Wer glaubt, das OnlyFans Business sei ein Selbstläufer für schnelle Erotik-Postings und dicke Einnahmen, liegt gewaltig daneben. Eine aktuelle Studie der KI-gestützten Plattform Supercreator räumt nun mit dem Klischee auf, dass Creator:innen mit ein paar heißen Bildern bequem Tausende verdienen – und zeigt: Hinter den Kulissen steckt ein knallharter Arbeitsalltag mit einem Pensum, das viele Büroangestellte erblassen lässt.
Laut den neuen Daten entfallen 78 % aller Interaktionen auf der Plattform auf lange Chats, nicht etwa auf Fotos oder Videos. Jeder Fan, der 5.000 US-Dollar ausgibt, erhält im Schnitt 2.793 persönliche Nachrichten.
Die wichtigste Einnahmequelle im OnlyFans Business: Pay-per-View-Chats, die im Durchschnitt 59 % des Einkommens ausmachen – bei Top-Creator:innen mit über 15.000 $ Monatsverdienst sind es sogar über 65 %.
Abos machen dagegen nur 26 % des Umsatzes aus und gelten als passives Einkommen.
Trinkgelder bringen 13 %, Livestreams gerade einmal 1,1 %. Ohne ständige Fan-Kommunikation läuft also nichts.
OnlyFans Business: Emotionale Arbeit, Strategie und Disziplin
„Die meisten sehen nur die Ästhetik, das Glamouröse – aber nicht die Struktur dahinter“, erklärt Madelaine Thomas aus Bristol, die monatlich rund 25.000 US-Dollar verdient und täglich um 5 Uhr aufsteht.
„Man muss kreativ sein, emotional präsent, strategisch denken – und all das mit klaren Grenzen und Energie-Management verbinden.“
Für Madelaine ist ihre Seite längst ein vollwertiges Unternehmen. Zwischen Planung, Shootings, Marketing und Buchhaltung fallen monatlich über 60 Arbeitsstunden an – allein für den „Content“.
Die unzähligen Stunden in den Direktnachrichten sind dabei noch gar nicht mitgerechnet.
Kein Feierabend, kein Netz, kein doppelter Boden
Auch Alanah Cole, die vorher in der Modebranche tätig war, macht deutlich: „Ich bin jeden Tag in meinen DMs – das ist der Hauptteil meines Jobs.“
Der Gedanke, dass sexy Bilder allein das Geld im OnlyFans Business bringen, sei ein Mythos. Heute verdient Alanah ihr eigenes Geld, zu ihren eigenen Bedingungen – aber eben mit einem täglichen Arbeitseinsatz, der keine Pausen kennt.
Priscilla Reiss, mit über 87.000 Followern eine der erfolgreichsten Creatorinnen auf der Plattform, führt ein Leben im permanenten Wechsel zwischen Schnitt, Dreh, Fanpflege und Weiterbildung: „Ich arbeite ohne Agentur, ohne Manager. Wenn ich nicht erscheine, verdiene ich nichts. Erfolg hat hier nichts mit Schönheit zu tun – sondern mit Strategie, Ausdauer und Qualitätsbewusstsein.
OnlyFans Business: Ein Job ohne Arbeitszeitgrenzen
Supercreator-CEO Yuval bringt es auf den Punkt: „Creator:innen in den Top 3 % arbeiten im Schnitt sechs Stunden täglich in Chats oder Live-Formaten – oft zusätzlich zu über sechs Stunden Content-Produktion, Social-Media-Marketing und Fanpflege.“
Viele sind mehr als 12 Stunden täglich aktiv – häufig in den Abendstunden, wenn ihre Community online ist.
Die Vorstellung vom lockeren Luxusleben auf OnlyFans? Laut Studie nichts als ein hartnäckiges Märchen. Was im OnlyFans Business zählt, ist Präsenz, Engagement und unternehmerisches Denken – und ein Job, der deutlich mehr verlangt als ein 9-to-5-Bürojob.