Spiele mit dem Thema 2. Weltkrieg sind ja im Moment schwer im Trend und so verkaufen sich „Wolfenstein“, „Medal of Honor“ und „Battlefield 1942“ wie warme Semmeln.
Diesen Trend vernahmen natürlich auch die geschäftstüchtigen Jungs von Redfire Software und brachten nun unter dem Label „Asylum-Games“, dass höchstwahrscheinlich durch ein älteres Spiel für den Comodore Amiga inspirierte, „War Train“ auf den deutschen Markt.
Hat man sich einmal die Mühe gemacht, will man natürlich auch das Maximum an Zielgruppen erreichen. Was liegt also näher, als ein vorhandenes Spiel zu nehmen, einige explizite Szenen reinzuschneiden und das Ganze dann unter dem Label Redfire als Bitch Train dem erwachsenen Freund erotischer Software schmackhaft zu machen.
Worum geht es also in Bitch Train? Die ganze Story ist relativ ausführlich auf dem Backcover aufgeführt, hier einmal die Kurzform:
Der böse Nazi-Wissenschaftler Dr. Klingel-Pimmelring (kurze Grölpause) hat Pläne für einen Super-Penis entwickelt, welcher der nationalsozialistischen Fortpflanzungspolitik zum Endsieg verhelfen soll… Einige Mädels des französischen Widerstandes haben diese Pläne ergattert und wollen nun mit Hilfe des Amerikaners Mike Bock hinter die feindlichen Linien. Der GI-Heroe kapert daraufhin einen deutschen Zug und macht sich auf die gefährliche Reise.
Der Spieler, in der Rolle des Mike Bock, bedient die Flak-Kanone und einige Bedienelemente des Zuges. Im ersten Level erwährt er sich mit der Flak gegen deutsche Panzer, Stukas und Bunkerstellungen, wobei die Flak in alle Richtungen frei gedreht werden kann.
Als wenn das noch nicht genug Stress wäre, ist man auch noch angehalten immer ein Auge auf den Kohlestand und die Kesseltemperatur zu werfen, da sonst der Kessel platzt oder die Bahn einfach zu langsam wird. In den späteren Levels gibt’s noch Bonuswaffen, wie Mörser und Raketenwerfer, die man gegen die stärkeren Bedrohungen, wie Kanonenboote und Stahlsperren auch dringend benötigt.
Am Ende eines jeden Levels muss unser Protagonist an einem Bahnhof halten und seinen heißgeliebten Zug mit der wertvollen Fracht, für eine bestimmte Zeit vor der Infanterie (blutig), Panzern und Flugzeugen beschützen, damit das Stahlross wieder auf Vordermann gebracht werden kann.
Hat man auch diese Aufgabe gemeistert, kommt der eigentliche Unterschied zu dem Spiel „War Train“: Ein kleiner Knopf links unten, auf dem die Worte „Fuck-Bitches“ geschrieben stehen. Nach Betätigen des Knopfes sieht man in einer kleinen Animation eine hübsche junge Dame, die sich verwöhnt und danach ordentlich von unserem Helden verwöhnt wird. Die Filmchen sind stilecht in schwarz-weiß gehalten und die Darstellerinnen sind durchweg Augenweiden.
Fazit:
Die Grafik des Spiels ist zwar veraltet, aber O.K. und vergleichbar mit der „Half-Life“ engine. Das Spiel ist gerade am Anfang recht frustrierend, aber hat man einmal den Dreh mit dem Sparen der Munition und der Bedienung des Zuges raus, macht es für zwischendurch sogar richtig Laune. Die Hardcore-Filmchen nach jedem Level motivieren auf jeden Fall zum weiterspielen.
Wer also noch eine nette Kuriosität sucht und sich von dem einfachen Spielprinzip nicht abschrecken lässt, ist hier gut bedient. Ich denke der Weg, den Redfire Software eingeschlagen haben, geht in die richtige Richtung und ich hoffe, dass wir irgendwann auch ein „Point & Klick Hardcore-Adventure oder eine Adult-Version von „Wet“ sehen werden.
Bitch Train
Land / Jahr: Deutschland 2004
Studio / Vertrieb: Redfire Software
Format: PC-Game (CD-ROM)
Sytemvoraussetzungen: Windows PC