Die sympathische junge Dame aus Österreich, mit dem einprägsamen Namen Renee Pornero, dürfte mittlerweile nicht nur unseren Lesern bekannt sein. Da das letzte Interview nun doch schon eine Weile her ist und Miss Pornero im neuen Jahr eine Menge vor hat, habe ich nochmal vor dem Jahresende mit Renee gesprochen.
Hi Renee, wir haben uns ja zuletzt auf der VENUS getroffen, wo Du überraschenderweise am Stand von DVSX Autogramme gegeben hast. Wie kam es dazu, dass Du diesmal nicht am Stand einer deutschen oder europäischen Firma warst?
Diese Kooperation ergab sich ganz allein nach dem Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!
Für DVSX stand ich vergangenen Sommer das erste Mal vor der Kamera und die Chemie stimmte von Anfang an. Bei der Crew um Alex Ladd handelt es sich um ein junges, dynamisches Team mit einem hochwertigen Gonzo-Programm. Nachdem auch 90 Prozent meiner Filme aus den USA stammen, war es für mich selbstverständlich, diesem Label den Vorrang zu geben. Außerdem hatte ich Magma ohnehin schon meine Präsenz auf ihrem Stand in Zürich zugesagt, insofern hatte ich keine Sorge, dass sie sich im Schatten der großen Amis fühlen.
Wo wir gerade von Messen sprechen. Du warst Anfang Dezember in Berlin auf einer DVD-Börse und am Stand von X-Rated präsent. Gibt es da vielleicht demnächst doch wieder eine Zusammenarbeit mit Andreas Bethmann?
Der Kontakt zu Bethmann ist leider schon seit längerem abgebrochen. Er war auch nicht derjenige, der mich für dieses Event gebucht hatte. Eine zukünftige Zusammenarbeit ist derzeit nicht in Planung. Andreas steckt momentan angeblich in einer Phase der Neustrukturierung und -findung, in der neue Produktionen wohl auch keinen Platz finden würden.
Und wo wir gerade bei aktuellen Ereignissen sind, wie verlief denn der Live-Pornodreh in der Schweiz mit Lexington Steele, Rita Faltyano und weiteren Porno-Stars? Was kannst Du über den Erotik-Event berichten?
Lex und Rita mussten uns leider eine Absage erteilen, wurden aber kurzfristig durch Audrey Hollander und Otto Bauer ersetzt, was ich als ein außerordentlich gutes Replacement empfand. Audrey ist meine neue Prinzessin; sie ist wunderschön, top vor der Kamera und auch als Mensch eine herausragende Persönlichkeit. Otto, mit dem ich schon eine geniale Szene in den USA geliefert habe, hat sich zu einem ziemlich guten Director gemausert und weiß was er will.
Auch die deutschen Darstellerinnen waren sehr ehrgeizig und haben sich auf der Bühne richtig verausgabt. Wir haben dem Publikum deftigsten Hardcore mit allen Schikanen wie Fisting, Doppelanal, Throatgagging beschert. Die Leute waren begeistert und wir freuten uns darüber, ein derart diszipliniertes Publikum zu haben. Ein aufregendes Erlebnis, welches ich gerne wiederholen würde.
Ach halt, jetzt hätte ich noch fast Deine letzte TABU-Produktion „Inside Renee Pornero“ von Tom Herold unterschlagen. Dein Statement dazu?
Lang hat es gedauert, bis es mit Tom zu einer Produktion kam. Es war nicht einfach, seine und meine Vorstellungen unter einen Hut zu bringen, noch dazu litt unser zweiter Drehtag an einer Kreislaufschwäche meinerseits. Gemeinsam sind wir dann aber doch auf ein gutes Ergebnis gekommen und ich kann es kaum erwarten, die DVD, die übrigens im Januar erscheint, in meinen Händen zu halten. Für den Covershot haben wir uns extra Zeit genommen, um mich so darzustellen, wie ich mich am liebsten sehe. Und es ist einfach traumhaft geworden.
Du drehst ja wie viele andere deutsche Pornodarsteller und -darstellerinnen viel in den Staaten und wolltest ja auch auswandern, was du dir in letzter Sekunde nun doch anders überlegt hast. Warum?
