Im Bereich der Porno-Klassiker entführt uns Herzog Video diesmal in die Post-Ära des Flower Power Zeitalters gegen Ende 70er Jahre. Diesmal allerdings nicht nach Deutschland oder Frankreich, sondern in die Straßen bzw. Betten von San Franzisko.
70er Jahre Gonzo-Action aus den USA in Orgien des Fleisches
Dort hat es das mehr oder weniger emanzipierte Damentrio Diane, Lynn und Alice nach erneuten Ausflüchten und Absagen ihrer Lover satt, sich länger ausbeuten lassen.
Zur Verdeutlichung dessen darf Alice ihrem Geliebten nach dem Essen noch gepflegt einen blasen. Während er danach sofort einschläft und sie duschen geht, springt ihre dunkelhäutige Freundin Lynn mit ihm die Kiste. Allerdings dreht „er“ dabei wieder munter und mächtig auf und die „Bestrafungs“-Nummer verläuft nicht ganz so, wie es geplant war.
Bei dem aufgedrehten lustig ausschauendem Herrn, der eine unglaubliche Art beim Essen an den Tag legt und herrlich overactet, handelt es um den heute 50-Jährigen John Leslie. Der ist vielen Gonzo-Fans aufgrund seiner Evil Angel-Produktionen als Regisseur und seiner beinah 20-Jährigen Karriere als Darsteller mit knapp 500 Filmen sicherlich bestens bekannt.
Hinsichtlich des inhaltlichen Ansatzes der weiblichen Emanzipation lässt er sich hier zudem noch über die Last mit seiner kranken Frau und der Familie aus, bevor er seine Geliebte zum Blowjob auffordert.
Der Rest der Storyline, sofern man davon sprechen kann, liest sich wie folgt: Die frustrierten Mädels entwickeln eine Art Punktesystem für jeden Kerl, den sie ins Bett bekommen. Die höchste Punktzahl gibt es übrigens, wenn die Mädels kommen.
Dementsprechend geht nun die Post ab, sodass man angesichts von mehr als 10 Szenen in etwas mehr als 70 Minuten wahrlich von Fleischeslust sprechen kann. Sieht man von einer viel zu kurzen Lesbenszene zwischen Lynn und Diane ab, gibt es ausschließlich Paar-Szenen zu sehen, also keine der titelgebenden Orgien. Die Szenen sind dafür aber knackig und angenehm kurz. Halt typisch für viele Pornos aus den 70er Jahre. Zudem gibt es viele Blowjobs und eine sehr bizarre Szene zu sehen. In der schnallt sich Diane einen Strap-On, um, den ihr Lover mit seiner Zunge innig liebkost und danach (leider) umgehend wieder abgeschnallt wird.
Die 70 Minuten sind angesichts der reichhaltigen Action äußerst kurzweilig geraten und bereiten gerade auch wegen des kultigen 70er Jahre Flairs jede Menge Spaß.
Zu den Personen gibt es eigentlich nicht mehr allzu viel zu sagen. Die dunkelhäutige Helen Carrol mit cooler Afro-Frisur und nicht gerade feinen Gesichtszügen trat angesichts der furiosen Action, die sie hier ablieferte leider nie mehr in Erscheinung.
China Leigh (aka Tina Wong, Tina Orchid, Tina Austin) brachte es in ihrer bis 1981 dauernden Karriere immerhin noch auf 14 Titel.
Karen Baldwin (aka Spring Fidley) drehte insgesamt 9 Produktionen und zog sich ein Jahr nach der Veröffentlichung von „Orgien des Fleisches“ als Darstellerin zurück.
Auf der männlichen Seite sieht es da schon interessanter aus. John Leslie hatte ich schon erwähnt. John Seeman brachte es auf 140 Auftritte und trat unter dem Pseudonym Jethro Brunel auch einige Mal als Regisseur in Erscheinung.
Ken Scutter und RJ Reynolds brachten es ebenfalls auf über 100 Produktionen, währen die, in den Credits genannten Roger Wills und M. Peterson nur hier einen Auftritt hinlegten.
Regisseur Hans Christian (aka Howard Christian) drehte auch nur vier Filme, unter denen „Orgien des Fleisches“ sein zweites Werk war.
Fazit: Ein kleiner, aber feiner Gonzo-Klassiker!
Three Shades of Flesh
Originaltitel / Alternativtitel:
Genre: Erotikfilm, Porno Spielfilm, Pornofilm Klassiker
Land / Jahr: USA 1977
Laufzeit: ca. 72 Min.
Studio / Vertrieb: Herzog Video
Regie: Hans Christian
Erotik Darsteller: Karen Baldwin, China Leigh, Helen Carrol, John Leslie, John Seeman, Ken Scutter, RJ Reynolds, u.a.
Format (Bild + Ton): DVD (PAL) 4:3, Deutsch, Codefree
DVD Extras: Trailer