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Faster, Pussycat! Kill, Kill! (Russ Meyer Films)

Mit „Faster, Pussycat! Kill, Kill!“ kommen wir im Rahmen der Russ Meyer DVD-Releases von WVG Medien zu einem der absoluten und zumindest vom Titel her bekanntesten Kultfilme von Russ Meyer. Ein Umstand, der nicht zuletzt auch der legendären Hauptdarstellerin Tura Satana zu verdanken ist.

Faster Pussycat Kill Kill DVD Cover

Die Satansweiber von Tittfield

Waren es in „Motorpsycho“ drei Männer, die für Furore und Unheil sorgten, drehte Russ Meyer den Spieß nun um und besetzte die Hauptrolle mit drei „wilden“ Weibern, um die Ereignisse voranzutreiben.

So begab sich Meyer mit seiner Crew und einem Budget von knapp $ 45.000 Euro erneut in die Wüste. Diesmal wählte er die Mohave-Wüste als Drehort aus und musste, aufgrund des Budgets, erneut Abstriche hinsichtlich der Ausstattung machen. Hätte er bei „Motorpsycho“ unter anderem noch gerne große und und schwere Motorräder verwendet, so lag ihm diesmal umso mehr daran, endlich wieder in Farbe drehen zu können, was ihm jedoch finanziell (noch) nicht möglich war.
Umso so größeres Glück hatte er dafür mit der Auswahl seiner Hauptdarstellerin Tura Satana, die er über eine Anzeige in Variety fand. Erneut spielte auch Haji (Ruby aus „Motorpsycho“) mit, die in der Rolle der Rosie zu sehen ist, und auch in späteren Meyer-Produktionen noch zu sehen ist.

Über Tura Satana streiten sich die Geister hinsichtlich ihrer Biografie und daher will ich mich an dieser Stelle auch nicht mit weiteren Gerüchten aufhalten. Ihre eigene, angeblich auch gefakte Bio findet ihr unter: www.turasatana.com Dennoch kann man ohne viele Umschweife sagen, dass die in Chicago aufgewachsene Halbjapanerin Tura die optimale Besetzung und Verkörperung der Varla ist. Zu Recht schwärmte Meyer in seinen Erinnerungen oft von ihr und bezeichnete sie mehr als einmal als „großartig“. Denn neben ihrer imposanten und dominaten Erscheinung, konnte die Stripperin auch am Set anpacken, wenn Hilfe gebraucht wurde, und führte zudem alle Stunts selbst aus. Weniger Gefallen hatte er allerdings wohl daran, dass Tura stets alle Rechte an ihrer Person innehatte, so dass er nicht nur Meyer bei jeder Neuveröffentlichung oder Coveränderung, ihre Erlaubnis brauchte… Definitiv ohne Zweifel sind jedenfalls ihre weiteren Gastauftritte in diversen Krimi-Serien, wie z.B. der „U.N.C.L.E“-Serie, sowie in einigen Werken von Ted V. Mikels, wie z.B. „Astro-Zombies“. Aufgrund ihrer Persönlichkeit hätte sie wohl durchaus das Zeug zu einer echten Kultikone haben können…
Nicht zu vergessen an dieser Stelle auch Stuart Lancaster, der nette Onkel Lute aus „Mudhoney“, der auch diesmal in der gegenteiligen Rollenbesetzung vollkommen überzeugen kann.
Das Drehbuch, nach einer Idee von Meyer, stammte übrigens erneut von Jack Moran (dem Ex-Kinderstar), der bereits das Drehbuch zu „Wild Gals Of The Nacked West“ geschrieben hatte. Trotz privater und gesundheitlicher Probleme und eines damit verbundenen extremen Alkoholkonsums, zeichnete sich Moran stets als guter und schneller Schreiber aus.

