„Faust“ war lange angekündigt und noch sehnlicher erwartet! Nun steht er endlich auch in den Regalen der Sex-Shops und Videotheken. Natürlich in anderer Form als die klassische Literaturvorlage, denn hier ist die Rede von Mario Salieris „Faust“.
Faust
(Top-Titel)
Genre: Hardcore, Erotik, Sex, Film
Land / Jahr: D 2002
Laufzeit: ca. 108 Minuten
Studio / Vertrieb: Goldlight Film
Regie: Mario Salieri
Darsteller: Julia Taylor, Tara Young, Katsumi, Remigio Zampa, Philippe Dean, Alban Cerray, u.a.
Format: VHS, DVD
Extras: Making of
Eigentlich hatte ich ja gehofft, mich nach wochenlanger Lektüre des „Faust“ im Deutsch-LK vor etlichen Jahren nie mehr mit dem guten Dr. Faustus beschäftigen zu müssen. Aber Goethes Version trumpft ja auch nicht mehr derart vielen und vor allem schönen Frauen auf, wie diese erotische Filmadaption aus Italien.
Davon jedoch abgesehen wurde die aufwendige und teure Neuverfilmung von Goldlight Film produziert, womit das erfolgreich Duo Goldlight/Salieri erneut einen Meilenstein im Bereich des europäischen Pornofilms gesetzt hat.
Allein schon die Besetzungsliste von „Faust“ liest sich wie das „Who is who?“ europäischer Darsteller/-innen: Julia Taylor, Rita Faltoyane, Bambola, Barbie, Tara Young, Katsumi, Melinda Gale, Remigio Zampa, Silvio Evangelista, Steve Holmes, Horst Baron, Titus, Francesco Malcolm, Philippe Dean, Alban Cerray… die Liste ließe sich noch endlos fortsetzten.
Inspirieren ließen sich Mario Salieri und Drehbuchautor Danielle Morietti von den Werken Goethes und Marlowes, was für den heutigen Erotik-/Pornofilm schon eine mittelschwere Sensation ist. Gilt doch sonst leider und insbesondere auf die Handlung bezogen, meist die Devise alles so einfach und unkompliziert wie nur möglich zu gestalten.
In Verbindung mit dem „Faust“-Mythos geht es hier dementsprechend um Motive, wie den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, Liebe, Sex und Sünde. Die Geschichte der Neuverfilmung umfasst fünf Zeitepochen und beginnt in Deutschland anno 1358.
Der grausame Krieger Faust Pietro stellt nach zahlreichen Kämpfen und Kriegen seine Fähigkeiten in den Dienst der guten Sache. Einen nicht unwesentlichen Beitrag zu diesem Sinneswandel trägt sicherlich auch die Heirat mit Margarete bei. Ein Umstand, der dem Teufel nun gar nicht passt, hatte Faust ihm doch seine Seele versprochen.
So führt der Teufel Faust in die Zukunft, um ihm seine Auswirkungen für ein geeintes Deutschland und die vermeintlich gute Sache vor Augen zu führen. Wir befinden uns im Jahr 1961: Die Deutschen haben den 2. Weltkrieg gewonnen und auch die USA besetzt.
Doch wie immer finden sich windige Geschäftsleute die mit den Nazis kollaborieren. In diesem Fall ist es der Filmproduzent Richard (Remigio Zampa). Richard und seine Ehefrau Kathy haben’s jedoch auch sexuell faustdick hinter den Ohren. Richard treibt’s mit seiner Geliebten (Bambola), während Kathy es mit dem Filmstar Marilyn in schummrigen Hinterhofkinos treibt. Tragischerweise liebt und unterstützt Marilyn Andrew, den Anführer der Widerstandskämpfer, was Richard herausfindet und mit Hilfe des Teufels schamlos ausnützt.
Der Teufel erzählt Richard im folgenden die Geschichte von Odet (Julia Taylor) die im zweiten Weltkrieg eine frühere Landung der Alliierten ermöglicht hätte. In dieser Epoche begegnen wir Odets Verlobten Philippe Dean als SS-Offizier und Alban Cerray als General, der mit der fantastisch aussehenden Katsumi verheiratet ist. Diese Kombinationen führen natürlich zu zahlreichen genial-geil inszenierten Hardcore-Szenen.
Sei es der Dreier Katsumis mit den Soldaten Horst Baron und Steve Holmes (inklusive großartiger Blowjob Einlagen) oder die Gangbang-Szene im halbdunklen Zugabteil. Doch auch Julia Taylor ist in vielen geilen Szenen zu sehen und überzeugt auch auf schauspielerischer Ebene.
„Faust“ endet mit einem apokalyptischen Ausblick ins Jahr 2019 und im Finale erfahren wir, wie alles im Jahre 33 n.C. begann.
Zugegebenermaßen ist dies eine sehr verkürzte Fassung des Films, sollte aber an dieser Stelle reichen um Euch auf den Geschmack gebracht zu haben. „Faust“ zählt definitiv zu den besten europäischen Spielfilmpornos aller Zeiten!
Hier stimmt einfach alles: Die Story, die Darsteller, die Sets und Locations, Kamera, Kostüme und allem voran die fantastischen Hardcore-Szenen. Einfach großartig, was Mario Salieri hier in Szene gesetzt hat und mit Katsumi gibt’s auch gleich die „Newcomerin des Jahres“ zu bewundern!
Die DVD-Version beinhaltet übrigens noch ein gelungenes Making-Of, sowie eine liebvolle Menügestaltung. Unbedingt ansehen!!!