Steve Holmes: Mr. Holmes exklusiv im zweiten Interview

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Obwohl es gerade mal erst ein halbes Jahr her ist, dass wir das erste Interview mit Steve Holmes geführt haben, bot es sich während seines Drehaufenthaltes in Prag an  noch mal mit ihm zu sprechen und auf einige aktuelle Entwicklungen der letzten Monate näher einzugehen.

Steve Holmes PosterHi Steve, wir haben ja zuletzt im Herbst 2003 miteinander gesprochen und seitdem hat sich ja auch bei Dir einiges getan. Du bist derzeit wieder in Europa, genauer gesagt in Prag. Was kannst Du über Deinen aktuellen Drehplan/Projekte verraten?

Steve Holmes: Ich bin seit dem 14. März in Prag und bleibe hier bis zum Mitte April. Dieses Jahr habe ich auch schon vom 9. bis 25. Februar in Prag gearbeitet. Dazwischen war ich in Budapest.
Derzeit produziert John Strong von Anabolic hier und er hat mich für zwei Wochen gebucht. Erik Everhard von Red Light District Video ist vor zwei Tagen angekommen und ich werde mit ihm arbeiten sobald John abreist.
Anschließend fliege ich dann wieder nach Budapest um meinen nächsten eigenen Film zu drehen. Und so ähnlich geht es dann weiter. Bis August bin ich schon jetzt ausgebucht.

Was auffällt ist, dass Du derzeit auch in unheimlich vielen Produktionen als Darsteller zu sehen bist. Zumindest scheint es so. Wie viele Tage in der Woche drehst Du derzeit eigentlich?

Steve Holmes: Die erste Woche des Jahres habe ich mit der Familie verbracht und bin dann zur Messe nach Las Vegas geflogen. Ansonsten arbeite ich jeden Tag wenn ich nicht gerade auf Reisen zur nächsten Location bin. Bis Ende März werde ich in diesem Jahr 95 Szenen als Darsteller gedreht haben und habe zusätzlich zwei eigene Produktionen abgeschlossen.
Dein Eindruck hat dich also nicht getäuscht. Ich habe noch nie so viel gearbeitet, auch wenn es mir oft nicht wie Arbeit vorkommt.

Steve Holmes am Porno-SetDu scheinst ja, wie viele andere Darsteller und Produzenten auch, nur noch zwischen den Staaten und Osteuropa hin- und herzupendeln. Man könnte ja fast meinen, dass Prag bzw. Osteuropa überhaupt sich zum zweiten San Fernando Valley entwickelt. Was macht die Stadt und Region so attraktiv für die Porno-Branche?

Steve Holmes: Es ist von großem Vorteil, wenn sich die Branche zentralisiert. Daher werden ja auch die meisten Mainstream-Filme in Hollywood produziert. In Los Angeles und in Prag ist es sehr einfach zu arbeiten. Es gibt eine hervorragende Infrastruktur. Eine große Zahl Mädchen, die hier her kommen um Arbeit zu finden, Agenten die sich darum kümmern die Mädchen zu vermitteln, Locations, technische Ausstattung im Verleih, so dass man ohne großes Gepäck reisen kann und Personal für Licht, Ton, Maske, etc.
Vor allem in L.A. ist alles hervorragend organisiert. Da hängt man als Darsteller nicht den ganzen Tag nutzlos herum und wartet, dass seine Szene beginnt. Man wird da zu einer festen Uhrzeit gebucht. Ich kann also am morgen bei einer Firma drehen und am Nachmittag oder abends zur nächsten Produktion fahren. Manchmal habe ich sogar noch Zeit dazwischen eine Runde Golf zu spielen.
Als Porno-Produzent schätze ich vor allen die Vielfalt an Locations aus denen ich in L.A. auswählen kann. Wenn du meine Filme betrachtest wird dir auffallen, dass ich gerne in großen eleganten Villen drehe.
Mit etwas Abstand zu L.A. und Prag bietet Budapest auch sehr gute Bedingungen und ich arbeite sehr gerne dort. Alle drei genannten Orte haben allerdings auch in Punkto Lebensqualität viel zu bieten.

Steve Holmes BildVor allem scheint sich hinsichtlich Deiner Regietätigkeit doch einiges mehr ereignet zu haben als Du es zuletzt vor hattest, oder? Zumindest was die Reihen „Euro Girls say never no“ und „Pussy is not enough“ angeht, von denen bereits mehrere Teile erschienen sind.

