Pole Dance? Das ist doch das mit den Stripperinnen und Mรคdels, die an der Stange turnen, oder? So, oder รคhnlich lautet noch immer eine der typischen Antworten, wenn es in Deutschland um Pole Dancing geht. Daher haben wir uns gedacht, dass wir das Thema Pole Dance oder auf gut deutsch โStangentanzโ mal in unserem Blog aufgreifen und ein wenig โAufklรคrungsarbeitโ leisten.
Nicht zuletzt, da es ja auch einige der uns bekannten Erotik-Darstellerinnen praktizieren, sondern Pole Dance auch gerne mal zur reizvollen Darstellung in Erotik- wie Spielfilmen eingebaut wird. Dort allerdings meist noch im klischeehaften Rotlicht-Ambiente, wobei Pole Dance sich schon lรคngst zum olympiareifen Hochleistungssport und als weitere Tanzform entwickelt hat.
Pole Dance: Die Geschichte des Stangentanz
Da der Begriff Pole Dance hierzulande, und im Gegensatz zum englischen Sprachraum, weniger bekannt ist, werfen wir zuerst einen Blick in die Geschichte des โStangentanzesโ.
Unter dem Begriff โPole-Danceโ und โPole Dancingโ versteht man allgemein einen erotischen Tanz, in dessen Rahmen sich eine Tรคnzerin an einer Stange bewegt. Dabei dient die Stange der Tรคnzerin als Hilfsmittel, um bestimmte Tanzformen und -figuren auszufรผhren.
Eine gewisse รbung und erforderliche Beweglichkeit vorausgesetzt, kann die Tรคnzerin somit eine durchgรคngige Choreografie zeigen, die neben dem sportlich-artistischen Aspekt durchaus auch รคsthetische Aspekte haben kann und sollte. In diesem Zusammenhang kann eine Pole Dance Nummer auch mit einem Striptease kombiniert werden, was aber heutzutage keineswegs zwangslรคufig sein muss.
Die genaue Entstehungsgeschichte des Pole Dance ist nicht eindeutig nachzuvollziehen, allerdings darf man die heutige Form des โPole Dancingโ mit all seinen Facetten keineswegs mit dem artistischen und traditionellen โPole-Danceโ verwechseln, ihn chinesische Artisten seit Jahrhunderten praktizieren.
Den uns heute bekannten, erotischen Stangentanz, der die Grundlage fรผr das heute sportliche geprรคgte Pole Dancing, bildet, gibt es jedoch schon lรคnger als man glauben wird:
So datiert man den Ursprung des Pole Dancing auf Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit Beginn der 20er Jahre wurden in den USA die wandernden Zirkus- und Jahrmarktsveranstaltungen populรคr in deren Beiprogramm die sogenannten Sideshows gastierten. In denen gab es nicht nur โFreaksโ und sonstige Sensationen zu sehen, sondern auch die โHoochi Coochiโ Tรคnzerinnen. Die leicht bekleideten Tรคnzerinnen boten seit 1870 in diversen Shows einen erotischen Tanz dar, der sich durch Hรผpf-Bewegungen auszeichnete. In den Sideshows benutzten die Tรคnzerinnen zusรคtzlich noch die seitlichen Zeltstangen am รคuรeren Bรผhnenrand fรผr ihre erotischen Darbietungen. Mit der Zeit der groรen Depression und Niedergang der Jahrmarktkultur tauchten erotische Tรคnze erst wieder in den 50er Jahren in Salons und Cabarets auf. Einen echten Aufschwung erlebte das Pole Dancing dann in den 50er und 60er Jahren und den โBurlesqueโ-Shows. Diversen Quellen zufolge benutzte Ende der 60er Jahre eine Tรคnzerin namens Belle Jangles erstmalig, in einem Stripklub in Oregon, eine eigens zu diesem Zweck aufgebaute Stange fรผr ihre Show. Dies entwickelte sich dann immer weiter, bis in sich der Pole Dance in den 80er Jahren in den nordamerikanischen Nachtklubs als feste Attraktion etablierte und vielfach mit dem Striptease bis heute ist.
Pole Dance: Vom erotischen Tanz zum Hochleistungssport
Eine neue und ganz andere Dimension bekam der โPole Danceโ dann in den 90er Jahren durch das kanadische Fitness-Model Fawnia Mondey-Dietrich. Fรผr ihre โExotic Danceโ Show in einem Klub wollte sie zuvor รbungsstunden in einem Tanzstudio nehmen, musste aber schnell die Erkenntnis gewinnen, dass es keinerlei Angebote geschweige denn qualifizierte Trainerinnen fรผr โPole Dancingโ gab. Getreu dem bewรคhrten Motto โselbst ist die Frauโ besorgte sich das durchtrainierte und talentierte Model kurzerhand eine eigene Pole und begann zuhause zu trainieren. Dies fรผhrte 1998 zur Produktion einer eigenen und der ersten Lehr-DVD fรผr Pole Dance รผberhaupt namens โPole Work Vol. 1โ, der noch sechs weitere DVDs, wie โAdvanced Pole Work & Fireโ, folgten.
