Das PornFilmFestival Berlin findet auch dieses Jahr im Oktober und bereits zum 5. Mal statt. Im Vorfeld gibt es bereits einige Veranstaltungen mit unterschiedlichen Kooperationspartnern, um neue und alte Highlights vorzustellen.
So findet vom 26. Mai bis 06. Juni das โGlobale Filmfestivalโ im Berliner Moviemento Kino statt. Ein Themenschwerpunkt des Festivals ist die sexuelle Revolution, zu der am 2. Juni zwei Filme gezeigt werden.
Im Anschluss an die Vorfรผhrung des Films โPornoprotokolleโ von Isabella Willinger diskutieren Julia Poliak (Ko-autorin und Kamerafrau) und Jรผrgen Brรผning (PornFilmFestival Berlin) zum Thema.
Vogliamo anche le rose,ย 2. Juni, Moviemento 2, 18:15 Uhr
Regie: Alina Marazzi, Italien 2007, 85 Min. (Ital. Mit Engl. UT.)
Der Film portrรคtiert die tiefgreifende Verรคnderung durch die ยปsexuelle Revolutionยซ und die feministische Bewegung in Italien in den 1960er und 70er Jahren. Aufzeichnungen aus den Tagebรผchern dreier Frauen aus unterschiedlichen sozialen Kontexten handeln aus explizit weiblicher Perspektive von aktuellen Ereignissen. Verbunden wird diese Reflektion mit Archivmaterial aus unterschiedlichsten Quellen.
Gast: Alina Marazzi (Regisseurin) Diskussion in English
Pornoprotokolle, 2. Juni, Moviemento 2, 20:45 Uhr
Regie: Isabella Willinger, Deutschland 2009, 70 Min.
ยปPorno ist Popยซ. Pornographie ist รผberall. Fรผr wen wird diese Bilderflut gemacht? Befriedigt mich das? Spiegelt es meine Wรผnsche wieder, formt es meine Sexualitรคt? Wer kassiert dabei und wie sind die Arbeitsbedingungen der Darsteller_innen?
Der Film dokumentiert Begegnungen mit Akteurinnen der Pornoindustrie und mit Vertreterinnen der Queer-Szene, die mit Pornographie als emanzipatorischem Mittel arbeiten.
Gast: Julia Poliak (Ko-autorin und Kamerafrau), Jรผrgen Brรผning (Pornfilmfestival Berlin) Diskussion Deutsch
Im Juli prรคsentiert das PornFilmFestival Berlin zwei Veranstaltungen, die neue Einblicke in queere Lebenswelten erรถffnen. Zusammen mit dem Bildkraft Verleih aus Berlin prรคsentierten wir den Film Pornography von David Kittredge. Claus Matthes vom PornFilmFestival Berlin und Pornodarsteller Marcel Schlutt werden zu Beginn eine kurze Einfรผhrung geben.
Pornography, 8. Juli, Moviemento, 20:30, (Engl. mit deut. UT.)
Regie: David Kittredge, USA 2009, 113 Min.
New York 1995. Der schwule Pornostar Mark Anton (Jared Grey) verschwindet auf dem Hรถhepunkt seiner Karriere spurlos. Er hat genug von der Pornoindustrie und wirft von einem Tag auf den anderen das Handtuch. Allerdings nicht, ohne vorher noch einmal fรผr sehr viel Geld einen ganz speziellen Kunden mit ausgefallenen Wรผnschen zu treffen. Dies ist sein letzter Job als Model. Danach ist Mark wie vom Erdboden verschluckt.
Jahre spรคter recherchiert der Journalist Michael Castigan (Matthew Montgomery) ein Snuff-Video und beginnt, einzelne Puzzleteile des mysteriรถsen und nie geklรคrten Falls zusammenzusetzen. Gerade mit seinem Partner in ein neues Loft eingezogen, weisen immer mehr Spuren auf sein eigenes Umfeld hin. Vรถllig besessen von seiner Suche, verstrickt er sich in ein immer enger und bedrohlicher werdendes Netz aus bรถsen Ahnungen und Spekulationen, die unmittelbar mit seinem eigenen Leben verknรผpft scheinen.