Steve Holmes: Ich habe im letzten Jahr 5 Pornofilme gedreht. Das ist weit mehr als früher, aber immer noch nur ein kleiner Teil meiner Aktivität. Erst Recht im Vergleich mit den 280 Sex-Szenen, die ich 2003 als Pornodarsteller für andere Produktionen abgedreht habe.

Du teilst Dir bei beiden Serien die Regie mit dem Darsteller Manuel Ferrara. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und gibt es Planungen für weitere Projekte zu „zweit“?

Steve Holmes: Manuel Ferrara und ich haben uns im Sommer 2001 bei einem Dreh für Rocco Siffredi kennen gelernt und gleich sehr gut verstanden. Als er dann ein Jahr später zum ersten Mal in die USA kam, haben wir viel Freizeit miteinander verbracht. Dabei ist dann die Idee gereift gemeinsam zu produzieren. Wir hatten beide schon vorher kleinere Projekte realisiert.
Diese Zusammenarbeit war von Anfang an für einen begrenzten Zeitraum konzipiert. Wir wollten uns das wirtschaftliche Risiko teilen, gemeinsam Erfahrung sammeln und uns unterstützen. Dabei sind „Euro Girls Never Say No“ Teil eins bis drei und „The Pussy Is Not Enough“ Teil eins und zwei entstanden. Das Projekt war ein voller Erfolg. Die Filme kommen bei der Kritik gut an und verkaufen sich hervorragend.
Wir arbeiten noch immer zusammen. Er ist Darsteller in meinen Filmen und ich arbeite für ihn. Jeder produziert jetzt aber selbstständig.

Steve Holmes FotoEine weitere Parallele hinsichtlich Deiner Tätigkeit als Regisseur ist auch die Tatsache, dass alle Titel bei dem US-Label Platinum X Pictures erschienen sind, die hierzulande derzeit noch recht unbekannt sind. Was kannst Du uns über das Label berichten und wo liegen Unterschiede zu anderen Anbietern?

Steve Holmes: Platinum X Pictures (PXP) ist ein neues Label, dass erst im April 2003 den ersten Film herausgebracht hat. Manuel Ferrara und ich waren von Anfang an involviert. Die Firma wurde von Dion Giarrusso, seinem Bruder David Joseph, Jewel De’Nyle und Michael Stefano gegründet. Dion und David waren auch die Hauptgesellschafter von Red Light District Video (RLD) und haben dort bewiesen, dass sie erfolgreich sein können. Jewel und Michael sind beides renommierte Darsteller die bereits erfolgreich Filme für andere Labels gedreht haben. Dion hat vor kurzem seine Anteile an seinen Bruder David verkauft.
Im Unterschied zu den meisten Anbietern ist PXP eine Vertriebsorganisation. Ich produziere meine Filme auf eigenes Risiko und finanziere sie komplett selbst. PXP behält einen bestimmten Umsatzanteil für die Vertriebsaufwendungen. Dadurch habe ich alle Freiheiten und profitieren direkt vom Erfolg. Die meisten Firmen geben dem Regisseur ein festes Budget und besitzen anschließend alle Rechte an dem Film.
In knapp einem Jahr hat sich PXP zu einem der führenden Gonzo-Label entwickelt. RLD ist quasi eine Muttergesellschaft von PXP und seit Beginn diesen Jahres vertreibt Manuell Ferrara seine Filme über RLD.

Die amerikanischen Produktionen, vor allem im Bereich der Gonzo-Sachen, aber auch was interaktive und Spielfilm-Formate angeht, scheinen derzeit in den Bereichen Qualität und Innovation uneinholbar zu sein. Wie erklärst Du Dir diesen gewaltigen Sprung und wohin geht Deiner Einschätzung nach noch diese Entwicklung?