Faster, Pussycat! Kill, Kill!“ beginnt mit einer schwarzen Leinwand und einem Prolog von John Furlong zum Thema Gewalt, bevor in der nächsten Szene die drei weiblichen Hauptfiguren Varla, Rosie und Billie (Lori Williams) als Go-Go-Girls in einer Bar zu sehen sind. Während des Vorspanns sieht man sie mit ihren Sportwagen über die Straße rasen, was in einem Rennen endet.
Kurze Zeit später treffen sie auf den jungen Tommy (Ray Harlow) und dessen Freundin Linda (Sue Bernard). Hobbyrennfahrer Tommy fordert Varla zu einem Rennen heraus. Varla gewinnt durch ein nicht ganz faires Manöver und bricht Tommy das Genick, als sich dieser beschwert. Tommy’s Freundin Linda dreht daraufhin durch und die Frauen beschließen sie zu betäuben und mitzunehmen.
An einer Tankstelle sehen sie später, wie ein junger Kerl, einen querschnittsgelähmten alten Mann zum Auto trägt. Der Tankwart erzählt den Schönheiten, dass der Alte reich sei und auf einer einsamen Ranch in der Nähe lebt. Eine Gelegenheit die sich Varla keinesfalls entgehen lassen will. Sie beschließen unter fadenscheinigen Gründen dort unterzutauchen und sich das Geld unter den Nagel zu reißen.
Das gestaltet sich dann doch schwieriger als geplant, denn sie geraten in eine sehr merkwürdige Familie. Der gelähmte Alte (Stuart Lancaster) hat immer ein Gewehr bei sich und hasst Frauen und Züge. Zum einen wurde er bei einem Zugunglück zum Krüppel, zum anderen starb seine Frau bei der Geburt seines jüngeren Sohnes. Aufgrund der geistigen Behinderung des Jungen, nennt er ihn nur „das Gemüse“. Körperlich ist er allerdings umso fitter und erregt daher Billies Aufmerksamkeit.
Als der Alte sich im Trubel der Anwesenden an die junge Linda ranmacht, flieht sie und trifft auf den älteren Sohn Kirk (Paul Trinka). Der ist zwar äußerst gutmütig, aber auch mächtig verklemmt. Unwissend, was sich genau ereignet hat, bringt er Linda zurück zur Farm und in die Hölle, der sie glaubte entronnen zu sein. Nach ihrer Rückkehr wird Linda von Tura verprügelt und im Lauf des Abends schnappt sich Tura Kirk, was die ihr treu ergebende Rosie eifersüchtig zur Kenntnis nimmt.
Billie besäuft sich derweil und lässt Linda erneut entkommen. Der Alte macht sich mit seinem Jungen erneut auf die Jagd, gefolgt von Varla und Kirk. Kirk spürt erstmals deutlich Varlas boshafte und unmenschliche Veranlagung, als sie den Jungen zur Vergewaltigung von Linda auffordert. Kirk nutzt den Moment und entschließt sich zur Flucht mit Linda.
Zurück auf der Ranch überlegen die Frauen, was sie nun machen wollen. Billie hat genug von allem und will sich von Varla und Rosie trennen. Varla dankt ihr diese Entscheidung mit einem Messer im Rücken. Von ihrer Gier getrieben überfährt Varla den Alten auf dem Hof und entdeckt das Geld im Rollstuhl. Als das „Gemüse“ die tote Billie auffindet, nimmt er das Messer an sich und rammt es Rosie in den Bauch. Varla versucht daraufhin auch ihn zu überfahren, was aber aufgrund seiner enormen körperlichen Kräfte nicht gelingt. Kirk flieht mit Linda weiterhin die Eisenbahnlinie entlang, wobei sie von Varla entdeckt werden, es kommt zum Zweikampf zwischen Varla und Kirk. In letzter Sekunde überfährt Linda Varla und rettet dadurch Kirk vor Varla.

Mit der Aussage Kirks: „Sie hatte nichts Menschliches an sich“ endet der krönende Abschluss von Russ Meyers Schwarz-Weißer Schaffensperiode, die in diesem Kultfilm ihren absoluten Höhepunkt findet. „Faster, Pussycat! Kill, Kill!“ bringt es nochmal in der ultimativ Steigerung auf den Punkt, worum es Meyer auch schon in „Lorna“, „Mudhoney“ und „Motorpsycho“ ging: nämlich um die menschlichen (Un)tugenden der Unmoral, Gewalt und Lust.

Ein weiteres Meisterwerk von Russ Meyer!


Faster, Pussycat! Kill, Kill!

Originaltitel / Alternativtitel: The Leather Girls, The Mankillers, Pussycat, Die Satansweiber von Tittfield
Genre: Erotikfilm, Sex Spielfilm, Sexfilm Klassiker 
Land / Jahr: USA 1966
Laufzeit: ca. 83 Min.
Studio / Vertrieb: Eve Productions / WVG Medien
Regie: Russ Meyer
Erotik Darsteller: Tura Satana, Haji, Lori Williams, Stuart Lancaster, Ray Harlow, Paul Trinka, Dennis Busch, u.a.
Format (Bild + Ton): DVD PAL 4:3, DD 2.0 (dt.)
DVD Extras: -

Faster, Pussycat! Kill, Kill! (Russ Meyer Films) 1

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