Erobella, die Onlineplattform fรผr kรคufliche Liebe, hat kรผrzlich die Corona-Verordnungen der Bundeslรคnder seit November 2020 unter die Lupe genommen. Dabei ist man, zu dem abschlieรenden und kaum รผberraschenden Urteil gekommen, dass die gesetzliche Definition von „Prostitution“ fรผr die „Diversitรคt der Branche zu uneindeutig und problematisch ist“.
Insbesondere seit dem 2. Lockdown beeinflussen die wagen Corona-Verordnungen und damit einhergehend auch zahlreiche Grauzonen die Tรคtigkeit vieler SexworkerInnen, die vielfach als Solo-Selbststรคndige ihrem Gewerbe nachgehen.
Corona-Lockdown: Prostitution ist nicht gleich Prostitution
Mit den Verschรคrfungen der Corona-Verordnungen sind das Prostitutionsgewerbe und sexuelle Dienstleistungen zunรคchst bis zum 10. Januar 2021 untersagt. Damit sind auch die letzten noch legal tรคtigen SexworkerInnen in den Lockdown geschickt worden.
Die damit aktuell geltenden Einschrรคnkungen und Bestimmungen, die auch viele andere Branchen betreffen, sind fรผr den Bereich Sexarbeit โ mit dem Verweis auf das Prostituiertenschutzgesetz โ den individuellen Corona-Verordnungen der Lรคnder zu entnehmen.
„Bis zu diesem Zeitpunkt herrschte in der Branche groรe Unsicherheit“, weiร Marie Kress, Pressesprecherin der Onlineplattform Erobella, aus Gesprรคchen mit den NutzerInnen. „Der Grund sind unscharfe Formulierungen in den Verordnungen und im Prostituiertenschutzgesetz.“
Wie die aufschlussreiche Recherche von Erobella zeigt, unterscheiden die deutschen Bundeslรคnder derzeit vor allem zwischen Prostitutionsgewerbe und sexuellen Dienstleistungen.
Weiterhin waren diese in mindestens sieben Bundeslรคndern bis Mitte Dezember weiterhin erlaubt, obwohl sich auch die solo-selbststรคndigen DienstleisterInnen als Gewerbetreibende verstehen.
Domina Lady Susan, die in Berlin ein eigenes Studio fรผhrt, wรผnscht sich klarere Definitionen: „Prostitution ist nicht gleich Prostitution. Manche Aktivitรคten sind im Bezug auf Corona sicherer als andere.“
Dienstleistungssektor Sexarbeit mit Definitionsbedarf: Sexwork ist vielseitig
Die aktuelle Ausnahmesituation hat noch einmal deutlich gemacht, dass es dringend bessere und detaillierte rechtliche Definitionen fรผr den Dienstleistungssektor Sexarbeit benรถtigt.
„Sexarbeit hat viele unterschiedliche Facetten. Das geht weit รผber den klassischen Bordellbetrieb hinaus, bei dem die Gรคste die Damen besuchen. Es gibt den Escort, Massagestudio, Hausbesuche, SM-Studios und vieles mehr“, so Marie Kress von Erobella. „Jede Dienstleistung hat ihre ganz eigenen Ablรคufe, die man nur schwer vergleichen kann.“
รber Erobella:
Die Online-Plattform Erobella verknรผpft seriรถse AnbieterInnen von sexuellen Dienstleistungen, Escort-Begleitungen und Models mit echten Kunden. Darรผber hinaus engagiert sich Erobella fรผr die Interessen von SexworkerInnen in Deutschland und gegen die Stigmatisierung der Branche.