Da im Sommer doch eher mediterrane Gefilde beliebt und angesagt sind, präsentiert Love Video diesen Monat mit „Abartige Rituale“ einen Porno-Spielfilm aus Italien.
Abartige Rituale
Genre: Hardcore, Erotik, Sex, Film
Land / Jahr: D 2002
Laufzeit: ca. 122 Minuten
Studio / Vertrieb: Love Video
Regie: D‘Salvo
Darsteller: Veronica Carso, Laura Angel, Sandra Russo, David Perry, Alex Mantegna, Frank Gun, u.a.
Format: VHS; DVD
Extras: –
Zwei üble Kerle bedrohen die blonde Julia (Veronica Carso) vor einer Bar, die sie noch sich in letzter Sekunde in den Wagen von Alex (Alex Mantegna) retten kann. Während sich die beiden daraufhin in einem Club verstecken, von dem Julia zufällig die Schlüssel hat, wird Alex ohnmächtig und hat im Traum ein wildes sexuelles Erlebnis mit Julia, welches ihn nicht mehr loslässt.
Als sich Alex später mit seinen Freunden Jerry (David Perry), Claudia (Laura Angel) und Monika (Sandra Russo) trifft, begegnet ihm kurze Zeit später Julia mit ihrem Ex-Mann wieder, und beide verlieben sich ineinander. Und während man sich näher kennen und lieben lernt, etc., etc., treibt es Claudia mit Julias-Ex Philipp in der Sauna.
Doch auch Alex kriegt Julia nach einem Vertrauenstest ins Bett, wobei sich das junge Glück schon am nächsten Abend entzweit, als Julia Alex mit Jerry verwechselt. Es kommt zu einer handfesten Auseinandersetzung und anschließender Versöhnung, in deren Verlauf Alex das „Abartige Ritual“ an Julia vollzieht.
Dies ist zwar nicht so abartig, wie es der Titel verheißt, aber zumindest bricht es Julia das Herz. Aber die Gesetze der Liebe folgen oft verschlungenen Pfaden, und so finden Alex und Julia wieder zu einander. Aber wer kann schon sagen, für wie lange?
Was sich von der Story her gut anhört, ist leider in der Umsetzung weniger gelungen. Die Story scheitert vollkommen an ihrer eigenen Inkonsequenz, was und warum etwas passiert. Traumsequenzen sind ja schön und gut, aber sie sollten zumindest im Spielfilmkontext den Hauch einer Intention vermitteln können. Aber vielleicht bin ich ja nur zu doof, um es zu verstehen?
Leider schafft auch es die deutsche Synchronisation auch noch zusätzliche Verwirrung zu stiften, anstelle weiterer Erklärungen zu bieten. Beispiele gefällig? Sehr gerne: Man bestellt Cocktails und erhält Sekt, man will zu Freunden an den Tisch gehen und verlässt das Lokal??? Und das bezieht sich jetzt nur auf unwichtige Passagen …
Auch wenn das Produktionsniveau von „Abartige Rituale“ insgesamt hoch ist und D’Salvo einige wirklich gute Spielfilm- als auch Hardcore-Szenen, für sich einzeln betrachtet, auf Film gebannt hat, wirkt sich die Storyline auch auf die Charakterzeichnung der Protagonisten aus. Die ansonsten eher guten Darsteller bleiben hier größtenteils farblos und weit hinter ihren „schauspielerischen“ Fähigkeiten zurück. Im übrigen ist auch noch der Backcovertext inhaltlich fehlerhaft.
Schade, dass man in „Abartige Rituale“ das durchaus vorhandene Potenzial nur in wenigen Momenten und einigen guten Hardcore-Szenen umsetzen konnte.