Jeder (und leider auch jede) dürfte heutzutage vermutlich Telefonsex kennen. Spätestens seit in den 1990ern nachts ständig die obligatorischen Werbespots für 0190er Nummern im Fernsehen gezeigt wurden. Warum leider jeder und jede Telefonsex kennt?
Weil gerade diese Dauerwerbung für 0190 Nummern dazu geführt, dass beinahe alle deutschen Ehefrauen von der Existenz solcher Sexhotlines wissen. Später wurde die 0190 zwar abgelöst von der 0900 Vorwahl, aber die Werbespots blieben. Folglich wussten bald alle Ehefrauen Deutschland darüber Bescheid, dass eine 0900 Nummer auf der Telefonrechnung eine Sexhotline war. Und ihre Ehemänner bekamen entsprechend Ärger bis hin zur Scheidung.
Das Problem war allerdings nicht bloß die verräterische 0900 Vorwahl. Sondern auch die Tatsache, dass es noch kaum Handys gab und folglich Sexhotlines vom Festnetz angerufen wurden. Der Festnetzanschluss war jedoch der Familienanschluss und die Rechnung dafür landete im Briefkasten anstatt wie heute beim Mobilfunkanschluss üblich per E-Mail ganz diskret im elektronischen Postfach.
Der langen Rede kurzer Sinn: Eine Telefonsexnummer anzurufen, war zu dieser Zeit eine heikle Angelegenheit. Man konnte jederzeit von der Ehefrau oder Freundin erwischt werden. Mit allen unangenehmen Konsequenzen.
Nicht wenige Beziehungen haben dadurch erheblichen Schaden erlitten oder sind gar daran zerbrochen. Die wenigsten Frauen mögen es nämlich, wenn ihr Mann am Sextelefon mit einer anderen fremdgeht.
Die Lösung aller Probleme – moderner Telefonsex mit dem Handy
Wir springen jetzt mit einer Zeitmaschine ins Jahr 2018 und plötzlich haben sich all die eben geschilderten Probleme gelöst. Wie das? Durch modernen Telefonsex mit dem Handy ohne 0900 Nummer. Diese neuen Sexhotlines sind wesentlich diskreter als die klassischen 0900 Hotlines.
Als sich Mobiltelefone und Smartphones immer stärker verbreiteten, veränderte sich auch schlagartig das Verhalten der Anrufer. Statt wie bisher das Festnetz nutzten immer mehr das Handynetz für Sex am Telefon.
Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt (Ende der 2000er Jahre) weiterhin nur 0900 Nummern und 118er Auskunftsdienste. Letztere waren zwar diskreter als die klassischen 0900 Sexnummern.
Allerdings waren sie genau wie diese aus dem Handynetz um bis zu 1 Euro pro Minute teurer. Also alles in allem eine unschöne Situation, die es schleunigst zu bessern galt.
Kurze Zeit später wurden 22er Kurzwahlnummern eingeführt. Diese mobilen Hotlines sind exklusiv aus dem deutschen Handynetz erreichbar und werden nicht bloß für Telefonerotik eingesetzt. Vielmehr nutzen auch große Organisationen wie die Telekom oder der ADAC sie als mobile Servicehotlines.
Von der Einführung dieser 22er Kurzwahlnummern profitierten alle Liebhaber von Telefonerotik gleich mehrfach: Erstens kommen diese mobilen Hotlines nämlich ohne 0900 Vorwahl aus. Sie sind somit genauso diskret wie seinerzeit die 118er Auskunftsdienste. Wenn nicht sogar mehr, weil sie in den Köpfen deutscher Frauen kaum bis gar nicht mit Telefonerotik in Verbindung gebracht werden.
Zweitens kosten diese 22er Hotlines aus dem Handynetz den üblichen Tarif von 1,99 Euro pro Minute. Handynutzer werden nun also endlich beim Telefonsex nicht mehr finanziell benachteiligt. Sie profitieren also durch Handy Telefonsex, der günstiger ist. Und zwar um bis zu 33 Prozent gegenüber einer 0900 Nummer vom Handy.
Drittens sind die mobilen Telefonsexnummern so kurz, dass man sie sich leicht merken kann. Das war bei den langen 0900 Hotlines praktisch unmöglich. Niemand konnte oder wollte die auswendig lernen.
Aber 22er Hotlines kann man mit Leichtigkeit im Gedächtnis speichern. Dadurch hat man immer eine Sexhotline zur Hand, wenn einen die Lust auf einen Telefonfick überkommt.
Telefonsex mit dem Handy ist die ultimative Telefonerotik
Es gab an den alten 0190 und auch 0900 Nummern viel zu kritisieren. All diese Kritikpunkte wurden von den Telefonerotik-Anbietern aufgenommen und mit den 22er Hotlines beseitigt. Es gab vermutlich niemals besseren Telefonsex als im Jahr 2018.