Sex Geschichten erfreuen sich seit Jahrhunderten einer stetigen Beliebtheit in der bunten Welt der erotischen Unterhaltung. Die Gründe dafür sind wohl ebenso vielfältig, wie es die Neugier der männlichen und weiblichen Leser und unbändigen Fantasien der Autoren widerspiegeln. Und dass das Interesse an Sex Geschichten jeglicher Art ungebrochen ist, zeigt nicht zuletzt der überragende Erfolg der „50 Shades of Grey“ Trilogie von E.L. James. Weltweit mehr als 10 Millionen verkaufte Exemplare in 37 Sprachen sprechen da eine deutliche Sprache, auch wenn man wie manche Kritiker über das inhaltliche Niveau streiten kann.
Nicht nur angesichts dessen, scheint die Macht der Sprache und Kraft des Wortes auch in erotischer Hinsicht ungebrochen. Denn auch wenn man langläufig meinen könnte, dass in der heutigen Zeit alle Welt nur noch Filme guckt, zeigt allein ein Blick ins Internet das sich allein in Deutschland unzählige Seiten mit Sex Geschichten und erotischer Literatur beschäftigen.
Angefangen bei privaten Seiten und Blogs, bis hin zu den professionellen Portalen wie zum Beispiel den „Erotischen Geschichten“ von Orion. Das vielfältige Angebote umfasst natürlich ebenso ein weites Feld an erotischen Romane, wie zum Beispiel von Blue Panther , die sich gerade heutzutage auch als eBooks wachsender Beliebtheit erfreuen. Hinzu kommen nicht weniger erotische Hörbücher,wie die des Augenscheinverlags und so weiter. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und spiegelt sich auch in den erotischen Leserbriefen von Sex-Magazinen wie dem Hustler oder Penthouse wieder, von denen es zeitweise sogar Sonderausgaben nur mit den erotischen Geschichten der Leser gab bzw. in einigen Ländern immer noch gibt.
Ein interessanter Aspekt bezüglich der Sex Geschichten ist die Tatsache, dass insbesondere erotische Geschichten aus dem BDSM Bereich eine große Resonanz finden und schon in früheren Jahrzehnten zu Bestsellern wurden. Sex sells und das mal wieder in jeder Hinsicht, wie auch ein Blick auf die Historie der erotischen Literatur zeigt.
So wurde im 16. Jahrhundert bereits der erste Versuch eines italienischen Buchdrucks („I Modi“)mit 16 erotischen Abbildungen und kurzen Texten von Papst Clemens VII. untersagt. Nicht viel anders erging es vielen späteren Autoren und Künstlern, die im besten Fall nur verhaftet wurden und deren Werke verboten und zensiert wurden.
Erst im 17. Jahrhundert kamen weitere Bücher mit pornografischen Bildern und/oder erotischer Literatur in den „Handel“, die überwiegend in Amsterdam gedruckt wurden und nach ganz Europa geschmuggelt wurden. Eines der bekanntesten Werke aus der damaligen Zeit ist das französische Werk „L’École des filles“ (1655), dass auch den Beginn der Pornografie in Frankreich begründet.
Wie zum Teil auch in den späteren 70er Jahren nutzen während der Zeit der Aufklärung viele französische Künstler, Freidenker und politisch engagierte Menschen die Pornografie als satirisches Mittel zum Zweck, um ihre Sozialkritik zu formulieren. Diese richtete sich damals vor allem gegen die katholische Kirche, die herrschende Klasse und sexuelle Unterdrückung. Insbesondere die antiklerikale Kritik setzte sich in der Pornografie noch lange oder genauer gesagt in gemilderter Form bis heute fort. So finden sich auch heute noch viele Sex Geschichten und Filme, deren Charaktere sich der urtypischen Rollenklischees des Priesters und der Nonne bedienen. Wenngleich es seit Jahren nur noch auf die Kostüme und weniger auf eine kritische Haltung hinausläuft, so lebt dieser Aspekt und die damit verbundenen Fantasien in gewisser Weise noch stellvertretend bis heute fort.
