Rob Rotten zählt sicherlich zu den außergewöhnlichsten Charakteren im amerikanischen Porno-Business. Zum einen fällt er nicht nur optisch aus dem Rahmen der üblichen Klischees und der teils sonst vorherrschenden Beliebigkeit, sondern zählt zum anderen zu denjenigen, die durchaus neue Wege beschreiten – sei es nun in Verbindung mit Musik wie bei „Fuck the System“ oder in Verbindung mit Musik und anderen Filmgenres bei „Porn of Dead“.
Doch auch sonst ist Rob Rotten stets für Überraschungen gut und so hat er neben dem Filmen, nun auch noch ein eigenes Racing-Team aufgestellt. Über dies und vieles mehr sprachen wir vor einigen Tagen mit ihm persönlich. Lasst Euch einfach beim lesen überraschen, was der gute Rob noch zu erzählen hat.
Hi Rob! Vielen Dank, dass Du Dir zwischen den Drehs und Rennen die Zeit für das Interview genommen hast. Nun, vielleicht erzählst Du uns erstmal – insbesondere für die Leser, die Dich vielleicht noch nicht kennen – wer Rob Rotten überhaupt ist? Ein Punk, ein Porno-Star oder vielleicht die perfekte Symbiose aus beidem?
Ich würde sagen, von beidem etwas. Ich denke, ich bin einfach ein Punkrock Typ, der das Glück hatte einen geilen, wie auch knallharten Job zu bekommen.
Ich vermute mal, die meisten Pornofans werden sich, wie ich auch, an Dich als einen der ersten stark tätowierten Darsteller erinnern können. Zudem an den einzigen, der bis dato mit einem Iro zu sehen war. Wie haben denn die Leute in der Branche reagiert, als sie Dich das erste Mal gesehen haben?
Ja, das stimmt! Es gab damals nicht wirklich jemanden, der mir auch nur annähernd ähnlich war. Weißt Du, irgendwie ist das schon verrückt, dass ich jetzt schon ganze sieben Jahre in diesem Geschäft bin. Eigentlich seit ich 18 bin.
Ich erinnere mich an eine Menge Leute im Biz, die immer irgendwelchen Scheiß daher geredet haben. Es gab mehr als einmal mir gegenüber Sprüche in der Art: „du wirst es niemals schaffen“, „keiner will Leute wie Dich sehen“ und natürlich noch viel mehr in dieser Richtung. Aber nun gut, ich habe sie ignoriert und habe einfach weitergemacht, wie ich es für richtig hielt.
Heutzutage sind ja gepiercte und tätowierte Darsteller nichts Besonderes mehr. Vor allem nicht seitdem Punks and Gothics sich als erfolgreicher Bestandteil und Markenzeichen des alt.porn Genres erwiesen haben. Was ist Deine Meinung zu alt.porn und wie erklärst Du Dir den Erfolg des Genres oder Seiten wie Suicide Girls?
Um ehrlich zu sein, bin ich kein großer Fan von alt.porn. Dennoch bin ich sehr erpicht darauf ständig neue Gesichter zu sehen… Was ich in diesem Business immer versucht habe zu durchbrechen, war die Fließband-Mentalität der Porno-Produktionen. Es scheint mir stets das Gleiche zu sein… und ich wollte schon immer die Dinge ein wenig anders machen… und ohne ein Geheimnis daraus zu machen, wollte ich immer die Filme machen, die ich auch selbst sehen wollte.
Im Zusammenhang mit der Frage nach alt-porn ist mein Hauptproblem nun, dass alt-porn inzwischen selbst zu reinen Fließband Produktionen geworden ist. Es ist im Prinzip derselbe Kram, nur mit ein paar tätowierten Girls. Versteh mich nicht falsch. Es gibt da wirklich eine handvoll extrem talentierter Regisseure und die machen echt coole Sachen, aber die Betonung liegt deutlich auf einer Handvoll… Suicide Girls… nun Sean hat einfach eine verdammt beeindruckende Marketing Arbeit hingelegt und damit ein Vermögen gemacht. Gut für ihn, kann ich da nur sagen.
