, wenn Männer nach meiner Pfeife tanzen oder mir zu Füßen liegen. Kann es für eine Dame etwas Schöneres geben? Ich denke nein….
Was sind Deine persönlichen Vorlieben und was machst du nicht?
Meine persönlichen Vorlieben liegen vor allem im Dirty-Bereich: KV, Römische Dusche, … und alles was man damit anstellen kann. Es gibt nicht wirklich etwas, das ich nicht anbiete.
Ich habe es zwar Deiner Website schon entnommen, aber vielleicht kannst Du nochmal für unsere Leser kurz zusammenfassen welche „Dienste“ Du anbietest?
So gut wie alles im SM/Fetisch/Bizarr-Bereich, Latex, Klinik und Dirty Games.
Das hört sich recht gewagt an… Benötigt man dafür auch medizinische Kenntnisse und wenn ja, wie hast du dir diese angeeignet?
Natürlich benötigt man für die meisten der einzelnen Praktiken in diesem Bereich gewisse medizinische Kenntnisse. Mir hat fast alles eine befreundete Ärztin gezeigt, die ich aus einem Klinikforum kannte.
Ein weiterer Punkt, der sicher weit über das übliche hinausgeht, sind KV-Spiele. Gibt dir das auch persönlich einen Kick und gibt es sehr viele Kunden, die darauf stehen?
Mich kickt der gesamte Dirty-Bereich, wenn ich mal ganz ehrlich bin. Je ausgefallener und bizarrer, desto besser für mich und somit auch für den Gast. Und ja, es gibt glücklicherweise recht viele Gäste die diese Phantasien haben und bei mir und mit mir ausleben.
Gibt es überhaupt etwas in deinem Repertoire, das noch fehlt und Du gerne anbieten würdest?
Cuttings und Nähen.
Man hört ja fast nur noch das Thema Finanzkrise. Die Erotikbranche bleibt davon auch nicht verschont, aber wie sieht es denn eigentlich im Bereich SM/Fetisch aus? Gemeinhin gilt der Besuch einer Domina oder eines Studios ja nicht gerade als preiswert.
Natürlich bemerkt man auch in der Erotikbranche gewisse Einbußen in den Umsatzzahlen. Fakt ist, dass die vorhandenen Neigungen immer noch bzw. auch weiter ausgelebt we