So verwundert es auch nicht, dass zu dieser Zeit auch die bis heute legendären Werke des Marquis de Sade erschienen.
Für nicht weniger Aufregung sorgte 1748 die Veröffentlichung von „Fanny Hill“ in England. Und das obwohl „Memoirs of a Woman of Pleasure“ vielfach gekürzt wurde und wenig explizit erscheint. Dennoch avancierte „Fanny Hill“ zu einem der auflagenstärksten Bücher in englischer Sprache und war in den USA bis 1963 und in Großbritannien bis 1970 verboten.
Im Anschluss folgte das Zeitalter der Fotografie, welches sich nicht weniger explizit dem Thema der Pornografie annahm und von dem die ersten „Pornohändler“ dank des aufstrebenden wie internationalem Postsystem profitierten. Die gedruckte Literatur damals bestand im wesentlichen aus französischen Fotografien und englischen Texten, die einzeln oder getrennt produziert wurden.
Somit entstanden um 1900 auch die ersten Magazine, die sich ähnlich wie die Filme vom Nudie und Pin-Up zu den ersten Sex Magazinen und späteren Hardcore-Magazinen entwickelten, während die eigentlichen gedruckten Sex Geschichten immer gleich blieben. Es geht und ging um Erotik mit all ihren Facetten und das ist Gottseidank bis heute nicht anders! Die Ideen und erotischen Fantasien reichen dabei vom Nachbarn über die Lehrerin bis zum Zimmermädchen oder von Orten, wie dem Bahnhof bis hin zum Urlaubsort, Swingerclub.
Einen nicht minder großen Raum nehmen dabei, wie schon erwähnt, die Romane aus dem Bereich der sadomasochistischen Literatur ein, deren Bandbreite nicht weniger abwechslungsreich von fiktiven Geschichten, über Erlebnisberichte bis hin zu Ratgeber und Aufklärungsbüchern aller Art reicht.
Der wissenschaftliche oder vielmehr gesagt pseudo- und nicht wissenschaftliche Handlungsrahmen ist bedeutend größer, aber nichtsdestoweniger setzte aufgrund der beschriebenen sexuellen Praktiken und Verhaltensweisen, die auf teils rigiden Moralvorstellungen stießen, die Kirche und die staatlichen Behörden unterschiedlichster Art auf umso stärkere Beschränkungen.
Angefangen beim heute harmlosen „Kamasutra“, indem vier unterschiedliche Schlagarten des Liebesspiels beschrieben werden, bis hin zu erotischen Klassikern der Sex Geschichten in Form von „Die 120 Tage von Sodom“ und „Venus im Pelz“ von Leopold von Sacher-Masoch oder den „Sweet Gwendoline“ Comics des Bondagekünstlers John Willie.
Zu den weiteren Klassikern zählen natürlich auch die „Geschichte der O“ (1954) und „Rückkehr nach Roissy“ (1969) mit der die französische Journalistin und Literaturkritikerin Anne Declos (aka Pauline Réage) zwei große Klassiker verfasste, die bis heute die nicht nur die BDSM- wie auch insgesamte erotische Kultur entscheidend beeinflusst. Eines der besten Beispiele zwischen gedruckter und verfilmter erotischer Literatur ist Radley Metzgers Verfilmung des französchen Romans „L’Image“ der französischen Schriftstellerin Catherine Robbe-Grillet (aka Jean de Berg) unter dem Titel „The Image“ oder „The Punishment of Anne“.
Als vielfach erfolgreicher sollte sich gerade im Mainstream-Kino noch die spätere Hollywood Verfilmung von „9 ½ Wochen“ erweisen, der auf dem 1978 erschienen Roman „9 1/2 Wochen: Erinnerungen an eine Liebesaffäre“ von Elizabeth McNeill beruht.
Es ließe sich noch vieles mehr dazu erzählen und dieser Artikel stellt nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Genre der erotischen Geschichte dar. Es wird also mal wieder Zeit zu lesen, liebe Leser! Die Welt der Sex Geschichten ist groß, bunt und bietet allen Repressalien zum Trotz noch immer viel mehr Freiheiten als es Bilder jemals zeigen werden!