Die damalige Euphorie ist natürlich leicht nachvollziehbar. Hollywood, Unmengen an Jobs und ein fantastisches Arbeitsklima. Ich sehe L.A. nach wie vor ohne Zweifel als ein Paradies an, wenn es um Porno Produktionen, Shopping und Partying geht. Allerdings sehen meine persönlichen Pläne einfach mittlerweile anders aus. In den USA wäre es einfach, sich eine Existenz aufzubauen und einfach mit zu schwimmen. Ich finde aber, dass Europa eine international erfahrene Darstellerin besser gebrauchen kann. Die Branche hierzulande muss wieder in Schwung kommen und ich fühle mich beinahe verpflichtet dazu, dies tatkräftig zu unterstützen.
Wie erklärst Du Dir Deinen und den Erfolg anderer deutscher und europäischer Darsteller in den USA? Was machen ihr besser oder anders als die Amis und warum nutzen die hiesigen Firmen das Potential der Darsteller und Darstellerinnen nicht aus?
Wir sind für Amerikaner schlichtweg Exoten. Wir haben einen anderen Look, sind flexibler und weniger zickig. Wir haben zwar auch Dollarzeichen in den Augen, vergessen aber nicht auf das Endergebnis und arbeiten gemeinsam mit der Crew und nicht gegen sie. Ich möchte hier aber nicht zu sehr pauschalisieren, da ich auch in den Staaten sehr engagierte Schönheiten getroffen habe.
Auch würde ich nicht behaupten, dass hierzulande unser Potential übersehen wird. Vielleicht arbeiten wir in den Staaten motivierter, weil wir als etwas Besonderes behandelt werden. Man muss aber auch bemerken, dass in Europa die Pornosternchen fehlen, sprich die Promotiontätigkeit seitens der Produzenten hat sehr nachgelassen. Wir brauchen mehr Stars!
Wo siehst Du sonst noch Unterschiede zwischen Deutschland und den USA was die Pornobranche angeht?
In L.A. herrschen einfach die perfekten Voraussetzungen für Produzenten wie auch für Darsteller. Wir haben unsere Agenten, unser AIM Healthcare-Center und alles ist in einem Umkreis angesiedelt. Europa muss in erster Linie den Trend erkennen, sich qualitativ und thematisch den Amis etwas anpassen bzw. sich auch weiterentwickeln. Es gibt bereits einige interessante Labels im europäischen ’Untergrund’, denen aber leider die entscheidenden Marketinginstrumente bzw. das Budget fehlt. Für mich persönlich ist der Markt in Europa noch nicht am Boden, man muss nur an den richtigen Hebeln ansetzen. Dafür fehlen an entscheidender Stelle aber anscheinend kompetente und engagierte Leute.
Eine ewige Diskussion mit unterschiedlichen Standpunkten ist auch die unterschiedliche Akzeptanz was Pornos angeht in beiden Ländern. Wie siehst Du das? Wo gehen die Leute innerhalb des Business, wie auch die Konsumenten offener mit dem Thema Porno um?
Ich sehe keinen klaren Unterschied, um ehrlich zu sein. Wer hier auf nationaler Ebene zwischen Gut und Böse entscheidet, sind die Regierung und eventuelle Zensurbehörden und nicht das Volk. Und alles Andere entscheidet jeder einzelne Konsument für sich selbst. Die einen werden es nie schaffen, ohne roten Kopf einen Sex-Shop aufzusuchen, andere wiederum sind experimentierfreudig und offen, dass es sogar mir die Schamesröte ins Gesicht treibt. Wer innerhalb des Business mit Pornografie nicht locker umgehen kann, ist ganz unabhängig von seiner Nationalität völlig fehl am Platz.
Wie siehst Du die Zukunft des Pornofilms insgesamt und was meinst du werden die Trends im nächsten Jahr sein?
Wenn die Entwicklung der letzten Jahre anhält, wird das Business zumindest für uns Darsteller unbarmherzig werden. Ich sehe in erster Linie maximalen Aufwand für minimalere Gagen. Reality-Geschichten und Amateur-Kram wird vermehrt Einzug in die Branche finden und plötzlich gibt es an jeder Ecke Porno Homemade!