Doch es sollte noch bis 2005 dauern, ehe sich die ersten Organisationen wie die โUK POLE FEDERATIONโ grรผndeten und sich das Pole Dancing in verschiedene Richtungen wie Exotik und Pole Fitness grundlegend entwickelte.
Doch neben der Imagefรถrderung und ersten Meisterschaften durch die Organisationen etablierte sich Pole Dance zeitgleich auch als Mode in den USA, dessen Trend nach England auch Europa und den Rest der Welt erfasste. Damit wuchs auch das Verstรคndnis fรผr den ausgefallenen Sport, der heute alles andere als anstรถรig sein muss. So gibt es mittlerweile auch in Deutschland zahlreiche Fitnessstudios und sogar etablierte Tanzschulen die Pole Dance Kurse als festen Bestandteil ihres Angebotes anbieten. Mit dem zunehmenden Interesse von Frauen an Pole Dance stieg auch das Interesse an professionellem Equipment wie der X-Pole fรผr das heimische Training.
In diesem Zusammenhang kann ich รผbrigens die bereits erwรคhnten X-Pole Stangen nur empfehlen. Zum einen bieten sie ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhรคltnis und eigenen sich hinsichtlich ihrer Qualitรคt auch fรผr ambitionierte Pole Dancer. Zum anderen lassen sich die X-Pole Stangen problemlos erweitern und damit an jede gรคngige Hรถhe anpassen.
Des Weiteren kann man sie relativ einfach und schnell auf- und abbauen sowie transportieren. Das weiร ich weniger daher, dass ich sie selbst benutze, sondern von einigen guten Bekannten, die auch als Tรคnzerinnen arbeiten und die ich รถfter mal bei ihren Auftritten und Shows begleitet habe. Und die sind im Vergleich mit anderen Stangen, die man kaufen kann, zumindest seit Jahren von X-Pole begeistert.
Aber um nicht weiter abzuschweifen, sei noch darauf hingewiesen, dass inzwischen selbst Mรคnner zu den Aktiven im Pole Dancing zรคhlen. Somit scheint es auch bei Weitem nicht mehr ganz so unrealistisch zu sein, dass sich der Trendsport in den nรคchsten Jahren auch im Programm der Olympiade wiederfindet. Zumindest wird dafรผr das Datum 2016 immer hรคufiger genannt, was jedoch nicht bei allen auf Verstรคndnis trifft.
Dennoch sollte man sich klarmachen, dass Pole Dancing mittlerweile durchaus ein ernst zunehmender Sport ist, bei dem dann natรผrlich die Komponente des Striptease wegfรคllt und die im ganz normalen Sportdress stattfindet. Wie beeindruckend das aussehen kann und welche Hรถchstleistungen man dazu aufbringen muss, zeigte in der letzten Zeit nicht nur โDas Supertalentโ, sondern auch die deutschen wie internationalen Meisterschaften.
Denn egal, ob man Exotik oder Fitness in den Vordergrund stellt, zรคhlen beim Pole Dance vor allem Eleganz, Kreativitรคt, Ausdauer und Koordination. Hier sollten Anfรคnger weniger auf die Choreografie als vielmehr auf die Basics achten und ein Basistraining unter professioneller Anleitung in Anspruch nehmen. Denn auch wenn man in einer Stunde ca. 700 Kalorien verbrennen kann und Figuren wie โHangback Cross Kneeโ oder โCaterpillarโ beeindruckend aussehen, sind die Grundlagen und das richtige Aufwรคrmen unerlรคsslich.
Doch keine Angst, Pole Dance ist prinzipiell fรผr jeden und nahezu jedes Alter geeignet. Genauer gesagt, fรผr alle, die sich fรผr einen ausdrucksstarken und anspruchsvollen Tanz an der Stange interessieren! Zudem werden wรคhrend des Tanzes an der Stange verschiedene Muskelbereiche trainiert, was von den Armen รผber die Schultern und Rรผcken bis Bauch und Po reicht. Fitness fรผr den gesamten Kรถrper, da nicht nur die Kraft, sondern hinsichtlich der Kรถrperspannung und Koordination der Geist gefordert ist. Und wer das einmal Selbst ausprobiert hat, weiร, wie anstrengend Pole Dance sein kann und es nie wieder als lahmen Stangentanz im Striplokal abtun. Tja, man lernt bekanntlich nie aus!