Feigenblatt, das Magazin fรผr Erotisches, war mir bis vor wenigen Wochen leider noch unbekannt. Entdeckte ich das Magazin doch eher zufรคllig beim Surfen durch die unendlichen Weiten des Internets, was mich umso neugieriger machte.
Und die Neugier war mehr als gerechtfertigt, wie sich bei der Rezension der vorliegenden Ausgabe (Heft 05/06) schnell heraus stellen sollte. Denn bereits nach einem flรผchtigen Blick ins Inhaltsverzeichnis und nach den ersten Seiten erweist sich das Feigenblatt als gleichermaรen ansprechendes wie lesenswertes Erotik-Magazin. Angenehm und wohltuend niveauvoll hebt sich das Feigenblatt von der breiten Masse der platten und bunten Illustrierten, den pseudo-intellektuellen Mรคnnermagazinen, trendigen Lifestyle-Lektรผren und โreinenโ Frauen-Zeitschriften ab.
Denn im Gegensatz zu den genannten Formaten widmet sich Herausgeberin Anja Braun im Feigenblatt erotischen Angelegenheiten gleich unter vielerlei Aspekten. Dabei zeichnen sich die Texte und Bilder sowohl durch einen gewissen Anspruch wie auch durch ihre unterhaltsamer und zugleich informative Form aus.
Feigenblatt: Erotik ansprechend zu Papier gebracht
So geht es auch in der erwรคhnten Ausgabedes Feigenblatt durchaus bunt aber keinesfalls einfallslos zur Sache. Dem Einstieg in Form eines Gedichtes, folgt ein der โBriefwechsel mit Antonellaโ von Rena Larf.
Dem folgen gleich zwei lรคngere und mit tollen Fotos versehene Artikel รผber den Fotografen Thomas Karsten, der zu den meistverรถffentlichten Aktfotografen Deutschlands zรคhlt. Seine beeindruckenden Frauen-Portraits, suchen ihresgleichen und laden den Leser angeregt dazu ein, sich umgehend intensiver mit dem kreativen und facettenreichen Werk auseinander zusetzen.
Hinzu kommt in Auszรผgen ein Vorabdruck des neuen Romans โTagebuch der Lustโ, der bekannten franzรถsischen Erotik-Autorin Alina Reyes.
Nicht nur fรผr Filmfreunde des Erotischen lesenswert ist auch das Interview mit Nicolas Barbano von Innocent pictures (โAll about Annaโ).
Des weiteren finden sich in der fรผnften Ausgabe des Feigenblatt noch Buchbesprechungen, erotische Kurzgeschichten, Lyrik, sowie ein Interview mit der Hรถrbuchautorin Christine Janson wieder, die das 60 Seiten starke Magazin gelungen abrunden.
Feigenblatt, ein Magazin fรผr Erotisches, fรผr eine tiefere Sinnlichkeit? Kann das in der heutigen Medienlandschaft funktionieren, fragt sich im Vorwort die Herausgeberin? Ja, kann es und es lohnt sich, wie es die einjรคhrige Jubilรคums-Ausgabe eindrucksvoll unter Beweis stellt. Glรผckwunsch zu einem gelungenen Magazin und auf viele weitere Ausgaben, kann man da nur sagen.
Das Feigenblatt Magazin erscheint quartalsweise zum Preis von 5 โฌ pro Ausgabe.
Feigenblatt Magazin
Land / Jahr: Deutschland 2006
Verlag: Woerter Verlag | www.feigenblatt-magazin.de