Da wir gerade beim Thema „Girls“ sind, lass mich noch kurz eine Frage zu Deinem ex-Girl Rachel stellen. Soweit ich weiß, dreht sie ja nicht mehr. Allerdings hat sie in der Vergangenheit auch nur mit Dir und anderen Frauen gearbeitet, richtig? Siehst Du im Nachhinein die gemeinsame Arbeit als Grund für die Trennung an?
Ja, das stimmt zum Teil. Ich habe damals mit Rachel in einigen Filmen zusammen gearbeitet. Wir hatten auch einige verdammt gute Zeiten, aber uns dann doch auseinander gelebt. Sie wollte zurück an die Schule und einen Typen, der nur sie will… Ich wollte andererseits Filme drehen und jede Menge tolle Girls flachlegen. Da braucht es keinen Psychologen um herauszufinden, dass das auf lange Sicht nicht gut gehen kannte.
Es wird gern die Geschichte erzählt, dass ihr beide von der Vorliebe für Pornos inspiriert wurdet als Darsteller zu arbeiten. Was war der größte Unterschied zwischen Euren Erwartungen und der harten Realität eines Porno-Sets?
Nun, es war in Wahrheit ein wenig anders. Ich hatte schon in 10 bis 15 Filmen mitgewirkt, bevor ich sie kennen lernte… Dann starten wir gemeinsam und es war zumindest so, zu der Zeit, dass wir beide Porno mochten. Für mich war die Arbeit in diesem Geschäft in jeglicher Hinsicht und zu jeder Zeit großartig. Ich habe einige der besten Menschen auf der Welt in diesem Geschäft kennen gelernt. Für mich war und ist es immer mit viel Spaß verbunden gewesen und ich habe den Großteil meines Lebens als Erwachsener in der Erwachsenen-Unterhaltung verbracht.
Bei allem Spaß, gibt es dennoch etwas was Du vor einer Kamera nie machen würdest oder was Du im Nachhinein gesehen bereust?
Ich lebe mein Leben ohne Reue. Wenn ich was machen will, dann mache ich das und wenn ich etwas nicht machen will, dann mache ich das nicht. Ich habe vor der Kamera noch nie etwas gemacht, dass ich bereue. In der Vergangenheit habe ich jedoch als Darsteller schon Sets verlassen, wenn das Girl, mit dem ich drehen sollte, nicht meinen Ansprüchen oder den Standards entsprach. Wie Du siehst, würde ich niemals mit einem Girl vor der Kamera Sex haben wollen, mit dem ich nicht auch privat ins Bett steigen würde.
Was war denn die wichtigste Erfahrung oder vielleicht auch Anekdote, die Dir in Deiner Karriere bis jetzt passiert sind?
Da gibt es eigentlich nichts spezielles. Aber ich stehe jedesmal förmlich unter Strom, wenn ich einen Film drehe. Ich liebe es meine kranken Ideen und Gedanken in einem Film zum Leben zu erwecken. Das ist verdammt geil, Mann.
Nun vielleicht ist es ein Geheimnis, aber gibt es vielleicht eine Darstellerin mit der Du besonders gerne mal arbeiten möchtest?
Nun, ich liebe die neuen Girls…. Ich meine, meistens arbeite ich nicht unbedingt gerne mit erfahrenen Darstellerinnen zusammen. Ich mag es eher neue Girls ins Geschäft zu bringen und mit ihnen dann zu arbeiten. Es macht einfach mehr Spaß, weil sie aufgeregter und ekstatischer sind.
Du hast, neben Deiner Arbeit als Darsteller, vor einiger Zeit auch angefangen als Regisseur zu arbeiten. Wo siehst Du Deiner Meinung nach die Unterschiede zu anderen Produktionen?
Ich vergesse niemals, wo ich herkomme und wo ich hingehöre… Ich weiß, dass ich als Regisseur ziemlich gut bin und das ist es auch, was ich gerne weiter ausbauen will. Das bedeutet aber nicht, dass ich als Dars