Dafür das sich der Paradise Film Vertrieb erst seit wenigen Wochen am überfüllten deutschen Porno-Markt tummelt, überrascht man den Zuschauer seitdem mit immer neuen Qualitätsveröffentlichungen und erotischen Highlights: Sei es nun die knallharte „Black Hammer“-Serie mit Lexington Steele, die „Herbertstraße“ von Touch Video oder die GGG-Film von John Thompson. Nicht zu vergessen die bisherigen Adult PC-Games und zu Weihnachten gibt’s nun mit „Sex Me“ sogar ein Wiedersehen mit dem französischen Colmax-Label.
Sex Me
(Top-Titel)
Genre: Hardcore, Erotik, Sex, Feature
Land / Jahr: D 2002
Laufzeit: ca. 96 Minuten
Studio / Vertrieb: Colmax (Paradise Film)
Regie: Christophe Mourthe
Darsteller: Chipy Marlowe, K.Sandra, Ovidie, Dolly Golden, Titoff, Steve Marlowe, Yann Scot, u.a.
Format: VHS; DVD
Extras: Trailer, Making Of, Foto-Galerie
Um dieses war es in letzter Zeit eher ruhig geworden und die Zeiten von Kassenschlagern aus der Hand eines Leroi oder Payets schienen der Vergangenheit anzugehören … Doch seit einiger Zeit regt sich wieder was im Hause Colmax und zwar insbesondere seitdem man mit Christophe Mourthe einen der bekanntesten und besten französischen Fetisch-Fotografen als Regisseur verpflichtet hat. Mit „Sex Me“ liegt nun Mourthes filmisches Debüt vor, mit dem er sich auch direkt für unsere Auszeichnung als „Top Titel“ qualifizierte.
„Sex Me“ zeigt auch gleich wessen Geistes „Fetisch“ Kind er ist, sind doch sämtliche Darstellerinnen als aparte Fetischgirls gestylt, während die Darsteller in Ledermasken und Mänteln verpackt sind. Hier stimmt das perfekte Styling bis ins letzte Detail, selbst Fingernägel wurden gepierct und den Kostümen angepaßt, was man im Making-Of auch sehen kann.
Doch auch hinsichtlich der filmtechnischen Komponenten hat sich Christophe Mourthe ins Zeug gelegt und bombardiert den Zuschauer mit einem Inferno der Farben und Soundeffekte (von Techno bis minimalistischem, aber umso lauterem Gestöhne.
Das Ergebnis ist eine geile, wie unruhige Szenerie, die unter ästhetisch-künstlerischen Aspekten trefflich in Szene gesetzt ist, auch wenn man beim schnellen Schnitt nicht immer die glücklichste Hand hatte. Entsprechend funktioniert „Sex Me“ dann als pure Wichsvorlage wohl weniger, auch wenn Sex förmlich in Fließbandmanier geboten wird. Hier fehlt trotz eingestreuter Zwischentitel, die in keinem Kontext zum Bild stehen, ein nachvollziehbarer Ablauf des wilden Treibens. Hier sollte sich Mourthe vielleicht von den Fetischfilmen Tanya Hydes inspirieren lassen.
Alles in allem ist „Sex Me“ aber dennoch und endlich mal wieder ein innovatives Werk, was insbesondere hinsichtlich des Stylings und des Settings gilt. Mit dabei, bekannte Damen und Herren des europäischen Pornofilms, wie Ovidie, Dolly Golden oder Chipy Marlowe.
Wer also bisher auf Tanya Hyde abonniert war, sollte nun auch bei Mourthe reinschauen. Im Januar erscheint übrigens schon sein nächstes Werk („Color Sex“) und ich ziehe eine knappe 10 für „Sex Me“, wenngleich es viele anders sehen werden.
Ein besonderes Lob gilt noch der vortrefflichen DVD-Aufmachung und Ausstattung von „Sex Me“.