Aber hoffentlich gibt es auch ein paar Leute, die sich wehren und den Standard halten bzw. der Branche Aufschub verleihen. Einer von diesen werde ich sein.
Was steht bei Dir im nächsten Jahr auf dem Programm, nachdem Du nun nicht auswanderst? Du erwähntest mal, dass Du eigene Produktionen planst? Wie weit kannst Du dazu schon was sagen?
Bei mir von Plänen zu sprechen ist manchmal mit Vorsicht zu genießen, da mir oft schon etwas Neues einfällt bevor ich das Alte verwirklicht habe. Aber im Ernst: Nach meinem kommenden Trip in die Staaten möchte ich mich in Europa fix niederlassen und eine eigenes Label gründen. Was die Consumer erwarten wird, ist vorerst noch top secret. Die ersten Szenen sind allerdings bereits abgedreht, soviel sei verraten. Ich werde jedenfalls meine Erfahrungen mit meinen eigenen Vorstellungen paaren und mich sowohl im Gonzo als auch im Feature-Bereich versuchen. Auch werde ich zum Teil selbst die Kamera in die Hand nehmen, was ich in großen Produktionen aber natürlich lieber den Profis überlassen werde.
Hast Du noch weitere Projekte oder Arbeiten in Planung?
Allerdings. Ich werde unter anderem meine Webprojekte weiter ausbauen und mir ein eigenes Studio einrichten. Außerdem habe ich noch ein aufwendiges Projekt in Planung, welches wohl die meiste Zeit in Anspruch nehmen wird. Wenn ich dieses Vorhaben durchziehen kann, habe ich den ’Innovation des Jahres’-Award verdient. Eines kann ich garantieren: Langweilig wir das kommende Jahr für mich jedenfalls nicht.
Was zeichnet für Dich einen guten Porno aus?
Ich persönlich habe mittlerweile Schwierigkeiten damit, den perfekten Pornofilm aus dieser momentanen Vielfalt herauszupicken. Da ich als Darstellerin Pornos aus einem komplett anderen Blickwinkel betrachte, kann ich den Film als solches auch nicht mehr so recht genießen. Ein Film, von dem ich zumindest heute noch schwärme, nennt sich „Tanja Hyde’s London Calling“ und stammt von Private. Dabei handelt es sich um eine fetischlastige Produktion mit Top-Besetzung, hervorragender Farbgebung, gutem Sound, schönen Szenerien und prächtigen Close-Ups.
Ich mag es bunt, verrückt, aber auch edel. Die Szenen dürfen ruhig deftigen Hardcore zeigen, aber es soll trotzdem schön anzusehen sein. Gegen eine durchgehende Story habe ich überhaupt nichts, aber überlange Spielszenen, in denen gar nichts passiert, empfinde ich als unnötig. Im Großen und Ganzen bevorzuge ich glamouröse, aufwendige Produktionen, wo es aber auch richtig zur Sache geht und man das Geschehen detailliert zu sehen bekommt.
Was war der letzte Porno den Du gesehen hast?
In letzter Zeit beschäftige ich mich wieder intensiver mit Filmen, da mein Web-Shop online gegangen ist. Hier achte ich sehr auf Qualität und möchte mich von dieser auch persönlich überzeugen. Dementsprechend habe ich kürzlich viele meiner eigenen Produktionen begutachtet, sowie einige Platinum X und Digital Sin Erscheinungen, da ich deren Stil auch sehr schätze.
Es gibt ja auch nun die ersten Merchandise-Artikel von Dir. Was können die Fans aktuell erwerben und was hast Du diesbezüglich noch in nächster Zeit geplant?
Da mein Fan-Shop mit anderen Projekten zeitlich kollidiert ist, ist bis dato lediglich ein Jahreskalender erschienen. Ich hoffe, dass ich bis zum Frühjahr meine Kollektion komplett habe.
Gibt es eigentlich noch Sex-Praktiken, die Du noch nie vor der Kamera gemacht hast, aber mal gerne machen würdest bzw. nie machen würdest?
