Dr. Snake und die geilen Baby Dolls ist in vielerlei Hinsicht anders! Dieser Porno ist reiner Irrsinn, totaler Wahnsinn und völlig abgedreht. Dr. Snake entpuppt sich in der deutschen Synchro als Dr. Allan Hayes (Harry Reems), der mit einer neuartigen Orgasmus-Maschine experimentiert. Er selbst hat diesbezüglich eigentlich keine Probleme, da er immer geil und auf Sex aus ist. Die einzige Person, bei dem ihm jedoch jegliche Manneskraft und Standfestigkeit versagt, ist ausgerechnet seine eigene Ehefrau Jane (Georgina Spelvin), die zu allem Unglück auch noch Mitglied einer obskuren Vereinigung ist.
Dr. Snake und die geilen Baby Dolls
„Spicker’s Magic Wand“
Genre: Porno, Klassiker
Land / Jahr: D 2006 (USA 1973)
Laufzeit: ca. 78 Min.
Studio / Vertrieb: Herzog Video
Regie: Nanu Farlone
Darsteller: Harry Reems, Georgina Spelvin, Jeff Eagle, Elithia Lewis, Any, Inger Kissin, Mari Madigan, u.a.
Format: DVD, PAL 4:3, DD 2.0, Codefree,
Extras: Trailer
Dr. Snake und die geilen Baby Dolls startet mit Jane in der Badewanne, während Allan nebenan im Bett liegt und recht psychodelische Sex-Fantasien hat. In einer Art Dschungel träumt er von seiner nackten Frau und Geliebten, die mit wirren Bodypaintings verziert sind. Am Ende des Traumes verliert er seinen Penis an seine Frau und bläst ihn imaginär selbst. Das ist schon ziemlich abgefahren und gerade mal der Anfang …
Doch genauso abgedreht geht es am nächsten Morgen direkt weiter: Allan wird von dem jungen Hausmädchen Bonita (Elithia Lewis) geweckt, die ihre kranke Mutter vertritt. Umgehend zieht sie Allan ins Bett und es ergibt sich eine muntere Nummer, während Jane ihre nachts begonnene Bad-Aktion beendet. Es folgt das Frühstück der beiden, was damit endet, dass Allan zur Arbeit führt und Jane mit Bonita eine Amazonen-Nummer im Schlafzimmer aufführt. Als Opfer der beiden muss der Chauffeur (Jeff Eagle) herhalten.
Weiter geht es mit den amourösen Abenteuern von Allan im „C.O.C. K.“-Büro, was Cosmic Orgasmic Culture Kinetics bedeutet. Alles klar, soweit? Nun, 1973 scheinen sich doch noch diverse bewusstseinserweiternde Substanzen im Körper des Drehbuchautors und der Macher dieses Werkes befunden zu haben.
Im besagten Institut geht es jedenfalls frivol weiter: Allan hat gleich mit seiner jungen und einer älteren Sekretärin (Mari Madigan & Inger Kissin) Sex, von denen es die ältere anschließend noch mit einer weiteren Sekretärin (Any) treibt. Irgendwann taucht auch in dem ganzen Trubel auch noch Jane auf und man beschließt endlich, die Orgasmus-Maschine zu testen. Die sogenannte Spicker Magic Wand besteht aus leuchtenden Säulen, ähnlich aufgebaut wie Orgelpfeifen. Das trashig anmutende Gerät, das auch noch Musik macht, funktioniert natürlich perfekt und führt die Akteure zu einem Gruppensex-Gelage, an deren Ende der erfolgreiche Vollzug des Geschlechtsaktes von Allan mit seiner Frau steht.
Die beiden Hauptdarsteller Harry Reems (u.a. Deep Throat) und Georgina Spelvin (Devil in Miss Jones) sollten wohl allen Classic-Fans bekannt sein. Die blonde Inger Kissin (aka Andrea True, Singh Low) war in den 70er Jahren in mehr als 60 Porno-Produktionen zu sehen, was in etwa auch für Mari Madigan (aka Helen Madigan, Jennifer Mason, Jenifer Jordan) gilt.
Über den Rest der Darsteller und Produktion ist mir leider nichts bekannt. Genauso wie über den Regisseur oder Regisseurin mit dem Pseudonym Nanu Farlone.
Dr. Snake und die geilen Baby Dolls ist nicht in allen Szenen unbedingt als geil zu bezeichnen, auch wenn die Szenen insgesamt gar nicht mal schlecht sind. Allerdings verliert sich ein Großteil der sexuellen Energie in dem grotesken Umfeld der Produktion. Daher stellt diese Produktion viel mehr ein rares Dokument der sexuellen Revolution in den 70ern da, indem man noch sehr experimentierfreudig war und auch sein konnte. Der schräge Mix aus Pornoszenen, Slapstick und Experimentalfilm ist bestimmt nichts für die breite Masse, aber es schadet auch keineswegs, sich an den damaligen Stars Harry Reems und Georgina Spelvin zu erfreuen.
Dr. Snake und die geilen Baby Dolls ist ein buntes Fragment Pornogeschichte, dass man zumindest einmal gesehen haben sollte, denn so was wird es nie wieder geben.