Wenn man als ehemaliger männlicher Pornostar und dann noch im Alter von 50 Jahren immer noch den „Male Fan Favorite“ Award verliehen bekommt, dann hat man zweifelsohne beim Publikum einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Der Amerikaner Randy West gehört zu dieser Sorte Mensch. Auch wenn er seine Karriere als Schauspieler mittlerweile beendet hat und er nur noch hinter der Kamera steht, gehört ihm immer noch ein Platz im oberen Bereich der Beliebtheitsskala.
Randy West (aka Andy Abrams, Andy Deer, Randy Abrams, Johny West) wurde am 12. Oktober 1947 in New York geboren.
Mit heißen Rhythmen zu heißen Streifen?
Heute kaum vorstellbar, versuchte er sich zunächst an einer Karriere als Sänger. Mit Blues- und Rockmusik zog er damals durch die kleinen Clubs der Metropole, bevor er Anfang der 70er Jahre nach Südkalifornien ging. Hier geschah es dann auch, dass seine Laufbahn etwas anders aussehen sollte, als ursprünglich vorgesehen.
Sein unwiderstehlicher Charme machte die Produzenten, der damals aufblühenden und kommerziell ausbaufähigen „Erotik Filme“ aufmerksam, die in Randy West das Potential erkannten. Dieser ließ sich gerne dazu überreden und trat demzufolge in einigen Streifen bis Ende der 70er Jahre auf.
Sexperte, Playgirl und Strips – Die frühe Karriere von Randy West
Sein Debüt lieferte Randy 1975 mit „Mystique“ ab. In den folgenden Jahren konnte man ihn in Filmen wie „Sexpert“ oder „Confession of Emmanuelle“ erleben, wo er bereits sein junges Talent unter Beweis stellen konnte.
Auch war er 1980 in der August Ausgabe des Jahres des „Playgirl“ als Centerfold vertreten und arbeitete als Stripper von 1980 bis 1992.
Von 1975 bis heute hat Randy West in mehr als 1.250 Filmen mitgespielt und bei mehr als 200 Videos Regie (1993 – 2006) geführt.
Eine beeindruckende Leistung, zu der schon mehr gehörte als beim damals einsetzenden Porno-Boom einfach zur richtigen Zeit am rechten Ort zu sein.
Randy West mit „Up’N’Cummers“ und die 80er und 90er Jahre
In den frühen 80ern hängte Randy West seine Gitarre endgültig an den Nagel und konzentrierte sich voll auf das Filmgeschäft.
Hier erwarb er sich alsbald einen Namen als Mann, der das Beste aus seinen Partnerinnen hervor kitzeln sollte und zwar in wörtlichem Sinne. „Jane Bond meets Octopussy“ ist beispielsweise einer seiner besten Filme aus den 80er Jahren, in dem er eine denkwürdige Begegnung mit Amber Lynn hat.
Bis weit in die 90er Jahre hinein arbeitete Randy ausschließlich als Darsteller. Seine Lieblingspartnerin zu dieser Zeit war Ashlyn Gere, mit der er gemeinsam in Filmen wie „Put it in Gere“ oder „Shifting Gere“ drehte.
Aber auch im Ausland hatte Randy West einen guten Ruf. So spielte er in der Produktion „Australian Connection“ mit, wo er mit Darstellerinnen wie Alice Springs, Deidre Holland und Kelly Blue arbeitete.
Nach 20 Jahren im Geschäft steht Randy West nun seit Mitte der 90er Jahre hinter der Kamera. Er erwarb sich auch hier einen guten Namen, indem er mit seiner Serie „Up’N’Cummers“ (ab 1993) jungen Talenten zum Durchbruch verhalf und sich dabei auch selbst noch gut in Szene setzte.
Kein Wunder, dass er bei den jungen Damen, die auch gerne Stars sein wollten, beliebt war. So verhalf er beispielsweise der damals vollkommen unbekannten und silikonfreien Jenna Jameson mit „Up’N’ Cummers #11“ zu Ruhm und Ehre, ebenso wie Raylene in Teil #40 oder Tera Patrick in Teil #73.
Gentleman und Body Double
Noch heute setzt Randy West, in der Branche auch als „the Gentleman“ bekannt, mit Serien wie „Crazy about Asians“, „Real Female Masturbation“ oder „Raw Sex“ neue Maßstäbe, die er bei seiner Firma Randy West Productions und über Evil Angel herausbringt.
Auch sonst ist der ehemalige Musiker immer noch für eine Überraschung gut. So trat er für Robert Redford in dem Film „Indicent Proposal“ („Ein unmoralisches Angebot“) als Body Double auf.
Von den Frauen bewundert und von vielen Männern wahrscheinlich beneidet, ist Randy West immer noch eine der wichtigsten Figuren in der amerikanischen Porno Industrie.
So erhielt er im Lauf der Jahre unzählige Ehrungen und „Hall Of Fame“-Eintragungen die es nur gibt, wie 1993 den „Lifetime Achievement Award“ der Free Speech Coalition.
Wenn man bedenkt, dass er mit über 2500 Frauen vor der Kamera geschlafen haben soll, erscheint auch ein berühmter Ausspruch von ihm in einem ganz besonderen Licht: „Viele Leute haben religiöse Probleme mit der Pornographie. Aber wenn Gott das nicht gewollt hätte, warum macht es dann so verdammt viel Spaß?“