Unabhรคngig von Michael wird auch der aufstrebende Pornostar Matt Stevens (Pete Scherer) auf merkwรผrdige Weise in den Fall Mark Anton hinein gezogen: Er mรถchte dessen Lebensgeschichte verfilmen. Doch je weiter er in den Stoff vordringt, desto mehr wird er von Albtrรคumen geplagt. Realitรคt und Traum verwischen.
PornFilmFestival Berlin und Emilie Jouvet, Paris, bekannt durch ihren Standards setzenden Film โOne Night Standโ, prรคsentieren ihren neuen Film.
TOO MUCH PUSSY! Feminist Sluts in The QueerXShow, 9. Juli, Kino Eiszeit, 20:30, Kino 1 (engl. Untertitel), Kino 2 (deutsche Untertitel)
Regie: Emilie Jouvet, Frankreich/Deutschland 2010, 97 Min.
Der Dokumentarfilm zeigt 7 Frauen auf einer Performance Tour in Berlin, Paris, Brรผssel und Stockholm. Sie sind Aktivistinnen, Kรผnstlerinnen, Musikerinnen, Sexarbeiterinnen, Pornostars. Im Sommer 2009 touren sie durch Europa und erobern die Bรผhnen.
Der Film dokumentiert die Tour, zeigt ihre Erfahrungen, die รberschneidungen ihrer Shows mit ihrem Privatleben zwischen Pornographie und Kunst, Performance und Realitรคt, dem Persรถnlichen und dem Politischen.
Emilie Jouvet, Wendy Delorme, Judy Minx, Sadie Lune, Mad Kate und Metzgerei Schnitzlbaumer stehen im Anschluร fรผr Fragen zur Verfรผgung und feiern danach mit Euch im LUX auf der Premierenparty.
Im August prรคsentiert das PornFilmFestival Berlin den wohl umstrittensten Film des letztjรคhrigen Festivals: โLife and Death of a Porno Gangโ von Mladen Djordjevic. Zu dem inzwischen zum Kultfilm avancierten Film wird Jochen Werner vom PornFilmFestival Berlin eine Einfรผhrung geben.
Life and Death of a Porno Gang, 12.8., Moviemento, 20:30, Serbisch mit engl. Untertiteln
Regie: Mladen Djordjevic, Serbien 2009, 105 Min.
Der junge Filmemacher Marko ist ambitioniert, und das sieht man seinen Werken an. Dumm nur, dass er im Gonzo-Pornobusiness arbeitet und die lokalen Gangster-Geldgeber kรผnstlerische Pornografie als nicht verkaufbar betrachten. Zusammengeschlagen, verfolgt und um sein Leben fรผrchtend, trommelt Marko eine reisende Schaustellertruppe aus Junkies, Transvestiten, Homosexuellen und anderen Ausgestoรenen zusammen und beginnt, eine Live-Pornoshow auf die Dorfbรผhnen in Serbien zu bringen.
Ein Film, den man nicht mehr vergisst: Ohne falsche Rรผcksicht auf zartbesaitetes Publikum bricht Mladen Djordjevic ein Tabu nach dem anderen, stรผrzt seine Protagonisten in einen Alptraum aus Sex, Gewalt, Mord, Snuff und allerlei Devianzen, und kreiert so eine bitterbรถse und tiefschwarze Studie seines vom Krieg verwรผsteten Landes in der Zeit nach Milosevic.
Und im September ein Kurzfilmprogramm zum Thema โFun Pornโ, moderiert von Manuela Kay vom PornFilmFestival Berlin. 16.9., Moviemento, 20:30 Uhr