Blur verhieß bereits bei der Ankündigung in unseren News eine eher außergewöhnliche Veröffentlichung im Rennspiel Genre zu werden. Denn um im Wust der Rennspiele von „Need for Speed“, über „Burnout“ bis hin zu „Mario Kart“ aufzufallen, muss man als Entwickler heutzutage schon ein wenig mehr als nur eine gute Optik oder gelungene Steuerung bieten.

Das soll allerdings nicht bedeuten, dass sich die Entwickler aufs bloße Kopieren beschränkt haben. Denn allein mit der Erfahrung der vierteiligen Serie „Project Gotham Racing“ verfügt man über ausreichend Erfahrung im Genre und hat den sogenannten „Ideenklau“ gar nicht nötig. Vielmehr erweist sich das Spiel von Activision mit dem schlichten Titel schon nach kurzer Zeit in unserem Spieletest als gelungener Action-Fahrspaß, der Tempo, Action und Autos gelungen vereint.
Blur oder ein echtes Mario Kart für Erwachsene
Auch wenn es nicht gerade der allerwichtigste Aspekt ist, so ist es doch ein wichtiger: Im Gegensatz zu anderen Rennspielen fährt man in Blur mit „echten“ Fahrzeugen bekannter Autohersteller. Unter den mehr als 50 Fahrzeugen findet sich so einiges an Modellen was Rang und Namen hat.
Das Angebot reicht vom Ford Focus (natürlich in der RS Version) bis hin zum Audi TT und geht weiter über den Hummer bis zum Hot Rod. Die Liste ist relativ lang und mit erfolgreich absolvierten Missionen lassen sich stets weitere Fahrzeuge freischalten.

Maximal bis zu drei lassen sich so einsammeln und je nach Situation einsetzen. Im Angebot befinden sich von der Rakete bis zum Schutzschild diverse Power-Ups um die Gegner im wahrsten Sinne des Wortes auszubremsen oder um sich selbst vor einem Angriff zu verteidigen.
Im Gegensatz zum vielfach zitierten „Mario Kart“ sieht man allerdings schon vorher, welche Power-Ups vor einem liegen und Dankenswerter Weise kann man als Erster auch nicht unmittelbar von dem letzen Fahrer im Feld abgeschossen werden. Dies macht den Spielverlauf in Blur erheblich fairer, sodass neben Glück und Pech auch das spielerische Geschick nicht zu kurz kommt.
Fahren, kämpfen und siegen lautet die Devise bei Blur!
Das fahrerische Können hat in Blur aber auch ganz klar seine Grenzen, und stuft den Fun- und Arcade-Faktor vor der Simulation ein. Somit eignet sich Blur hinsichtlich des Unterhaltungsfaktors nicht nur für eingeschworene Racing-Fans. Soll heißen, die Wagen sehen realistisch aus, aber bei einem Treffer oder Rempler werden nur allgemeine Schäden verursacht, die sich nicht aufs Fahrverhalten auswirken.

Ein Totalschaden oder Volltreffer bedeutet somit eine Zwangspause und den Verlust wichtiger Sekunden.
In Punkto realistisches Fahrverhalten merkt man jedoch durchaus, ob man nun in einem schweren SUV, einer leistungsstarken Limousine oder einem flotten Sportflitzer unterwegs ist. Hinzu kommen natürlich noch der Straßenbelag und die Rennvariante, die gleichermaßen einen gewissen Einfluss auf die Fahreigenschaften und folglich Siegchancen haben. Alles in allem also soweit eine reifere Variante der genannten Konkurrenz-Titel und zugleich rasant schnell.
Grafik, Sound und Steuerung in Blur
Grafisch setzen die Entwickler von Bizarre Creations in Blur auf Fotorealismus. Diesbezüglich kann man auch nicht groß meckern. Strecken, Autos wie insbesondere die Power-Up-Animationen wirken abwechslungsreich und sind rundherum als gelungen zu bezeichnen. Gleiches gilt für die Umgebung und trotz aller Buntheit und Effekte bleibt das Spiel angenehm übersichtlich.

Dabei halten sich auch die Ladezeiten in Grenzen und das Geschwindigkeitsgefühl ist vor allem eins, nämlich schnell! Einen nennenswerten Unterschied zwischen der PS3 und XBox360 Version gibt es übrigens nicht.
Zur Steuerung gibt es nicht viel zu erklären, da es sich um die übliche Rennspiel-Steuerung handelt. Nach den ersten Rennen sollte dies kein Problem darstellen, wohin gegen der taktische Einsatz der Power-Ups und gezielte Fahrattacken doch ein wenig mehr Fingergefühl und Rennen erforderlich machen.
Blur mit maximaler Action im Online-Modus
Die weitere große Stärke von Blur liegt im umfangreichen Spielsystem. Dies reicht von diversen Solo-Missionen, die für zahlreiche Stunden voller Drifts und zackiger Attacken liegen, bis hin zum Multiplayer-Modus mit 4 Fahren im Splitscreen oder 20 Online-Gegnern.

Zusätzlich lässt sich Blur mit Twitter- und Facebook-Accounts verbinden, womit sich neue Gegner und Freunde für packende Duelle auf den abwechslungsreichen Strecken und Leveln finden lassen.
Blur – Das Fazit:
Wie schon ansatzweise angerissen ist die Atmosphäre von Blur äußerst gelungen. In Verbindung mit den unterschiedlichen Strecken und Autos, Herausforderungen und genialen Power-Ups wird jeder Spieler sicherlich für eine längere bis gar lange Zeit im Online-Modus an den Bildschirm und Blur gefesselt.

Gratulation an Activision und Blur zeigt eindrucksvoll auf, dass man muss nicht immer das Rad neu erfinden muss, um dennoch mit innovativem Top-Speed unterhalten zu können.
Blur
Land / Jahr: Deutschland 2010
Studio / Vertrieb: Bizarre Creations / Activision
Format (Bild + Ton: PAL, Blu-ray, Full HD (720p), Dolby Digital, Deutsch, Multiplayer & Online-Modus
Konsolen Plattform: PS3 (Xbox360, PC)


