Erotik trifft auf Fantasie – mit „Zwölf Wellen der Leidenschaft“ wird den Leser*innen ein intensiver literarischer Ritt geboten, der keine Wünsche offenlässt. Nach einer ruhigeren Phase im Bereich der erotischen Literatur (zumindest bei uns in der Redaktion) bringt D.L. Monreal endlich neuen Nachschub für alle Liebhaber expliziter Geschichten.
Das Buch, das zugleich Monreals literarisches Debüt ist, umfasst 12 Kurzgeschichten. Zum Autor selbst gibt es allerdings auch auf seiner Webseite kaum Informationen. Sowohl er als auch der Verlag hüllen sich in Schweigen.
Immerhin konnten wir herausfinden, dass Monreal ein Mann ist, was die männliche Sicht auf Fantasien im Buch erklärt. Das bedeutet aber nicht, dass Frauen nicht ebenfalls Gefallen am lustvollen Lesen finden können.
Der Inhalt von „Zwölf Wellen der Leidenschaft“
Mit seinen 112 Seiten ist das Buch zwar nicht umfangreich, aber inhaltlich wird es umso intensiver und expliziter. In Sachen Sex kommen weder die Leserinnen noch die Protagonistinnen der Geschichten zu kurz – egal, ob männlich oder weiblich. Hier ist für alle etwas dabei.
Die erotischen Kurzgeschichten im Überblick
Mit „Der Professor und seine Studentin“ beginnt die Sammlung direkt und unverblümt. Man landet mitten in einem heißen Quickie, der den Einstieg ins wilde Treiben eröffnet und sofort Lust auf die nächsten Geschichten macht.
„Sommergewitter“ überrascht dann mit einem romantischen Beginn. Doch keine Sorge, liebe Leser*innen – das betrifft nur die Einleitung. Die darauf folgenden Szenen stehen dem wilden Sex der ersten Geschichte in nichts nach.
Mit „Der Babysitter“ wird es in Sachen Klischees wieder absolut übertrieben, aber umso intensiver. Diese typische Männerfantasie hat es wirklich in sich.
„Die Geschäftsreise“ verläuft etwas gesitteter, doch auch hier bleibt der Sex das zentrale Thema, sodass keine Wünsche offenbleiben.
„Auf der Betriebsfeier“ ist meine persönliche Lieblingsgeschichte. Die Charaktere wirken glaubhaft, das Setting ist authentisch und realitätsnah – auch wenn Betriebsfeiern in der Realität wohl selten so enden. Das Kopfkino dürfte bei vielen Leser*innen auf Hochtouren laufen.
„Beim Ausritt“ spricht vor allem Pferdeliebhaber*innen an. Der Beginn hat einen leichten soft-erotischen Touch, bevor es gewohnt hart zur Sache geht.
„Ferien im Hotel“ greift den Sommertraum vom heißen Sex mit einem Unbekannten auf. „An der Bar“ hingegen bleibt, zumindest nach meinem Geschmack, im Vergleich zu den anderen Geschichten etwas blass.
Mit „Die Cousine“ folgt dann ein weiteres Highlight! Dieses Mal geht es um einen feucht-fröhlichen Dreier (M/F/F), der für willkommene Abwechslung sorgt und endlich auch mal eine andere erotische Konstellation präsentiert.
„Beim Oktoberfest“ und „Tennis“ bedienen klassische Pornoklischees, was nicht weniger für die „Clubhaus“-Geschichte gilt, die bei Fans expliziter Literatur gleichermaßen gut ankommen sollten.
Zum Abschluss gibt es mit „Oh Daddy“ ein weiteres typisch männliches Sex-Klischee, das die Sammlung gelungen abrundet. Wer Gefallen an „Der Professor“ und „Der Babysitter“ gefunden hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen.
Die letzte und dreizehnte Geschichte, die nur eine Seite füllt, erinnert die Leser*innen daran, dass die vorangegangenen Erzählungen Fiktion sind. Sie endet mit einem wichtigen Hinweis: Wenn eine Frau „Nein“ sagt, meint sie das auch so – und das sollte respektiert werden.
Fazit
„Zwölf Wellen der Leidenschaft“ ist nichts für zartbesaitete oder romantische Gemüter. Hier wird die literarisch interessierte Hardcore-Fraktion bedient, die sich an expliziten Details erfreut – und davon gibt es reichlich. Eine Leseprobe ist übrigens auf den Seiten des Verlags zu finden, mit Auszügen aus den ersten beiden Geschichten.
Die 12 Kurzgeschichten eignen sich ideal für eine kurze erotische Auszeit zwischendurch. Jede Story steht für sich, und da sie nur wenige Seiten umfassen, kann man das Buch auch in kleinen Häppchen genießen. Ich selbst habe es jedoch an einem Nachmittag verschlungen.
Ein abwechslungsreiches und gelungenes Debüt, das viele erotische Fantasien befriedigt, auch wenn es vornehmlich die männliche Sichtweise bedient. Das sollte Leserinnen jedoch nicht abschrecken – wie andere Rezensionen zeigen, können auch sie Gefallen an der Sammlung finden. Für meinen Geschmack hätten manche Geschichten etwas länger sein können, um den Charakteren mehr Tiefe zu verleihen. Das ist jedoch dem Format der Kurzgeschichte geschuldet.
Insgesamt überzeugt „Zwölf Wellen der Leidenschaft“ durch eine ansprechende, stilistisch gelungene und sinnliche Sprache. Die mit voller Lust getränkte Geschichten kommen schnell auf den Punkt und lassen garantiert keine Langeweile aufkommen. Für Erotik- und Buchliebhaber/-Innen eine klare Empfehlung! Ich freue mich jedenfalls auf weitere Veröffentlichungen von D. L. Monreal.
Zwölf Wellen der Leidenschaft
Genre: Erotische Kurzgeschichten
Land / Jahr: Deutschland 2023
Verlag: Novum
Autor: D.L. Monreal
Format: Kindle / Taschenbuch, 112 Seiten