Steve Holmes: Das liegt, wie so oft, am Geld. Der amerikanische Markt ist viel größer. Man verkauft dort das Vielfache als z. B. in Deutschland. Dadurch kann ich natürlich auch viel mehr Geld in die Produktion investieren als die meisten europäischen Produzenten.
In Gesprächen mit deutschen Kollegen habe ich festgestellt das dort Gonzo oft mit billig verwechselt wird. Das unterscheidet sich fundamental von dem was Amerikaner darunter verstehen. Gonzo bedeutet dort, echten, ungestellten Sex zu zeigen. Das Ziel ist eine Szene möglichst 1 zu 1 mit möglichst wenigen Schnitten zu drehen. Das geht nur mit den besten Darstellerinnen und Darstellern und einem guten Umfeld. In den letzten Jahren ist mit dem Siegeszug des Gonzo auch die Bedeutung der Männer gestiegen. Um einen Gonzo ohne Cuts und Regieanweisungen zu drehen brauche ich Darsteller, welche die Frau führen können, ähnlich wie ein Tänzer. Die Kamera soll dabei dem Geschehen nur folgen. Die kleinen DV Kameras sind dabei eine unschätzbare Hilfe.
Im Spielfilm-Bereich ist die Nähe zu Hollywood zu erkennen. High Definition Kameras zu erschwinglichen Mietpreisen gibt es in Europa noch nicht. In Los Angeles werden immer mehr Pornos damit gedreht. Nach meiner Einschätzung wird sich der Qualitätsunterschied zwischen Amerika und Europa in absehbarer Zeit noch verstärken. Das merkt man auch daran, dass einige der besten deutschen Darstellerinnen fast ausschließlich in Amerika drehen.

Steve Holmes ImageBist Du inzwischen eigentlich schon Deinem Traum näher gekommen in Japan zu drehen?

Steve Holmes: Letztes Jahr habe ich zwar in Chile und Kanada gedreht und ich werde im Mai nach Brasilien fliegen, aber leider habe ich noch kein Angebot für Japan bekommen.

Obwohl Du nicht mehr in Deutschland arbeitest, würde mich interessieren, inwieweit Du das Geschehen hier noch verfolgst?

Steve Holmes: Ich treffe auch ab und zu noch Kollegen aus Deutschland. Gerade, vor ein paar Tagen erst, habe ich noch Reinhard und Freddy Dalton von Magmafilm getroffen. Natürlich redet man dann auch darüber, was sich so alles in der Branche tut.

Du warst auch in diesem Jahr wieder der einzige nominierte Vertreter aus Deutschland bei den AVN-Awards. Was bedeutet ein AVN-Award für Dich persönlich und für Deinen „Marktwert“ im Vergleich USA und Europa.

Steve Holmes: Ich war dieses Jahr 9 mal als Darsteller nominiert und habe den Preis „Best Sex Scene in a Foreign-Shot Production“ zusammen mit Katsumi erhalten. Natürlich habe ich mich darüber sehr gefreut, an meinem Marktwert ändert das aber nichts. Genau so wenig wie die Venus oder die Preise in Brüssel und Barcelona etwas geändert haben.
Viel wichtiger war für mich die Nominierung für „Euro Girls Never Say No“ Teil 2 als „Best Foreign All-Sex“-Release.

Steve Holmes mit Katsumi ImageWarum gibt es von Dir eigentlich immer noch keine Website?

Steve Holmes: Ich versuche das was ich mache gut zu tun. Eine Website ist nur dann interessant wenn sie lebendig ist und laufend erneuert wird. Dafür fehlt mir die Zeit.

Immerhin scheinen Dir Deine Fans am Herzen zu liegen, denn Du bist ja auch über das Forum von Renee Pornero zu erreichen.

Steve Holmes: Ich liebe den Feedback des Publikums. Schließlich mache ich die Filme ja für die Zuschauer. Daher bin ich regelmäßig in diversen Foren.

Verrätst Du diesmal wer Deine bevorzugten Partner als Darstellerinnen sind?

Steve Holmes: Die Frage kann ich auch diesmal nicht beantworten. Es gibt einfach zu viele süße Mäuschen in die ich mich immer aufs Neue verliebe.

Dein persönliches und berufliches Highlight der letzten Wochen?

Steve Holmes: Sicher, dass der erste Film, den ich alleine gedreht habe zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgefallen ist. Er kommt in der letzten März Woche auf den Markt und heißt „Steve Holmes‘ Perversions“.

Vielen Dank für das Interview, Steve. Wenn Du noch was sagen oder jemanden grüßen willst, nur zu.

Steve Holmes: Tom, wie immer habe ich deine Fragen gerne beantwortet. Ich wünsche Dir mit Deiner Seite viel Erfolg. Für Fragen und Anregungen deiner Leser bin ich unter zu erreichen.
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Tom
ist der Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von German-Adult-News.com. Neben der Tätigkeit für GAN ist Tom auch noch als freier Texter und Redakteur für andere Blogs, Online-Shops und Magazine (On- und Offline) aktiv. Die Themen-Bandbreite reicht dabei von Entertainment & Medien bis hin zu E-Commerce. Geboren und wohnhaft im Herzen des Ruhrgebiets ist Tom seit vielen Jahren glücklich verheiratet und stolzer Vater.

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