Es gibt natürlich schon einiges, wogegen ich mich sträube. Omas, Kleinwüchsige oder Behinderte würde ich nie als Partner zulassen, ganz abgesehen von den allseits bekannten Verboten. Rein sexuell habe ich bestimmt schon über den Standard hinaus experimentiert und diesbezüglich meine Grenzen gefunden.
Hast Du noch Spaß an der Arbeit als Darstellerin oder ist das schon eine abgeklärte Routinearbeit geworden? Kann es überhaupt Routine werden?
Ich kenne kaum eine Branche, in der man soviel Spaß an der Arbeit hat. Natürlich hat man seine Phasen, in denen man auf nichts Bock hat, aber das ist doch wohl in jedem Job der Fall. Routine kehrt schon aufgrund der verschiedensten Schauplätze und Drehpartner nie auf. Außerdem beschränkt sich meine Tätigkeit ja nicht nur auf Sex vor der Kamera. Auch Promotion, ob im Web, in den Medien oder auf Events, nehmen zum Beispiel sehr viel Zeit in Anspruch. Es ist und bleibt ein sehr abwechslungsreicher und aufregender Job.
Gibt es noch eine Wunschpartnerin oder -Partner beim Dreh für Dich?
Oh ja, einige. Es stellt sich nur die Frage, ob ich noch mit allen das Vergnügen haben werde, da auch meine Zeit irgendwann einmal auslaufen wird. Was die Damen anbelangt, würde ich irrsinnig gerne mit Katsumi, Belladonna und Jenna Jameson vor der Kamera stehen. Auf der gegnerischen Liste stehen noch Lexington Steele, Mr. Marcus, Julian und Barrett Blade. Vielleicht schaffe ich es im kommenden Frühjahr, alle hautnah zu spüren.
Wo wir gerade bei Partnern sind. Du hast ja nicht nur im Forum, sondern auch sonst viele Verehrer. Wie sieht eigentlich Dein privater Traum-Partner aus und welche Charaktereigenschaften sollte er haben?
Mein Typ Mann ist auf Sets kaum zu finden, dementsprechend suche ich mir meine Traumpartner schon eher in Clubs oder auf Events. Ich mag durchgeknallte Typen, die etwas von Styling verstehen, insbesondere wenn dieses nicht alltäglich ist. Er soll verspielt und wild sein, trotzdem bestehe ich auf gewisse Manieren. Ich mag einfach interessante Männer, die etwas zu erzählen haben und sich auch für alles Mögliche begeistern können. Es kommt aber auch immer darauf an, ob ich denjenigen für eine heiße Nacht oder für mein ganzes Leben an meiner Seite haben will. Die meisten Männer, die mich sexuell reizen, bringen leider charakterlich für eine Beziehung nichts mit.
Wie wirst Du Weihnachten und Sylvester verbringen?
Weihnachten verbringe ich prinzipiell im Kreise der Familie und mit Freunden. Da ich ständig auf Achse bin, ist dies immer die beste Gelegenheit, sich in Ruhe mit seinen Lieben zusammenzusetzen. Dabei fühle ich mich immer um Jahre zurückversetzt, als wäre ich noch immer deren kleiner Engel. Ein sehr befreiendes Gefühl, bei dem ich wunderbar abschalten kann. Zu Silvester werde ich bestimmt mit meinen Freunden in Wien die Raketen steigen lassen und ausgelassen feiern.
Dein größter Wunsch fürs nächste Jahr?
Dass ich zumindest einen Großteil meiner Pläne erfolgreich umsetzen und zeitgleich die Erwartungen meiner Fans erfüllen kann.
Ich danke Dir fürs Interview Renee. Möchtest Du Deinen Fans noch was sagen?
Yep! Ohne Euch wäre ich nie soweit gekommen. Deshalb möchte ich Euch etwas zurückgeben. 2005 wird ein besonderes Jahr für mich und schließlich auch für Euch werden. Meine Pläne kann ich nur gemeinsam mit einer starken Fanbase realisieren, deshalb brauche ich Euren Support mehr denn je. Ihr habt alle die einmalige Chance, in eine neue Dimension der Pornoproduktion einzusteigen. Jungs + Mädels, ich zähl’ auf Euch! Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam sind wir „The Porneros“. So, stay tuned!